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Reiterferien auf Ponyhof Muehlental - Band 1-3

Reiterferien auf Ponyhof Muehlental - Band 1-3

Titel: Reiterferien auf Ponyhof Muehlental - Band 1-3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sarah Bosse
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schwarze Katzenhaare klebten, in den großen Abfalleimer. „Hm, trotzdem war das ziemlich dreist von euch“, sagte sie nachdenklich und setzte sich auf einen Hocker.
    „Ich weiß, wir hätte nicht ungefragt in den Stall gehen dürfen“, sagte Luisa und blickte zu Boden.
    Adelheid blieb für einen Moment stumm sitzen und runzelte die Stirn. „Das ist in der Tat ein Ding“, sagte sie schließlich. „Sie verkaufen aus finanziellen Gründen ihr Pferd, aber nur unter der Bedingung, dass der neue Besitzer das Gnadenpferd mit übernimmt. Und ein paar Wochen später stehen zwei neue Pferde, darunter wieder ein Gnadenpferd, im Stall. Wirklich komisch!“ Adelheid stützte sich auf beiden Knien ab und erhob sich.
    Sie hatte die Türklinke bereits in der Hand, da rief Luisa verdutzt: „Wollen wir denn gar nichts unternehmen?“
    „Doch“, sagte Adelheid. „Das werden wir ganz bestimmt. Ich bin in einer Viertelstunde fertig. Dann setzen wir uns ins Auto und fahren noch einmal zu dem Hof.“
    Luisa machte einen Freudensprung. „Ich hole Anna.“
    Aber Adelheid winkte ab. „Nichts da! Mit wir meine ich uns beide. Ich kann mich nicht in die Angelegenheiten von Isabel und Rolf einmischen. Anna hat Hausarrest wie du ja eigentlich auch. Und ich denke, es ist besser, wenn Isabel erst mal nichts von unserem Vorhaben weiß.“
    Die Erwachsenen sind wirklich ganz schön kompliziert, dachte Luisa, als ihre Mutter das Zimmer verlassen hatte.

Adelheid erteilte Luisa während der Fahrt klare Anweisungen. „Als Erstes wirst du dich bei der jungen Frau entschuldigen, klar? Egal, was ihr in dem Stall entdeckt habt, es war absolut nicht in Ordnung, einfach da reinzugehen.“ „Ay, ay“, knurrte Luisa kleinlaut.
    Adelheid schlug mit der Hand auf das Lenkrad. „Ich frage mich, wieso du mir das alles nicht gleich erzählt hast.“
    Jetzt war Luisa wütend. „Aber Mama, du hattest keine Zeit, als du von dieser Fortbildung kamst. Weißt du nicht mehr, was in der Praxis los war? Du hattest sofort diesen Lass-mich-bloß-in-Ruhe-Blick drauf.“
    Adelheid schürzte die Lippen und sagte nichts.
    Luisa wusste, dass sie ihre Mutter an einem wunden Punkt getroffen hatte, und das tat ihr im selben Moment leid. Adelheid plagte schnell das schlechte Gewissen, wenn Luisa ihr das Gefühl gab, dass sie ihr nicht genug Aufmerksamkeit schenkte. Eigentlich war das nicht fair, dachte Luisa. Schließlich hatte sie ganz und gar nicht das Gefühl, dass Adelheid sie vernachlässigte. Aber dies war nun mal eine Ausnahmesituation. „Ich find’s toll, dass du jetzt mit mir dahin fährst“, sagte sie schnell.
    Dann hatten sie den Hof erreicht. Alles sah unverändert aus. Dieselben Hühner schritten in ihrer merkwürdig abgehackten Art über den Hof, und dieselben Putztücher flatterten im Wind.
    „Da, in dem Stall sind die Pferde“, flüsterte Luisa aufgeregt, als ob man sie von draußen hören könnte.
    Als sie neben ihrer Mutter vor der Haustür stand, bekam sie plötzlich weiche Knie.
    Es gab keine Klingel, also klopfte Adelheid an die altmodische Eichentür. Als niemand öffnete, klopfte sie ein zweites Mal. Diesmal energischer.
    „Keiner da“, sagte Luisa enttäuscht. Sie war doch so gespannt gewesen, wie die Frau reagieren würde!
    Plötzlich kam jemand aus dem Garten. Ein junger Mann mit kurzen Haaren. „Ja?“, fragte er.
    „Entschuldigung“, sagte Adelheid und packte Luisa bei den Schultern. „Meine Tochter hier möchte sich entschuldigen. Sie ist mit ihrer Freundin heute einfach in ihren Stall eingedrungen, was natürlich nicht okay war. Ihre Lebensgefährtin, nehme ich an, hat die beiden erwischt.“

    Luisa hatte einen trockenen Mund. Die Zunge klebte am Gaumen, und sie konnte nicht richtig schlucken. Sie war ganz und gar nicht darauf gefasst gewesen, dass ihre Mutter sie nun vorschob. Aber sie hatte es auch nicht anders verdient.
    „Wissen Sie“, fügte Adelheid hinzu. „Ich habe darauf bestanden, dass Luisa dafür geradesteht, denn …“
    „Jaja“, sagte der Mann und winkte müde ab. „Meine Freundin hat mir davon erzählt. Ist schon okay, ich meine, im Stall gibt’s eh nichts zu sehen. Er ist ja leer. Meine Freundin wollte da heute Morgen den restlichen Mist rausholen. Die Pferde haben wir vor ein paar Wochen verkauft.“
    Luisa traute ihren Ohren nicht. Was redete der Mann denn da? Heute waren doch noch Pferde im Stall gewesen! Doch Luisa schluckte ihren Protest runter und sagte stattdessen: „Ja, also, das waren die

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