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Reizende Gäste: Roman (German Edition)

Reizende Gäste: Roman (German Edition)

Titel: Reizende Gäste: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sophie Kinsella
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auf der Straße hatte, schwenkte er ein paarmal völlig unkontrolliert auf die andere Fahrspur, und der Autofahrer hinter ihm hupte warnend.
    »Lambert!« rief Fleur. »Kannst du denn überhaupt noch fahren?« Sie beugte sich zu ihm und schnupperte. »Wie viele Brandys hast du denn im Club getrunken?«
    »Kein Problem«, erwiderte Lambert kurzangebunden. Er bremste vor einer Ampel, und der Wagen brummte sanft im Leerlauf. Er konnte Fleurs Duft riechen; konnte ihre Beine sehen, vor ihm ausgestreckt. Lange, blasse, edle Beine.
    »Tja, Fleur«, sagte er. »Du genießt es, mit Richard zusammenzuleben, oder?«
    »Natürlich«, erwiderte Fleur. »Richard ist ein wunderbarer Mann.«
    »Und auch ein reicher Mann«, sagte Lambert.
    »Wirklich?« fragte Fleur unschuldig.
    »Er ist ein verdammt reicher Mann.« Er wandte sich zu Fleur, die leicht mit den Achseln zuckte. »Erzähl mir nicht, daß du das nicht gewußt hast«, knurrte er und machte ein finsteres Gesicht.
    »Darüber habe ich eigentlich noch gar nicht nachgedacht.«
    »Ach, komm!«
    »Lambert, laß uns einfach heimfahren, ja?«
    »Heim«, äffte Lambert sie nach. »Ja, das ist wohl jetzt dein Heim, was? Mister Scheißreich und Frau Gemahlin.«
    »Lambert«, versetzte Fleur in eisigem Ton, »du bist betrunken. Du solltest nicht Auto fahren.«
    »Quatsch.«
    Die Ampel schaltete auf Gelb, und Lambert drückte aufs Gas.
    »Geld interessiert dich also nicht, was?« sagte er über den Motorenlärm hinweg. »Da mußt du der einzige Mensch auf dieser ganzen verdammten Welt sein, der das nicht tut.«
    »Was bist du doch für ein schäbiges Individuum«, sagte Fleur leise.
    »Was war das?«
    »Du bist schäbig! Ein widerlicher, schäbiger Mensch!«
    »Ich lebe in der Realität, okay?« Lambert atmete schwer; sein Gesicht verfärbte sich.
    »Das tun wir alle.«
    »Was, du? Daß ich nicht lache! In welcher Art von Realität lebst du denn? Keine Arbeit, keine Sorgen, legst dich bloß zurück und nimmst das Geld.«
    Fleurs Miene verhärtete sich; sie schwieg.
    »Ich nehme an, du hast gedacht, Richard ist ein sicherer Tip, stimmt’s?« nuschelte Lambert. »Hast ihn doch schon aus einer Meile Entfernung gesichtet. Vermutlich bist du schon mit der Absicht zum Gedenkgottesdienst seiner Frau gekommen, ihn dir zu angeln.«
    »Wir sind fast zu Hause«, sagte Fleur. »Gott sei Dank!« Sie maß Lambert mit eisigen Augen. »Du hättest uns umbringen können. Und Johnny auch.«
    »Ich wünschte, das hätte ich. Eine Tunte weniger auf dieser Welt.« Eine kurze Stille entstand.
    »Ich gebe dir keine Ohrfeige«, sagte Fleur dann mit bebender Stimme, »weil du fährst und ich keinen Unfall verursachen möchte. Aber falls du jemals wieder so etwas sagst …«
    »Dann schlägst du mich zusammen? Da fällt mir ja gleich das Herz in die Hose.«
    »Ich nicht«, entgegnete Fleur. »Aber ein paar von Johnnys Freunden vielleicht.« Sie bogen in die Einfahrt von »The Maples«, und Fleur öffnete sofort die Autotür. Sie warf Lambert einen vernichtenden Blick zu.
    »Du widerst mich an!« knirschte sie und donnerte die Tür zu.
    Lambert glotzte ihr hinterher. Das Blut hämmerte ihm im Kopf, und er war leicht verwirrt. Verachtete er sie nun, oder hatte sie es ihm angetan? Auf jeden Fall schien sie die Schnauze ganz schön voll von ihm zu haben.
    Er holte seinen Flachmann hervor und trank einen Schluck Brandy. Er war also schäbig? Da sollte sie mal ihr Konto mit mehr als dreihunderttausend Pfund überzogen haben. Die vertraute Panik überkam ihn, und er nahm noch einen Schluck. Er mußte etwas wegen der Kontoüberziehung unternehmen. Und zwar auf der Stelle, bevor sich alle zum Abendessen versammelten und sich fragten, wo er abblieb. Er schaute zur Haustür, die einen Spaltweit offenstand. Wahrscheinlich war Fleur geradewegs zu Richard gerannt, um sich über ihn zu beschweren. Typisch Frau. Lambert grinste in sich hinein. Sollte sie doch; sollte sie doch sagen, was sie wollte. Zumindest hatte er Richard damit eine Weile aus dem Weg.
    Bei »The Maples« angekommen, blieb Richard stehen.
    »Ich glaube«, sagte er zu Zara, »ich würde gern eine Minute mit Antony allein sein. Wenn du nichts dagegen hast.«
    »Natürlich nicht«, erwiderte Zara. »Wahrscheinlich ist er im Garten. Wir wollten Badminton spielen.« Ihre Augen streiften unsicher Richards Gesicht. »Es war doch nicht falsch, daß ich dir das mit der Augenklappe erzählt habe, oder?«
    »Nein!« Richard schluckte. »Natürlich nicht. Du hast genau

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