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Reiterhof Birkenhain 01 - Aufregung im Stall

Titel: Reiterhof Birkenhain 01 - Aufregung im Stall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margot Berger
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haben doch bis jetzt nur welche mit >H<«, beschwerte sich Luisa. »Holsteiner, Hannoveraner, Haflinger...« »Nicht nur«, widersprach Herr Jensen. »Denk nur mal an Flecken-Paula.« Richtig, das war eine Knabstrupper-Stute.
    »Friesen«, rief Jule triumphierend. »Ankum und Brinkum.«
    »Genau. Friesen beginnen mit >F<. Unsere Neuen sind aber keine Friesen. Weiter.«
    »Heiß oder kalt?« Das kam von Conny.
    »Friesen? Eiskalt.«
    Es war förmlich zu sehen, wie die Köpfe rauchten. Man konnte fast Angst kriegen, das Heu würde Feuer fangen. »Französische Traber«, schlug Conny vor.
    »Der Himmel bewahre mich vor weiteren Trabern«, stöhnte Herr Jensen. »Einer wie Rocky genügt mir.« Theresa hatte noch eine Idee. »Freiberger? Ich glaube, ich habe im Urlaub mal auf einem gesessen.« »Freiberger! Das sind doch Kaltblüter«, mischte sich Ilona von den Killerbienen wichtigtuerisch ein. »Die reitet man doch nicht.«
    »Keinen Streit! Ihr habt beide Recht.« Herr Jensen schlichtete schnell. »Es sind Kaltblüter, die auch geritten werden. Freiberger kriegen wir aber nicht. Weitere Angebote?« »Kleiner als Turbo?« Das war wieder Bastian. Turbo war der größte Wallach im Stall.
    »Ja.«
    »Kleiner als Sally?«
    »Auch das.«
    Bastian ließ sich enttäuscht aufjaulend auf einen Heuballen fallen. Dann kamen die neuen Pferde für ihn kaum in Frage. Mit seinen langen Beinen träumte er immer von einem Reit-Elefanten.
    »Aber größer als Blaumann sind sie doch?«, fragte er noch und alle lachten. Blaumann hob den Kopf, als sein Name fiel. Der Kater reckte sich ausgiebig, machte einen Satz nach unten und rollte sich schnurrend auf Bastians Knien wieder zusammen.
    »Ich merke schon, die Rasse habt ihr gar nicht auf der Rechnung«, stellte Herr Jensen schließlich fest. »Bevor ihr alle platzt, verrate ich es lieber - es sind Fjordpferde.« Jetzt ging das Gejauchze und Geschrei ein zweites Mal los. Fjordpferde!
    Die hellbraunen Ponys aus Norwegen!
    »Dass ihr darauf nicht gekommen seid!« Herr Jensen wunderte sich schon ein bisschen. »Die meisten von euch haben bestimmt schon mal auf so einem Struppi gesessen. Wie war das, als du in den Osterferien in Dänemark warst, Luisa? Oder Merle? Und Sophie?« Die drei nickten. Und den anderen fiel es auch wieder ein. Auf den Ferien-Ponyhöfen in Dänemark standen häufig Fjordpferde. Sie waren ungefähr so groß wie Haflinger, aber breiter. Ihr Markenzeichen waren der schwarze Strich auf dem Rücken und die lustige Stehmähne, die aussah wie ein Mecki-Haarschnitt.
    Kai Jensen hatte sie gekauft, weil er sichere Geländepferde brauchte. Seine Warmblutpferde sprangen schon mal erschreckt zur Seite, wenn im Gebüsch ein Blatt raschelte. Bei Fjordpferden passierte so etwas nie. Oder fast nie. »Dann wisst ihr ja auch, dass die Ponys absolut zuverlässig sind«, sagte Herr Jensen. »Und trittsicher.«
    Die stämmigen Fjordpferd-Beine, trainiert auf steinigen Berghängen, waren viel robuster als die von großen Pferden. In Reitställen sah man Fjordis darum neuerdings immer häufiger als Schulpferde. Eigentlich hatten sie nichts als Vorzüge und nur einen winzigen Schönheitsfehler: Unter ihrer Stehmähne saß ein richtiger Dickkopf. Diese Kleinigkeit hatte Kai Jensen aber nicht vom Kauf abgehalten. Er zweifelte keine Sekunde daran, dass er mit jedem sturen Pony dieser Welt zurechtkommen würde.
    Ein verhängnisvoller Irrtum, wie sich noch an diesem Tag herausstellen sollte.
    »Ehrlich gesagt«, verriet er den Mädchen jetzt, »ich hatte schon befürchtet, dass ich die neuen Pferde gleich wieder verkaufen müsste, wegen der hohen Umbaukosten. Aber nach diesem erfolgreichen Tag ...«
    In seiner gewohnt fixen Art war Herr Jensen schon wieder halb auf der Treppe, als er sich noch einmal umdrehte. »Beide sind übrigens sehr gut ausgebildet, auch in der Dressur. Mal sehen, was ihr auf den Struppis zu Stande bringt.«
    »So, jetzt kann ich in Ruhe essen«, verkündete Jule, als der Chef verschwunden war. Mit sichtlichem Vergnügen biss sie ein großes Stück von Oma Hillas köstlichem Kuchen ab. Geheimnisse im Stall verdarben den Appetit. Aufgeklärte Fälle dagegen lösten einen Bärenhunger aus. Zehn Minuten später war kein einziger Krümel mehr da.
    »Die Stallmäuse werden toben, wenn sie nichts finden«, sagte Conny grinsend, als sie Becher, Flaschen und Teller einsammelte. Gerade wollte sie alles in einen Korb packen, da verharrte sie. »Seid mal still.«
    Jetzt hörten es auch die

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