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Reiterhof Birkenhain 04 - Ein starkes Team

Titel: Reiterhof Birkenhain 04 - Ein starkes Team Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margot Berger
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Jule. »Und das war Robin Hood! Jule. Jedenfalls beim Sprung. Da ... jetzt... sehen Sie doch! Sie ist mit Sally gesprungen.«
    »Gesprungen?«, wiederholte Herr Kütük ratlos und zuckte die Schultern.
    »Zeig es ihm doch einfach«, schlug Bastian vor.
    »Macht keinen Quatsch, Kinder«, warnte Herr Jensen. »Dies ist ein Krankenhaus.«
    Zu spät. Jule ergriff kurzerhand die Hürriyet und faltete daraus eine Räuberkappe für ihr Haar. Eine Mullbinde, die auf dem Nachttisch lag, wurde abgerollt. Sie fasste die weißen Streifen wie Zügel zwischen Ringfinger und kleinem Finger, »ritt« eine Runde durchs Zimmer und sprang dann mit einem Satz auf das leere Bett in der Mitte.
    Kai Jensen stöhnte: »Das halte ich nicht aus.«
    Na ja, passend war der Sprung nicht gerade in einem Krankenhaus. Aber Herr Kütük verstand auf jeden Fall nun, dass er von lauter klasse Schauspielern und Reitern umgeben war.
    Selbstverständlich erschien »Pille« genau in dem Moment in der Tür, als Jule mit der Zeitung auf dem Kopf im Bett stand. Die Lernschwester schien dem Nervenzusammenbruch noch näher als Herr Jensen.
    »Raus«, kreischte sie. »Alle raus.«
    »Nun mal ganz ruhig.« Schwester Heike war ebenfalls von dem Krach alarmiert worden. Sie schickte ihre widerstrebende Mitarbeiterin auf den Flur.
    »Wenn ihr euch nicht benehmen könnt, fliegt ihr wirklich raus, Kinder«, sagte sie und schloss die Tür. »Das Bett muss frisch bezogen werden. Das machst du natürlich.« Sie sah Jule an.
    »Och - ich hatte doch keine Reitstiefel an.« Jule wippte in ihren dünnen Leinenturnschuhen mit den Zehen. »Keine Widerrede.« Schwester Heike schob sie zur Fensterbank. »Da liegt eine Garnitur neuer Wäsche.« Während Jule und Luisa mit vereinten Kräften das entweihte Bett neu bezogen - Schwester Heike half auch -, verlangte Herr Jensen genaue Berichterstattung über Flecken-Paula. Insgesamt schien er ziemlich beeindruckt von seinen Stallhelfern zu sein. Auch von Jules Mathelehrer, der Paulas Box mit Spänen ausgestreut hatte.
    »Trotzdem - ihr glaubt gar nicht, wie froh ich bin«, sagte Herr Jensen und klopfte auf sein eingegipstes Bein, »wenn das da wieder auf der Stallgasse steht.« »Ist ja schon Freitag heute«, tröstete Schwester Heike und strich sorgfältig die letzte Falte aus dem Laken des Nachbarbettes.
    »Montag kommt das Kontroll-Röntgen. Dann wissen wir mehr. Wenn auf den Bildern alles gut aussieht, sind Sie in ein paar Wochen wieder bei Ihren Pferden.«
    Herr Jensen griff noch einmal nach den Stallfotos. »Sie meinen - wenn man mit den Bildern von meinem Bein so zufrieden sein kann wie mit diesen hier?«
    Auch wenn es nur Schnappschüsse waren - es gab keinen Zweifel, dass die Mädchen alles im Griff hatten. »Ehrlich gesagt - das hätte ich euch nicht zugetraut«, sagte er. »Ihr seid wirklich ein tolles Team.«
    Eine Sache lag ihm aber noch auf der Seele. Das Heu, das heute Abend geliefert werden sollte.
    »Wenn damit etwas schief geht«, sagte Herr Jensen, »lande ich hier noch auf der Intensivstation.«
    »Hört sich gefährlich an«, sagte Conny. »Was heißt das noch genau ... Intensivstation?«
    »Da liegen die Schwerkranken«, antwortete Schwester Heike. »Diese Station streben wir besser gar nicht erst an, mein lieber Herr Jensen.«
    Kai Jensen hörte nicht hin, er hatte nur seinen Stall im Kopf.
    »Axel muss aufpassen, dass das Heu absolut trocken ist«, schärfte er den Mädchen ein, bevor sie gingen. »Er soll Harrys Vertreter fragen, ob die Ballen gründlich abgelagert sind. Hört ihr? Gründlich!« »Kann man das denn nicht sehen?«, fragte Luisa.
    »Eher riechen«, sagte Herr Jensen. »Zu frisches Heu hat einen Geruch wie... wie Tabak. Wenn ihr den leisesten Verdacht habt - ruft sofort hier an. Oder besser noch bei der Feuerwehr.«
    Der hohe Gitterwagen mit Heu stand schon auf dem Hof, als die vier abends von ihrer »Kurzreise« ins St. Martin zurückkamen. Theresa, Sophie und die Gerlach-Zwillinge halfen beim Abladen. An der Ladeluke nahmen sie die Ballen an und stapelten sie auf dem Dachboden übereinander. Axel fiel als Helfer aus, er gab Unterricht in der Halle.
    »Hat Axel nachgesehen, ob alles trocken ist?«, rief Luisa nach oben.
    Mia-Mathildes freches Gesicht erschien am Dachfenster. Ihre blonden Haare steckten voller Halme, das Gesicht war grau von Staub.
    »Hast du Pferdeäpfel auf den Augen?«, rief sie herunter. »Das sieht doch ein Blinder, dass alles knochentrocken ist.« Sie hustete und nahm zwei

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