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Reiterhof Birkenhain 09 - Spuk im Stall

Titel: Reiterhof Birkenhain 09 - Spuk im Stall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margot Berger
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Jensen wollte die Sattel-Katastrophe möglichst lange geheim halten. Bevor es der ganze Stall erfuhr, musste die Polizei kommen und alles aufnehmen.
    Nur Axel Rakete weihte er ein, der den Voltigierunterricht an diesem Tag übernahm.
    Zum Glück konnte wenigstens die Voltistunde stattfinden. Luisa hatte Flecken-Paula kurz vor dem Überfall fertig aufgetrenst. Den Voltigiergurt, der vor Paulas Box lag, hatten die Diebe übersehen.
    »Fasst nichts an!«, schärfte Jensen den Mädchen ein, bevor er ins Büro ging, um die Großmoorstedter Polizei anzurufen. »Vielleicht sind noch Fingerabdrücke zu finden.«
    Nein, es gab keine Fingerabdrücke.
    »Beide Täter trugen Lederhandschuhe«, gab Luisa eine Stunde später zu Protokoll. Polizeihauptmeister Karl Brammer und Polizeimeister Günther Beck trafen leider nicht sofort ein, weil sie vorher einen anderen Überfall aufnehmen mussten.
    »Das waren Profis«, vermutete Brammer.
    Er saß auf der niedrigen Trittleiter, die Jensen sonst als
    Aufstiegshilfe benutzte, wenn ein Pferd besonders groß war - wie Turbo. Oder wenn ein Reiter besonders ungelenkig war - wie Frau Vogel. Nun nahm also das stattliche Hinterteil von Polizeihauptmeister Brammer die Trittleiter ein.
    Sein jüngerer Kollege Beck lehnte mit einem Notizbuch an der langen Wand in der Sattelkammer, an der früher das Zaumzeug hing. Außer den Polizisten und Herrn Jensen waren noch Luisa und die Gerlach-Zwillinge im Raum.
    Die Gerlach-Zwillinge waren deswegen dabei, weil sie den Kleintransporter der Diebe gesehen hatten. Jedenfalls möglicherweise. Zumindest sagten beide, dass ein weißer Kleinbus oder Kleinlaster oder etwas Ähnliches in einer affenartigen Geschwindigkeit vom Hof gefahren sei, als sie von ihrem Ausritt zurückkehrten. Leider waren Dina und Mia aber noch zu weit weg, um Einzelheiten zu erkennen.
    Nach ihrer Aussage mussten die Gerlach-Zwillinge die Sattelkammer verlassen, was sie nur unwillig taten.
    Die Polizisten schrieben sich dann Luisas Täterbeschreibung auf. Sie war so genau, dass Karl Brammer mehrmals stutzte und Kai Jensen fragend ansah.
    »Sag mal, Luisa, du denkst dir das nicht etwa aus?«, fragte der Polizist vorsichtig. »Die Sache mit der Tätowierung zum Beispiel?«
    Da gab es aber Protest von Herrn Jensen! »Nee, Herr Brammer. Luisa denkt sich bestimmt nichts aus. Was sie sagt, darauf können Sie sich verlassen. Hundertprozentig. Glauben Sie, sonst hätte ich ihr den Schlüssel zur Sattelkammer anvertraut?«
    Karl Brammer machte sich eine entsprechende Notiz (»Zeugin ist laut Angabe des Stallbesitzers glaubwürdig und gewissenhaft«) und las seine Eintragungen noch einmal durch.
    »Ah, hier oben fehlt noch etwas, die Körpergröße. Luisa, du wolltest einen Test machen, wegen der Größenangabe der mutmaßlichen Täter. Was meinst du damit?«
    Es klopfte und Axel Rakete, Jensens Assistent, erschien in der Tür.
    »Ein starker Kaffee schadet sicher nicht«, sagte Axel und trug einen roten Futtertrog herein, der sich im Stall als Tablettersatz bewährt hatte. Axel stellte eine silberne Thermoskanne und einige Becher auf den Fußboden. Er griff in die Jackentasche und gab Luisa einen Schokoriegel. »Hier, du brauchst sicher Aufbaunahrung.«
    Luisa riss das Papier ab und biss herzhaft in die Schokolade. Jetzt merkte sie erst, wie hungrig sie war.
    »Der Test geht so«, erklärte sie und zerkaute das letzte Stück des Riegels. »Ich stelle mich in Paulas Box. Dann müssen verschiedene Männer durch die Tür zum Hof gehen. Also, ich meine, sie müssen verschieden groß sein.« »Verstehe.« Karl Brammer nickte. »Dadurch kannst du besser einschätzen, wie groß die Diebe waren.«
    Im Stehen trank er seinen Kaffee aus und Kai Jensen sagte: »Nun aber los.«
    Kurze Zeit später wunderten sich die eintreffenden Abendreiter, dass Luisa Steffen in der Box der Knab-strupper Stute stand und ständig Kommandos an Männer erteilte, die durch die Stalltür gingen. Zuerst war es Bastian Bachmann, dann Axel Rakete, dann Tierarzt Teichmüller, der zufällig vorbei gekommen war. »Langsamer«, rief Luisa oder »Schneller« oder »Jetzt bücken.« Sie rieb sich das Kinn. »Mm, wenn man etwas schleppt, sieht das anders aus.«
    Karl Brammer stand vor Paulas Box - hinein traute er sich nicht - und hörte sich Luisas Bemerkungen an. »Wie viele Sättel haben die auf einmal weggetragen?«, fragte er.
    »Meistens drei.«
    »Nehmen Sie doch mal drei Sättel auf den Arm«, rief Brammer Kai Jensen zu, der gerade

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