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Reiterhof Birkenhain 04 - Ein starkes Team

Titel: Reiterhof Birkenhain 04 - Ein starkes Team Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margot Berger
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anschlagen«, versprach Bastian.
    Im Schritt zuckelte er am langen Zügel auf King Louis durch die Sägespäne. Die Sonne stand jetzt genau über dem Stall, das wirkte sich hier drinnen aus. Trotz des gemächlichen Tempos kam Bastian ins Schwitzen. Die Hitze kroch unter die Reitkappe. Conny ließ den Traber jetzt ebenfalls Schritt gehen. Auch ihr war es zu warm geworden. Schmale Sonnenbündel drangen durch die Ritzen der Holzwände, Millionen Staubkörner wurden darin sichtbar.
    »Die Beregnungsanlage«, sagten Conny und Bastian wie aus einem Mund und guckten nach oben.
    »Sind wir nicht die geborenen Stallmeister?«, schwärmte Conny.
    »Wir denken doch wirklich an alles.«
    Gleich nach dem Reiten mussten sie den Hahn öffnen, dann regnete es aus der Wasserleitung unter der Decke. So machte es Herr Jensen bei Trockenheit. Aus hundert kleinen Löchern rieselte es von oben herab. Vergaß man das Anstellen, wirbelten die Hufe große Staubwolken auf. Man konnte glauben mitten durch einen Sandsturm in der Sahara zu reiten. Das war nicht sehr komisch, weil Reiter und Pferd dabei husteten wie die Weltmeister. Sägespäne anfeuchten - das gehörte auch zu dem 1 000-Teile-Puzzle »So leitet man einen Reiterhof«!
    Trockener Husten kam von der Tribüne herüber. Wie zum Beweis, dass der Hallenboden dringend eine Dusche brauchte.
    »Hi, Jule!« Bastian wendete mit King Louis ab und ritt sofort an die Bande. »Oh Mann, was ist hier alles passiert, als ich auf Klassenreise war.«
    Ein dünnes, klägliches Miauen war die Antwort. Aber nicht weil Jule sich über Nacht in eine Katze verwandelt hatte. Nein, sie hielt Blaumann auf dem Arm, den Stallkater.
    Wie sah der aus! Sein blaues Plüschfell total zerzaust, der Schwanz verklebt. Ein tiefer, blutiger Riss quer überm rechten Auge zeugte davon, dass er eine heftige Katerschlacht geschlagen hatte.
    Bastian streckte die Hand nach ihm aus. »Na, mein Blaumann? Warst du wieder auf Brautschau? Bin ich froh, dass ich dich wieder sehe, alte Socke.« Er kraulte den Kopf des Katers, sah dabei aber unentwegt Jule an. »Du hast mir echt gefehlt am Müritzsee.«
    Es war klar, dass Bastian viel lieber ihren Kopf gestreichelt hätte als den von Blaumann. Und wen er in Mecklenburg mehr vermisst hatte, den Kater oder Jule, das konnte man sich auch an zehn Fingern abzählen.
    Jule hielt Blaumann hoch und tat so, als müsse sie sich dringend seine Kratzer ansehen. Das auch. Aber vor allem wollte sie ihr Gesicht verbergen. Bastian musste ja nicht sehen, dass sie vor Verlegenheit nicht wusste, wohin sie gucken sollte.
    »Klasse, dass du wieder da bist«, sagte sie noch schnell, bevor Conny und Rocky an der Bande erschienen. »Blaumann! So ein Mist.«
    Jetzt war es Cortny, die fast aus der Fassung geriet. »Den haben wir ja total vergessen.«
    Dass ihr das passierte! Wo sie doch im Stall als die große Tierschützerin galt. Die war sie ja im Grunde auch. Aber all die Aufregung wegen des Unfalls - da konnte auch ein Tierschützer mal kopflos werden. Oder?
    Ohne vorschriftsmäßig in der Mitte der Halle abzusteigen (Kai Jensens Blutdruck wäre bei dieser Schlamperei rasant angestiegen), sprang Conny an Ort und Stelle aus dem Sattel. Rocky bekam nicht mal sein gewohntes Leckerli. Der Kater - er brauchte sofort frisches Wasser und Futter.
    Reiterhof Birkenhain - ein 1000-Teile-PuzzIe ...
    Rocky rächte sich für die nachlässige Behandlung mit einer Kopfnuss in Connys Kniekehle. »Frechdachs.« Sie zog ihm die Ohren lang. »Mann, Rocky, das ist ein Notfall. Du bleibst doch immer mein Liebling.«
    Mit Rocky am Zügel verließ sie die Halle und kümmerte sich dann erst mal um die Versorgung von Blaumann, später um das Wässern der Halle.
    Jule und Bastian knöpften sich mehrere Sättel und Trensen vor. Gemeinsam brachten sie die Teile nach draußen und breiteten sie nebeneinander vor dem Paddock aus.
    Der Holunder warf ein wenig Schatten. Nicht viel, aber genug, dass man es auf der Bank am Auslauf aushalten konnte. Während sie das Leder einfetteten, konnten sich die beiden in Ruhe unterhalten. Jedenfalls so lange, bis die Nervis auftauchten und dumme Sprüche absonderten.
    Die drei bauten sich vor Jule und Bastian auf. Man sah gleich, dass sie ihre überheblichen fünf Minuten hatten. »Es ist wohl nötig, dass wir mit anpacken«, meinte Mia-Mathilde. Wohlgefällig betrachtete sie ihre Fingernägel, die tiefschwarz lackiert waren, wie die der anderen beiden Nervis auch. »Bevor der ganze Reiterhof den

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