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Reiterhof Birkenhain 09 - Spuk im Stall

Titel: Reiterhof Birkenhain 09 - Spuk im Stall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margot Berger
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Conny sofort: »Da bitte - der ist wieder durchs Fenster getürmt. Wie letztes Mal.«
    Der offene Fensterflügel klapperte gegen den Rahmen. »Kann mich vielleicht jemand aufklären?«, fragte Kai Jensen verwirrt.
    Luisa übernahm das, sie hatte darin noch Übung von vorgestern.
    Jensen hörte zunächst kopfschüttelnd zu. Dann bullerte er los. »Hat man denn nie Ruhe? Ständig ärgert sich einer über den anderen. Dann rächt sich der Nächste und so geht das weiter. Solange ihr euch untereinander fetzt, ist mir das egal. Aber wenn die Pferde verrückt gemacht werden, ist das kein Scherz mehr, zum Donnerwetter. Also, raus mit der Sprache, Conny ... hast du vorhin jemand erkannt?«
    Conny druckste herum. »Richtig erkannt nicht. Aber die Gestalt war ziemlich groß. Vielleicht. . . wie die Killerbienen«, sagte sie zögernd.
    Kai Jensen zog die Augenbrauen hoch. Der Blick bedeutete: Du behauptest das hoffentlich nicht nur, weil du die nicht ausstehen kannst.
    »Natürlich will ich den Killerbienen nichts in die Schuhe schieben«, beeilte sich Conny zu sagen. »Ich... ich meine ja nur, dass der Typ so groß ist wie Ilona oder Olivia. Oder . . . vielleicht doch noch größer? Vielleicht ... so groß wie Bastian? Schwer zu sagen, wenn jemand nach oben läuft.«
    Auf der Stallgasse unter ihnen wurde es lebhaft. Die Voltigiermädchen tröpfelten allmählich herein. Die Kinder tätschelten Flecken-Paula, die noch immer angebunden vor ihrer Box stand.
    »Wer ist so groß wie ich?«
    Bastian tauchte unter der Luke auf, legte den Kopf in den Nacken und rief nach oben.
    »Der Vampir«, sagte Luisa.
    »Habt ihr ihn etwa gefangen?«
    »Leider nicht, aber Conny hat ihn gesehen. Von hinten.« Kai Jensen beugte sich aus der Lukenöffnung und guckte zu Bastian hinab. »Holst du gleich mit Jule die Friesen von der Koppel? Ich habe Ankum und Brinkum nach draußen gebracht. Ist so schön sonnig heute ...«
    Eine mollige Frau drängte Bastian zur Seite und zeigte mit dem Zeigefinger nach oben. »Da oben stecken Sie also, Herr Jensen. Habe ich etwas von Spuk und Vampiren gehört? Was ist denn passiert?«
    Jensen stieß einen unterdrückten Fluch aus. Doris Vogel! Das fehlte ihm noch. Die größte Plaudertasche im Stall. Wenn die etwas erfuhr, machte das so schnell die Runde, als würde man es ins Internet stellen. »Kinderkram, Frau Vogel«, sagte er leichthin und lachte, um die Bedeutungslosigkeit zu unterstreichen. Doris Vogel schmollte, weil sie nicht eingeweiht wurde, und trollte sich.
    Kai Jensen glaubte tatsächlich nicht, dass es mit dem Vampir etwas auf sich hatte. Natürlich, einen kurzen Moment dachte er an die Satteldiebe, verwarf den Einfall aber gleich wieder. Die würden nicht so ein Theater aufführen, sondern kommen und klauen und weg. Jensen freute sich im Stillen, dass er die Tür zur Sattelkammer mit dem neuen Schloss gesichert hatte.
    Nein, dachte er, die Vampirnummer sieht nach einem Streich unter den Jugendlichen aus. Diesmal ging das allerdings entschieden zu weit.
    Kai Jensen musterte Luisa Steffen. Der Spuk nahm sie offenbar ziemlich mit. Das Mädchen war immer noch aufgeregt und sicherte nach allen Seiten wie ein Pferd auf der Flucht.
    Plötzlich griff Luisa nach Connys Arm. »Da ... was war das?«
    »Was? Ich höre nichts!«
    Jensen hob den Kopf. »Psst, seid mal still ... da war wirklich ein Geräusch.«
    Tatsächlich. Draußen hörte man wütendes Fauchen. Kurz und kräftig. Danach herrschte Ruhe.
    »Panther?«, flüsterte Luisa zitternd. Ihre Nerven lagen blank.
    »Spinn nicht, Kleine.« Conny strich ihr beruhigend übers Haar. »In Hamburg gibt es keine Panther.« »Doch, bei Hagenbeck. Vielleicht... entlaufen?«
    Das Fauchen kam näher.
    Kai Jensen stieg über die Strohballen zum Fenster und warf einen Blick nach draußen. »Da soll doch gleich...«, sagte er verdutzt.

5. Kapitel
    Der schwarze Blitz

    Lautlos trieb ein leichter Westwind den roten Heißluftballon über das Alstertal. Vier Passagiere, alles Männer, lehnten am hochgezogenen Rand des Korbes und konnten sich nicht satt sehen. Unter ihnen glitzerte der Flusslauf der Alster. Die Schienen der U- und S-Bahn schoben sich wie silberne Bänder in die grünen Walddörfer. Aus dem Ballonkorb in 200 Metern Höhe sah die Landschaft aus wie eine riesige Modelleisenbahnanlage.
    Eine U-Bahn schnurrte heran und fuhr in einen kleinen, hoch gelegenen Bahnhof ein.
    »Ohlstedt«, sagte einer der Passagiere und zeigte nach unten. »Das ist doch der U-Bahnhof

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