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Reiterhof Birkenhain 04 - Ein starkes Team

Titel: Reiterhof Birkenhain 04 - Ein starkes Team Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margot Berger
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die Tröge geschrubbt. Für reichlich Futtervorrat war nun auch gesorgt. Hunderte von Stroh- und Heuballen lagen dicht an dicht auf dem Dachboden. Eine Fuhre morgen noch, dann war hier oben alles bis zum Dach zugepackt. Ein gutes Gefühl.
    Sicher, einiges war auch schief gegangen. Dass Fuchsi lahmte, weil er in seiner Decke hängen geblieben war, das hätte nicht sein müssen. Aber Flecken-Paulas Kolik, dafür konnte niemand etwas. Und die Fjordies in Frau Löwes Garten - na ja.
    Aus der Halle drangen Axels Anweisungen an seine Reitschüler herauf: »Zügel aus der Hand kauen lassen, Pferde klopfen und loben.«
    Luisa sah auf die Uhr, reckte sich ausgiebig und stand auf. »Axel macht Schluss. Ich will Paula noch ein paar Runden in der Halle führen.«
    »... und ich Fuchsi.« Theresa klopfte sich die Strohhalme von der Reithose. »Vergesst nicht die Stallwäsche zu waschen. Vielleicht ist morgen schon alles trocken.«
    Etwas später am Freitagabend wurden in Großmoor-stedt sieben Waschmaschinen mit Pferdewäsche angestellt. Nein, sechs - Bastians Mutter warf sich in letzter Sekunde schützend vor ihre Trommel. Immerhin durfte Bastian die verschwitzten Sachen in der Badewanne waschen.
    Alle anderen bekamen ziemlichen Ärger mit ihren Eltern.
    »Dieser Stallgeruch in unserem Haus«, riefen sie. Und: »An die Hygiene denkt wohl niemand.« Das Übelste waren aber die feinen Pferdehaare. Sie hafteten, als ob jedes einzelne mit Widerhaken ausgerüstet wäre. Connys Vater traf es am schlimmsten. Das heißt, nicht direkt Ulli Clasen selbst, sondern sein weißes Poloshirt. Das wollte er am Samstag bei einem Tennisturnier anziehen. Unglücklicherweise lag es in der Waschtrommel, als Conny den Gurtschoner von Nappo hineinsteckte.
    Nach der Wäsche klebten Nappos rotbraune Haflingerhaare auf dem gesamten weißen Hemd. Es sah aus wie ein verunglückter Marmorkuchen. Bei ganz viel Pferdeliebe hätte man das Muster witzig finden können. Connys Vater hielt sein Marmorhemd zwar für einen Witz - aber für einen sehr schlechten. Zum ersten Mal seit langem erlebte Conny Clasen, dass ihr nachsichtiger Vater ausrastete.
    Sie hätte ihn liebend gern noch gefragt, was er über Selbstentzündung von Heu wusste. Aber irgendwie schien es ihr ratsam, an diesem Freitagabend nicht mehr über den Stall zu reden.

8. Kapitel
    Intensivstation Heuboden

    Beim zweiten Klingelton erschien Connys blonder Kopf hinter der Fensterscheibe. Ihr heftiges Armwedeln bedeutete »Hört mit dem Lärm auf.«
    Sofort ließen Jule und Bastian die Fahrradglocken in Ruhe. Es war Samstag früh und sie wollten Conny abholen. Gerade hatten sie angefangen »Vor-der-fuß-wur-zel-ge-lenk« zu klingeln, ihr Erkennungszeichen. Sie kamen aber nur bis »Vor-der...«.
    »Ich will meine Eltern nicht wecken«, flüsterte Conny, als sie kurz darauf ihr Rad durch die Gartenpforte schob. »Mein Vater hat sich gestern nicht wieder eingekriegt . . . Nappos Bauchfell klebt auf seinem Tennishemd.«
    »Die Stallwaschmaschine muss dringend repariert werden«, sagte Bastian, als sie den kurzen Weg zum Reiterhof fuhren. »Meine Mutter hat einen Anfall bekom
    men.« »Meine auch«, nickte Jule. Beim Absteigen vor dem Stall musterte sie die Fahrräder im Ständer. Die von Olivia und Ilona, zwei der Killerbienen, waren dabei. »Und ich bekomme auch gleich Schreikrämpfe, wenn ich die Killerbienen bei meiner Sally erwische.«
    Es war genau so, wie Jule es sich ausgemalt hatte. Als sie durch die Stallgasse nach draußen auf den Hof stürmte, stand dort ein halbes Dutzend Pferde angebunden, auch Sally. Eine Reitabteilung plante einen Ausritt mit Axel Rakete. Mit einer anderen war er schon unterwegs - trotz der frühen Stunde. Für die zweite Gruppe waren alle Reiter eingetroffen. Bis auf Steffi Keck, die meistens Sally nahm. Olivia von den Killerbienen machte sich an der Stute zu schaffen.
    »Was hast du bei meinem Pferd verloren?«, funkelte Jule Olivia an. Aufreizend langsam ließ das dunkelhaarige Mädchen die Bürste sinken. »Dein Pferd? Seit wann ist Sally kein Schulpferd mehr?«
    Jule versuchte ihr die Bürste zu entwinden. »Gib her, ich mache weiter.«
    »Von wegen.« Olivia zog ihre Hand weg. »Axel hat mich gebeten Sally für Frau Keck zu putzen. Und das tue ich auch.«
    Diese blöden Killerbienen! Die waren doch nur noch halbherzig im Stall. Jungs fanden die viel interessanter. Andererseits ärgerten sie sich, dass ihre Lieblingspferde jetzt von jüngeren Mädchen betreut wurden. Bei

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