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Reiterhof Birkenhain 04 - Ein starkes Team

Titel: Reiterhof Birkenhain 04 - Ein starkes Team Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margot Berger
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weitere Ballen von Harrys Vertreter entgegen, einem schweigsamen jungen Mann, der das Heu mit einer Forke nach oben reichte.
    »Darf ich hochgehen und ihr den Hals umdrehen?«, fragte Luisa. Bloß weil die Gerlachs zwei Jahre älter waren, brauchten die sie nicht wie einen Reit-Säugling zu behandeln!
    »Vergiss die Zwillinge.« Jule gab ihrer Freundin einen Knuff in die Seite und rannte nach drinnen, weil das Telefon klingelte.
    »Kennt jemand eine Ulrike Mühlberg?«, wollte Jule wissen, als sie zurückkam. »Aus Krefeld?« Conny und Luisa fegten auf dem Hof das Heu aus heruntergefallenen Ballen zusammen und Bastian warf es in die Boxen.
    »Nie gehört«, sagte Conny. »Was wollte die denn?« »Setzt euch hin.« Jule machte es spannend. Die Mädchen stellten das Fegen ein und stützten sich auf die Besenstiele.
    »Also . . . wisst ihr, was die behauptet? Ihr glaubt es nicht! Dass Ankum ihr gehört. Oder besser«, berichtigte sich Jule, »dass er ihr früher gehört hat.«
    »Waaaas? Unser Ankum?«
    Jule nickte. »Genau. Unser Friese. Angeblich hat sie ihn im Fernsehen erkannt. In dem Spot mit der Räuberwaffel. Von der Werbeagentur weiß sie, dass das Filmteam sich die Friesen hier geliehen hat.«
    »Schöner Mist«, sagte Bastian. Diese Nachricht kam völlig überraschend. Er wusste gar nicht so schnell, was er denken sollte. Ankum gehörte zu seinen Lieblingspferden. Nicht nur weil er für seine langen Beine die ideale Größe hatte. Nein, wegen seiner ungewöhnlich lieben Art. Gäbe es eine Goldmedaille im Schmusen - Ankum würde sie todsicher abstauben. »Meinst du, diese Ulrike Mühlberg will ihn ... « »Man muss mit allem rechnen«, sagte Jule, ohne das Ende der Frage abzuwarten.
    »Und was machen wir nun?«
    »Ich habe ihr gesagt, dass der Stallbesitzer im Krankenhaus liegt. Und frühestens in drei Wochen mit ihr reden kann. Dann will sie sich wieder melden. Sie meinte, wir sollten Herrn Jensen schon mal auf Ankum ansprechen.«
    »Gar nichts tun wir«, sagte Conny sofort. »Das fehlte noch, dass die uns Ankum wegkauft. Vielleicht vergisst sie es ja wieder, bis Herr Jensen zurück ist.«
    Damit war das Thema Ulrike Mühlberg vorerst beendet. Obwohl alle eines wussten - wenn Ankum dieser Ulrike Mühlberg wirklich gehört hatte, würde sie keine Ruhe geben, bis sie ihn zurückhatte. Einen wie Ankum vergaß man nicht.
    Aber daran wollte niemand denken. Geschweige denn, darüber sprechen. Das ging jetzt sowieso nicht mehr, denn die Nervis kamen vom Dachboden herunter. Und die waren die Letzten, die Stallklatsch aufschnappen durften.
    Harrys Vertreter beförderte die letzten Ballen nach oben und fegte seinen Anhänger sauber. Die zweite Fuhre wollte er erst am nächsten Morgen bringen, Samstag früh. Während er mit dem Trecker zum Birkenweg hinauftuckerte, stürmten Conny, Jule und Luisa die Bodentreppe hoch. Sie trauten den Zwillingen nicht.
    Sorgfältig wurde Ballen für Ballen abgetastet und be-schnuppert. Alles roch gut und trocken. Wenn man ein Pferd wäre, würde man sagen: »Appetitlich!« Nichts deutete darauf hin, dass dieses Heu brennen könnte. »Nun guck dir diese Schnüffelmeute an.«
    Theresa stemmte die Arme in die Seiten und schüttelte den Kopf. »Wenn ihr den Nervis nichts glaubt, ist das ja noch okay. Aber Sophie und ich waren schließlich auch beim Abladen dabei.«
    »Es macht überhaupt keinen Spaß zu helfen«, beschwerte sich Sophie, »wenn ihr so tut, als ob ihr allein alles wisst.«
    Verblüfft sahen die drei Angesprochenen sich an. Taten sie wirklich so? Jule erinnerte sich an den Satz von Imke Zavelstein: Die soll nicht immer so tun, als ob ihr der Stall gehört. Was Imke sagte, nahm sie zwar nie ernst. Aber wenn Theresa und Sophie auch meinten ...
    Jedenfalls schworen Conny, Jule und Luisa heilige Eide nie wieder die »Stallbesitzer« herauszukehren. Theresa und Sophie waren zufrieden.
    Einträchtig hockten sie noch eine Weile auf den Strohballen. Erst lästerten sie ein bisschen über die Nervis und Frau Vogel. Doch dann wurden sie immer redefauler. Der schwere, warme Heuduft machte träge. Allmählich fiel die Anspannung der vergangenen Tage von den Mädchen ab.
    Jede hing jetzt ihren Gedanken nach.
    Aber im Grunde dachten sie ungefähr dasselbe - nämlich, wie gut sie diese Unglückswoche gemeistert hat-ten. Fast ohne fremde Hilfe. Die Boxen waren jeden Tag ausgemistet und frisch eingestreut worden. Die Pferde kamen regelmäßig auf die Weide. Das Lederzeug wurde eingefettet und

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