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Reiterhof Birkenhain 01 - Aufregung im Stall

Titel: Reiterhof Birkenhain 01 - Aufregung im Stall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margot Berger
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klebte nie so zusammen wie zum Beispiel die von Nappo oder Sally.
    Erleichtert schnaubte Rocky, als der letzte Zopf aufgeflochten war. Mit energischem Kopfschütteln brachte der Traber seine Mähne wieder in die gewohnte Form. Kaum war Rocky von den Zöpfen befreit, da kehrte seine Rauflust zurück. Die Ohren flach angelegt, rammte er seinen Kopf gegen die Boxenstäbe, die ihn von Nappo trennten.
    »Allmählich verstehe ich, warum Herr Jensen die bei-den Boxen neben Rocky freistehen lässt«, seufzte Theresa. »Dein Schätzchen kann wirklich nichts als streiten, streiten, streiten. Mein Nappo dagegen ist doch der reinste Engel...«
    Nappos Rücken straffte sich und sein Blick nahm den Ausdruck eines duldenden Heiligen an. Milde nach unten schauend, ließ er das Ausflechten noch geduldiger über sich ergehen.
    Wie auf Kommando prusteten Conny und Theresa los. Manchmal schien es wirklich so, als ob die Pferde genau wüssten, wovon die Rede war.
    »Irgendwann«, lachte Conny, »wird man herausfinden, dass die Burschen jedes Wort verstehen, das wir sagen.«
    Sie legte sich Striegel und Kardätsche als Ersatz für einen Doktorhut auf den Kopf. Würdevoll balancierte sie das Putzzeug auf den Haaren und stolzierte mit feierlichem Gesicht um Rocky herum. Rocky grummelte unwillig. Er teilte seine Box nicht gern unnötig lange mit Zweibeinern. Nicht mal mit Conny.
    »Ich entdecke die Sprache der Pferde und kriege dafür einen Ehrendoktorhut. Und den Nobelpreis.« Hoheitsvoll winkte Conny ihren eingebildeten, jubelnden Fans zu. »Dann werde ich steinreich und kaufe Rocky. Ach was, die ganze Reitschule.«
    »Hast du vorher noch Zeit die Stallgasse zu fegen?« Herr Jensen hatte wieder mal alles mitgekriegt. Im weißen Turnierhemd, ohne sein Reitjackett, lehnte der
    Stallbesitzer an Rockys Boxentür und verfolgte sichtlich belustigt Connys Höhenflug.
    Conny hätte sich am liebsten die Zungenspitze abgebissen. Oberpeinlich! Aber typisch. Den ganzen Tag arbeitete man wie ein Erwachsener. Und kaum war man eine Sekunde albern, tauchte gleich ein Zeuge auf. Aber, tröstete sie sich, der Chef war immer noch besser als die Killerbienen. »Geht nach Haus und spielt mit Puppen«, hätten die gelästert.
    Kai Jensen löste sich von der Tür. »Je eher ihr fertig seid, desto besser.« Augenzwinkemd fügte er hinzu: »Nachher wartet nämlich noch eine Überraschung auf euch.« Bevor die Mädchen ihn mit Zusatzfragen löchern konnten, war Herr Jensen schon wieder weg.
    »Jetzt weiß ich nicht, ob ich zum Stadtteilfest gehen kann«, klagte Theresa. »Wenn sich hier im Stall was tut und ich kriege das nicht mit - entsetzlich. Was kann er nur meinen?«
    Conny zuckte betont ahnungslos die Schultern. »Keinen Schimmer.«
    Auch die anderen Mädchen hatten die geheimnisvolle Andeutung des Chefs mitgekriegt. In jeder Boxentür tauchte ein Mädchenkopf auf. In King Louis' Tür natürlich ein Jungenkopf.
    »Los, beeilt euch.« Jule feuerte die anderen an. »Ich platze vor Neugierde.«

8. Kapitel
    Überraschung mit Mecki

    Sogar die Killerbienen waren heute schnell mit den Besen bei der Arbeit. In Rekordzeit erstrahlte die Stallgasse in makelloser Sauberkeit. Nachdem alles ordentlich in der Geräteecke verstaut war, beluden sich die Mädchen im Kaffeezelt mit Kuchenresten, Kakaobechern und Colaflaschen.
    Kauend und diskutierend zogen sie mit ihrer Nahrungsbeute auf den Heuboden.
    »Bleib gleich hier vorne.« Conny zog Jule auf die vorderen Heuballen. »Da hinten liegen die Sachen der Großen.«
    Die Großen, das waren die Killerbienen. Die steckten bereits wieder die Köpfe zusammen, kaum dass sie den Dachboden betreten hatten. Die angekündigte Überraschung war auch bei ihnen Gesprächsthema Nr. 1. Was wohl in ihren Köpfen herumspukte? Wahrscheinlich hofften sie, dass Herr Jensen den Stall in eine Disko umwandelte. Mit Jungen in jeder Box.
    Conny, Jule und die anderen Mädchen der Quadrille breiteten sich auf den Heuballen neben der Tür aus. Blaumann, der sich in seinem Nachmittagsschlaf gestört fühlte, wanderte unentschlossen zwischen den Gruppen hin und her. Maunzend strich er den Mädchen um die Beine. Schließlich sprang er mit drei Sätzen auf den obersten Heuballen über Jules Platz und rollte sich zusammen. Von diesem Aussichtsplatz hatte er alles im Bück.
    Conny steckte ihren Kopf durch die Luke und rief Bastians Namen.
    »Kommst du nicht herauf?«, fragte sie, als er aus King Louis' Box nach oben sah. Statt eine Antwort zu geben, griff

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