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Reiterhof Birkenhain 08 - Achtung Pferde in Not

Titel: Reiterhof Birkenhain 08 - Achtung Pferde in Not Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margot Berger
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einen Stau gerieten, schimpfte Kai Jensen, er sei viel zu gut und Birkenhain würde sicher bald Pleite gehen, weil er sich ständig um andere Sachen als um Reitunterricht kümmern müsste.
    Conny und Imke zogen es vor, zu schweigen, um den Chef nicht noch weiter zu reizen. Sie waren überglücklich gewesen, dass er seine Nachmittagsstunden an Axel Rakete abgegeben hatte, um sie zur Raststätte zu fahren. Auf Axel konnte man sich verlassen. Er sprang sofort ein, als er gebraucht wurde. Und er nervte nicht mit endlosen Fragen - warum, wohin und wann.
    Ganz anders die Mütter von Jule Ahrend und Bastian Bachmann: Sie machten einen Riesenzirkus, als ihre Kinder Hals über Kopf mit Herrn Jensen wegfahren wollten. Beide Familien gruben seltsamerweise plötzlich ganz wichtige Dinge aus, die nur an diesem Nachmittag erledigt werden konnten. Das bedeutete, dass weder Jule noch Bastian mitdurften. Aber Conny würde ihnen später alles haarklein erzählen, Ehrensache. Endlich war es so weit: Herr Jensen fuhr von der Autobahn ab, steuerte seinen Wagen auf den weitläufigen Rastplatz »Dämmer Berge«.
    Doch was für eine Enttäuschung!
    Kein Pferdetransporter weit und breit. Kein Fernsehteam, kein Amtstierarzt. Der Parkplatz sah so gewöhnlich aus wie jeder andere an der Autobahn. 20 - 25 Personenwagen, ein paar Wohnmobile, einige Lastwagen. Nicht einmal einen grün-weißen Polizeiwagen entdeckten die Mädchen.
    »Das gibt's doch gar nicht«, sagte Conny fassungslos und klickte ihren Gurt auf. »Wo sind die denn alle? Wir waren doch gar nicht so lange unterwegs.«
    Hastig kletterte sie vor Imke aus dem Wagen. Während Kai Jensen noch abschloss, rannten Conny und Imke schon in verschiedene Richtungen los, um eine Spur zu finden. Oder um ein Wiehern zu hören. Aber nur das monotone Heulen von Automotoren drang an ihre Ohren. In der Parkbucht für Lastwagen fand Conny dann doch eine Spur. Zwei Haufen Pferdeäpfel neben einem französischen LKW, der mit Früchten bemalt war, kündete davon, dass der Transporter hier gestanden hatte.
    »Herr Jensen, Imke ... schnell.«
    Aufgeregt rief Conny die anderen heran. Zu dritt starrten sie auf die Pferdeäpfel zu ihren Füßen. Der Früch-te-Fahrer ließ seine Seitenscheibe herunter und sagte etwas auf Französisch.
    »Haben Sie hier einen Pferdetransporter gesehen?«, rief Imke in die Fahrerkabine.
    Der Franzose zuckte die Schulter, überschüttete sie mit einem Schwall von Worten und zeigte auf seinen Anhänger.
    »Er hatte Apfel für Supermärkte in Hamburg geladen und fährt jetzt zurück nach Frankreich«, sagte Conny. »Von Pferden weiß er nichts.«
    »Das hast du alles verstanden?« Kai Jensen war sichtlich beeindruckt.
    »Na ja«, murmelte Conny, »fast.«
    In Wirklichkeit hatte sie von den 200 Wörtern nur das Wort »Pommes« verstanden und wusste, das heißt »Apfel«. Den Rest reimte man sich eben zusammen, wenn man mal Schriftstellerin werden wollte wie Conny Oasen.
    »Hm«, sagte Kai Jensen zu Conny, »wenn du alles weißt, dann weißt du sicher auch, an welcher Autobahn-Abfahrt die Polizei-Dienststelle von deiner Bekannten liegt? Von dieser . .. Viktoria Grotmeyer. Dann können wir dort fragen, was die mit den Pferden gemacht haben.«
    Nein, Conny wusste es nicht. Über Handy versuchte sie ihre Cousine Anne zu erreichen, hatte aber kein Glück. Kai Jensen und Imke fragten inzwischen in der Gaststätte. Dort gab man ihnen die Auskunft, dass die nächste Autobahnpolizeidienststelle kurz hinter der Raststätte lag. Das musste die von Viktoria Grotmeyer sein. Und tatsächlich.
    Als sie etwas später vor dem schlichten Polizei-Bungalow an der Autobahn standen, gab es keinen Zweifel, dass sie hier richtig waren. Neben dem hellgrauen Gebäude stapelten sich Absperrgitter, in denen sich einige Strohhalme verfangen hatten.
    »Stroh aus dem Transporter«, sagte Imke sofort.
    Das große Amtszimmer, das die drei vom Reiterhof Birkenhain nun betraten, war spärlich ausgestattet. Zwei alte Schreibtische hinter einem hohen Holztresen nahmen fast den ganzen Raum ein. Die Drehstühle davor sahen so abgenutzt aus wie die in Kai Jensens Büro. Vor dem Fenster am Ende des Raums stand eine kleine Palme mit braunen Blattspitzen. Daneben röchelte eine verkalkte Kaffeemaschine. Eine Frau in Uniform, die ihnen den Rücken zukehrte, hantierte am Filter.
    Auf der Besucherbank saß ein etwa 40-jähriger Mann neben einem blonden Mädchen, das die gleichen blauen Augen hatte wie er. Die beiden drehten sich

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