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Reiterhof Birkenhain 07 - Raetsel um das braune Fohlen

Titel: Reiterhof Birkenhain 07 - Raetsel um das braune Fohlen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margot Berger
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hin und zurück an einem Tag. Fahren Sie uns doch hin, Herr Jensen ... bitte ... nur ein Tag ... ich finde den Hengst.« »Passen Sie wenigstens jetzt auf mit Ihrem Traber«, herrschte Kai Jensen plötzlich die Reiterin auf Rocky an, die keine Anstalten machte, ihn zu zügeln, als er erneut nach Nappo schnappte. »Tauschen Sie mal die Position mit Frau Keck! So ... Rocky soll neben Ankum gehen.« Der große Friese war so entwaffnend freundlich, dass selbst ein Frechdachs wie Rocky neben ihm brav blieb.
    »Mensch, Mädchen - du siehst doch, dass ich hier nicht wegkann.« Jensen zeigte in die Halle. »Eure Pferde ...«, er sagte gern eure, wenn sie etwas anstellten, »halten mich ja ständig auf Trab.«
    Rocky kam jetzt an der Bande vorbei, musterte den Chef aufmerksam aus den Augenwinkeln und wich in Jensens Höhe aus. Der schwarze Traber hatte ein ausgezeichnetes Gespür dafür, wann Jensen sauer auf ihn war.
    Herr Jensen lachte gegen seinen Willen. »Oh Rocky«, sagte er kopfschüttelnd und gab Jule das Album zurück.
    »Den Vater von Sallys Fohlen in Dülmen zu finden, das ist unmöglich. Schlag dir das aus dem Kopf! Aber die Pferde dort anzugucken, das lohnt sich auf jeden Fall. Das sind die letzten Wildpferde in Deutschland.«
    Mit kühnem Satz schwang Kai Jensen sich über die Bande, um mit seinen Anfangsreitern die Figuren zu besprechen. »Vielleicht kommst du mal mit deinen Eltern nach Münster«, sagte er noch zu Jule, während er die Halle durchquerte. »Irgendwann in den Ferien.«
    In den Ferien!
    Jule seufzte enttäuscht und zog mit den Fotos wieder ab. Ebenso gut hätte Jensen sagen können: Vielleicht kommst du ja als Großmutter mal in die Gegend. Alles alberne Vertröstungen. Jetzt wollte sie hin, auf der Stelle, und Sallys Traumhengst finden. Nun waren sie so nah daran, das Rätsel zu lösen. Und die Erwachsenen spielten nicht mit.
    »Jule«, hörte sie Jensen rufen. Hoffnungsvoll drehte sie sich um. Hatte er es sich anders überlegt? Nein, aber er rief ihr aus der Halle zu: »Schon mal an Luisas Oma gedacht?«

8. Kapitel
    Überraschungsreise

    »Nimm die grauenvolle Kassette heraus oder ich setze euch alle an der Raststätte ab«, drohte Hilla Steffen im Scherz.
    Durch das geöffnete Autofenster zeigte sie auf das blaue Schild Rasthof Wildeshausen und fächelte sich mit der Hand Kühlung zu. »Reicht gerade, dass die Heizung spinnt. Mehr Stress verträgt man nicht in meinem Alter.«
    Bastian brummte etwas Unverständliches und drehte die hämmernde Musik ab. Die Bullenhitze im Auto war wirklich nervtötend. Aber so viel er seit Hamburg auch an den Reglern gedreht hatte - die Heizung ließ sich nicht drosseln.
    Man konnte nicht behaupten, dass es ein Kinderspiel gewesen war, das »Unternehmen Dülmen« auf die Beine zu stellen.
    Schwerarbeit war das gestern noch gewesen, richtige Mörderarbeit. Tausend Einwände der Eltern. Besonders von Jules. Sie durfte nur mit, weil ihr in letzter Sekunde einfiel, dass sie noch einen Extrawunsch freihatte - weil sie nicht sitzen geblieben war.
    Luisas Oma Hilla dagegen war sofort Feuer und Flamme für die Reise zu den Wildpferden gewesen. Nach der Schule hatte Hilla Steffen heute Luisa, Jule, Conny und Bastian in ihren kleinen Wagen geladen.
    Seit zwei Stunden fuhren sie auf der Autobahn Hamburg - Bremen - Münster. Richtung Wildpferde. Genau gesagt - es ging nach Warendorf. Denn dort, auf Merles Ponyhof Georgenbruch, wollten sie bis Sonntagabend bleiben. Hin und zurück in einem Tag - da hatten alle Eltern gestreikt. Und so war es natürlich viel spannender.
    Gut die Hälfte der Fahrt hatten sie hinter sich. Und die Heizung immer auf voller Power.
    Kurz vor Osnabrück gerieten sie in einen dicken Stau. Bastian - er saß wegen seiner langen Beine vorne - suchte auf der Straßenkarte nach einer Umleitung. »Osnabrück-Nord von der Autobahn runter«, schlug er vor, »dann Richtung Wallenhorst, Belm, weiter nach Georgsmarienhütte . . .« Auf der Rückbank schoss Conny wie von der Tarantel gestochen hoch. »Belm? Da wohnt meine Cousine Anne . . .« Conny beugte sich über den Sitz nach vorne. »Mensch, Frau Steffen, da könnten wir kurz halten. Mein Onkel ist Ingenieur, der kriegt Ihre Heizung bestimmt hin.«
    »Deine Verwandten werden sich schön bedanken, wenn plötzlich fünf Fremde vor der Tür stehen«, sagte Hilla Steffen und wischte sich die feuchte Stirn ab. Puh, diese Heizung. Die Hitze hielt man wirklich kaum aus. Vielleicht war Connys Idee gar nicht so

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