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Reiterferien auf Ponyhof Muehlental - Band 1-3

Reiterferien auf Ponyhof Muehlental - Band 1-3

Titel: Reiterferien auf Ponyhof Muehlental - Band 1-3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sarah Bosse
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der Wut und dem schlechten Gewissen kam noch eine große Sehnsucht, die wie ein Stachel in ihrem Innern saß.
    Sie durfte nicht zu Fee! Aufs Fernsehen konnte sie getrost pfeifen, aber nicht auf ihr Pony!
    Wenn ich wenigstens mit Luisa über alles reden könnte, dachte Anna. Wie schön wäre es, jetzt mit ihr in dem geheimen Raum auf dem Heuboden zu sitzen und zu überlegen, was sie tun sollten. Aber sie konnte Luisa noch nicht einmal anrufen. Rolf hatte ihr verboten, das Telefon mit ins Zimmer zu nehmen.
    „Strafe muss sein“, hatte er gesagt und es ihr wieder aus der Hand genommen. „Ich glaube, du bist dir nicht bewusst, was du da angestellt hast. Deine Mutter und ich hatten große Angst um dich.“
    Wenigstens hatte der Kater Fridolin es geschafft, mit ins Zimmer zu schlüpfen, obwohl er eigentlich nicht ins Haus durfte. Nun glänzten Tränen in seinem schwarzen Fell.
    Luisa, die inzwischen in ihrem Zimmer auf dem Bett lag, erging es ähnlich. Sie fühlte sich einsam, allerdings weinte sie nicht. Sie war einfach nur wütend. Wütend wie eine ganze Horde Giftzwerge. Am liebsten hätte sie laut gebrüllt, sodass es unten alle hören konnten. Direkt unter ihrem Zimmer befand sich nämlich das Behandlungszimmer.
    Luisa blickte aus dem Fenster und überlegte, was sie tun sollte. Irgendwie musste sie ihre Mutter davon überzeugen, dass der Ausflug seinen Sinn gehabt hatte.
    Plötzlich sah sie, wie Marie-Christin mit Fee über den Hof kam. Der Unterricht bei den Fortgeschrittenen war zu Ende. Da explodierte Luisa. Das hatte Anna nicht verdient, dass sich ihre wunderschöne Ponystute mit dieser alten Schnepfe abgeben musste!
    Luisa pfefferte den Porzellanbecher, aus dem sie eben noch kalten Tee getrunken hatte, gegen die Wand und stampfte heftig auf. Die blöde Tasse mit der süßlich grinsenden Diddl-Maus hatte sie sowieso nie leiden können, und außerdem war schon lange eine Ecke herausgebrochen.
    Der Becher zersprang an der Wand in tausend Scherben. Zwei Minuten später stand Adelheid in der Tür. „Kannst du mir bitte mal erklären, was für ein Theater du hier veranstaltest? Ich hab da unten Patienten zu behandeln!“ Dann sah sie die zerbrochene Tasse. „Und sammel die Scherben auf.“
    „Mama, das ist alles nicht fair“, sagte Luisa.
    „Ich sag dir, was nicht fair ist …“, setzte Adelheid an, doch Luisa fiel ihrer Mutter ins Wort.
    „Jaja, ich weiß, das brauchst du nicht zu wiederholen! Die Sache mit den Mopeds war großer Mist. Aber dass du mir jetzt nicht mal die Gelegenheit gibst, dir zu erzählen, wo wir waren und was das alles sollte, das ist nicht fair. Wir sind nämlich nicht aus Jux und Tollerei mit den Jungs weggefahren. Du weißt doch genau, dass wir nichts von diesen Luftverpestern halten. Und das mit Fee, das ist für Anna echt die Höchststrafe.“
    „Das mit Fee? Was meinst du?“, fragte Adelheid.
    Luisa zeigte aus dem Fenster. Marie-Christin hatte Fee am Anbindebalken festgemacht und war dabei, sie zu putzen.
    „Oh“, machte Adelheid, denn sie konnte das hochnäsige Mädchen selbst nicht ausstehen. Sie seufzte. „In Ordnung. Unten ist nur noch Herr Surmund mit seinem überfetteten Kater.“ Das sagte sie ziemlich leise, damit der Katzenbesitzer ihre abfällige Bemerkung nicht hörte. „Komm in zehn Minuten runter, ja? Und denk an die Scherben.“

    Luisa war zufrieden. Sie wusste doch, wie sie ihre Mutter herumkriegte!
    Schnell sammelte sie die Scherben auf und achtete sorgfältig darauf, sich nicht an den scharfen Kanten zu schneiden. Von einer Scherbe grinste ihr die Diddl-Maus entgegen. Luisa streckte ihr die Zunge raus.
    „Nun“, fragte Adelheid, als Luisa das Behandlungszimmer betrat. Sie nahm eine Sprühflasche aus dem Regal, um den Behandlungstisch zu reinigen. „Was war nun der Sinn dieser Aktion?“
    Luisa musste ein bisschen ausholen, denn ihre Mutter wusste ja nicht, was Robert entdeckt hatte. Also fing sie mit der Suchanzeige im Internet an.
    Adelheid riss grünes Papier von einer Rolle und wischte den eingesprühten Tisch sorgfältig ab. „Und Isabel wollte nichts davon wissen?“, fragte sie ungläubig.
    Luisa schüttelte den Kopf und berichtete von dem Telefonat, von der Idee, der Hippiefrau einen Besuch abzustatten und der Entdeckung im Stall. „Sie hatte doch gesagt, dass sie keine Pferde mehr halten wollten! Und warum sollten sie ein Gnadenpferd abgeben, um sich gleich darauf ein neues in den Stall zu stellen?“
    Adelheid warf das Papier, an dem jetzt

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