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Reiterferien auf Ponyhof Muehlental - Band 1-3

Reiterferien auf Ponyhof Muehlental - Band 1-3

Titel: Reiterferien auf Ponyhof Muehlental - Band 1-3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sarah Bosse
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Kinder ist der schaukelnde Schritt der Pferde beruhigend, sie lernen zu entspannen. Der Therapeut, der das Pferd führt, lenkt das Kind dabei durch ein Gespräch ab, damit es sich nicht überkonzentriert. Erst wenn die Phase des Entspannens erreicht ist, geht man mit kleinen, einfachen Übungen aus dem Voltigieren in die aktive Phase über. Dies erfordert oft Mut und Vertrauen und stärkt so das Selbstbewusstsein.
    Dem Reiter wird also geholfen, nicht nur auf dem Pferd, sondern auch in seinem Leben das Gleichgewicht zu finden.
    Neben den Übungen am geführten Pferd spielen die Pflege des Pferdes und die Arbeit im Stall eine wichtige Rolle, denn beim Putzen entsteht Vertrautheit und man lernt systematisch vorzugehen. Pferde lassen jeden Kontakt zu, ohne über denjenigen, der ihn streichelt oder bürstet zu urteilen. Sie nörgeln und meckern nicht an ihm herum und nehmen Liebkosungen gern entgegen.
    Als Reittier tragen sie den Menschen mit all seinen Problemen und Ängsten und schenken ihm so Momente des Glücks.



„Ich krieg hier bald die Pimpernellen!“, maulte Rolf und schlug die Mappe zu.
    Annas Mutter Isabel strubbelte ihrem Mann durchs Haar. „Ich habe dir schon vor Wochen gesagt, dass wir uns wegen des ganzen Bürokrams besser an Ann-Marie wenden“, sagte sie halb lachend, halb tadelnd.
    „Ann-Marie macht das nicht zum Nulltarif“, erwiderte Rolf genervt.
    „Natürlich macht sie das nicht zum Nulltarif“, sagte Isabel und tippte mit dem Zeigefinger auf die Mappe. „Aber wenn du bedenkst, wie viel Zeit du schon damit verbracht hast und wie viele Nerven dich das gekostet hat …“
    Rolf schürzte die Lippen. „Du hast ja recht. Bist du so lieb und machst mit ihr einen Termin aus?“
    Isabel schnappte sich die Mappe. „Ich muss morgen früh ohnehin in die Stadt. Dann gehe ich direkt bei ihr vorbei.“ Anna hatte sich in einen Sessel gekuschelt, beobachtete ihre Eltern, die zusammen den Ponyhof betrieben, und blätterte im Landwirtschaftlichen Wochenblatt. Sie war froh, dass sie sich nicht mit solchen langweiligen Büroangelegenheiten herumplagen musste. Anna seufzte. Es war ja nicht so, als müsste sie sich nicht auch über alles Mögliche den Kopf zerbrechen. Das Ende des Schuljahres rückte näher, und die letzten Klassenarbeiten standen an. Und obwohl sie sich eigentlich keine Sorgen machen musste, da sie in allen Fächern gut war, bereitete sie sich immer gründlich vor. Heute allerdings fehlte ihr die Lust dazu. Marie aus ihrer Klasse hatte sich für den nächsten Tag zum Lernen angemeldet, denn sie hatte in Mathematik einiges nicht verstanden.

    Also entschied Anna, dass dieses Treffen mit Marie als Vorbereitung auf die Mathearbeit vollkommen ausreichte und dass sie den Nachmittag lieber mit den Ponys verbrachte.
    Kurzentschlossen faltete sie die Zeitung zusammen und hüpfte aus dem Sessel. „Ich frag mal, ob Luisa Lust auf einen Ausritt hat, Paps“, verkündete sie. „Übrigens, warum sitzt du eigentlich hier und nicht im Büro?“
    Ihr Vater schob sich die Lesebrille ins Haar und reckte sich. „Ich hab da schon mal das Feld geräumt, weil heute im Laufe des Tages der Ofenbauer kommt.“
    Annas Eltern hatten die beiden Uppkammern, die sich im oberen Teil der ehemaligen Tenne befanden, zu einem Büro und einem Gästezimmer umgebaut. In diesem Teil des Hauses hatte ihr Onkel Martin früher sein Atelier gehabt, bevor er seiner Schwester Isabel den Hof überlassen hatte und nach Gran Canaria ausgewandert war. Einige seiner Malereien schmückten hier die Wände aus Backstein und Fachwerk.
    Anna verzog den Mund. „Ist schon komisch. Draußen scheint die Sonne, und wir kriegen einen neuen Ofen.“
    Rolf legte den Kopf schief und lachte. „Tja, wenn es kalt wird, soll schließlich alles fertig sein. Außerdem weißt du ja, dass da ein bisschen was umgebaut werden muss, weil es in dem Teil des Gebäudes keinen Kamin gibt.“
    Anna bekam eine Gänsehaut, als ihr klar wurde, dass in diesen Räumen früher die Stallknechte untergebracht waren. Sie hatten also gar keine Heizung gehabt! Wie schrecklich kalt musste das im Winter gewesen sein. Natürlich wurden damals in den Verschlägen darunter Tiere gehalten, die ein bisschen Wärme nach oben abgaben, aber dennoch … Sie schüttelte sich, damit die Gänsehaut verschwand, und kuschelte sich in ihren lilafarbenen Kapuzenpulli.
    Eigentlich war es auch ohne warm genug, aber der Pulli gehörte zu Annas Lieblingskleidungsstücken, da er jede Menge Taschen

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