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Reiterhof Birkenhain 01 - Aufregung im Stall

Titel: Reiterhof Birkenhain 01 - Aufregung im Stall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margot Berger
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Detektivnase doch kannte, ärgerte sich deshalb doppelt über ihren Schnitzer.
    Sie hüpfte von einem Bein auf das andere, diesmal aus purer Verlegenheit. »Mann, Jule! Jetzt hör doch auf damit. Ich erzähl dir alles später. Freust du dich denn gar nicht über die Pferde?«
    Weiteres Bohren war zwecklos, das musste Jule doch endlich einsehen.
    »Na klar«, räumte Jule ein, »aber eins steht fest...«, sie schlang beide Arme um Sallys Hals, »Sally bleibt immer mein Liebling, egal, was für tolle Pferde kommen.« Freundschaftlich knuffte Conny Jule in die Seite. »Meinst du, ich würde meinem Rocky untreu? Niemals. Nicht einmal für ein ultragutes Olympiapferd. Aber neue Schulpferde sind doch immer spannend, oder?« Das sah Jule auch so.
    Sie waren am Stall angekommen. Conny stellte mit einem Blick fest, dass schon die Vorbereitungen fürs Schnupperreiten liefen. Zum letzten Mal an diesem Tag wurden die Pferde gesattelt und aufgetrenst. Während Conny rasch in die Sattelkammer ging, um Rockys Sattel und Zaumzeug zu holen, kontrollierte Kai Jensen Box für Box.
    Für ihn war die nächste Stunde äußerst wichtig. Die Zuschauer durften jetzt selber in den Sattel steigen und wurden von den Mädchen geführt. Der »Tag der offenen Tür« war ja nur deswegen veranstaltet worden, um Leute fürs Reiten zu begeistern. Herr Jensen schärfte seinen Pflegemädchen ein beim Führen absolut aufmerksam zu sein.
    »Noch so ein Ausraster wie bei den Spanierinnen«, sagte er, »wäre beim Schnupperreiten eine echte Katastrophe.« So eine Katastrophe ist bestimmt nicht zu erwarten, dachte Conny. Die Gerlach-Zwillinge hatten sich gleich nach der Standpauke aus dem Staub gemacht. Die hingen sicher schon auf dem Stadtteilfest herum und machten Jungs an. Aber auch ohne die Nervis musste man beim Schnupperreiten aufpassen wie ein Luchs. Keiner der Testreiter hatte je auf einem Pferd gesessen. Der kleinste Buckler und sie würden herunterfallen wie ein nasser Sack. Zumindest die Erwachsenen. Das kannte man hinreichend, wie die ihre Sportlichkeit überschätzten.
    Um Punkt fünfzehn Uhr startete das Probereiten. Als die Schulpferde eine Stunde später zum Abschluss aufmarschierten, strahlte Herr Jensen. Besser konnte so ein Testritt gar nicht klappen. Sogar Rocky hatte sich zusammengerissen.
    Wie gut das Schnupperreiten angekommen war, sah man anschließend in der Stallgasse. Dort ballte sich ein buntes Menschenknäuel zusammen. Eins von der Art, wie man es in jeder Reitschule gerne sieht. Die Schlange bestand nämlich aus Besuchern, die sich anmelden wollten und im Büro keinen Platz mehr fanden.
    Die Mädchen arbeiteten sich mit ihren Pferden in abenteuerlichen Kurven durch die Menge der Wartenden hindurch. Die Angst, die heute Morgen noch bei den Besuchern zu spüren war, schien wie weggeblasen. Wer sich zwanzig Minuten auf einem Pferderücken gehalten hat, sieht die Welt plötzlich mit anderen Augen.
    »Darf ich ihn mal streicheln?«, tönte es von rechts und links. »Auf dem Braunen bin ich eben geritten.« - »Oh, ist der süß.«
    Mit der letzten Bemerkung war Sally gemeint.
    »Vor allen Dingen er.« Jule zog einen Flunsch. »Das ist eine sie, eine Stute«, klärte sie die Sally-Fans auf.
    Beim Einbiegen in die Stallgasse erhaschte Conny einen Blick auf Herrn Jensens Schreibtisch. Mit glühenden Ohren notierte er in seinem Reiterbuch Anmeldungen für Kurse. Der Stapel mit Zehner-Reitkarten war schon erheblich kleiner geworden. Ein Eröffnungstag nach Wunsch. Die Freude über die gelungene Veranstaltung war Kai Jensen ins Gesicht geschrieben.
    Conny brachte Rocky in die Box, löste den Sattelgurt und warf ihn über den Sattel. Als sie das lederne Zaumzeug über die Pferdeohren streifte, rempelte der Traber sie an und scheuerte herausfordernd seinen Kopf an ihrer Weste.
    »Hör auf, du Schurke«, lachte Conny, »alles gleichzeitig geht nicht.«
    Natürlich wusste sie genau, was Rocky wollte. Sie sollte seine Zöpfe öffnen, und zwar unverzüglich. Das Rempeln mit dem Kopf war Rockys ruppige Art Conny daran zu erinnern. Woher wusste er bloß so genau, dass für heute mit dem Reiten Schluss war?
    Conny räumte das Sattelzeug weg und kam mit einem kurzen Messer aus der Sattelkammer zurück. Ein vorsichtiger Schnitt in das Klebeband, das um jeden Zopf gewickelt war, und das Band klaffte auseinander. Conny löste die darunter liegenden Gummis von den Zöpfen und öffnete die Flechten. Bei Rocky ging das leicht. Seine glatte, feine Mähne

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