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Reizende Gäste: Roman (German Edition)

Reizende Gäste: Roman (German Edition)

Titel: Reizende Gäste: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sophie Kinsella
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auch? Sie ist bloß ein dummes Flittchen, das sich gern in den Mittelpunkt stellt.«
    »Nun, gut aussehen tut sie ja«, meinte Philippa versonnen und wandte sich um, um Fleur anzuschauen.
    »Sie sieht schrecklich aus«, versetzte Lambert. »Viel zu sexy für einen Golfplatz.« Philippa kicherte.
    »Lambert! Du bist unmöglich!« Sie hielt inne und setzte dann mit unnötigerweise gesenkter Stimme hinzu: »Ehrlich gesagt haben wir uns heute nachmittag über sie unterhalten, Tricia und ich.« Sie flüsterte noch mehr. »Tricia hat mir erzählt, daß sie anscheinend sehr reich ist! Sie hat einen Chauffeur und alles! Tricia sagt, sie findet Fleur super!« Philippa sah Lambert mit leuchtenden Augen an. »Tricia findet …«
    »Tricia ist eine Idiotin.« Erneut wischte Lambert sich den Schweiß von der Stirn und fragte sich, warum zum Teufel er sich mit seiner Frau über Fleur unterhielt. Er drehte sich um und sah zu Fleur hinüber, die, in einem weißen Kleid, hergeschlendert kam und ihn mit ihren spöttischen grünen Augen anblickte. Wieder rührte sich in ihm die Erregung, mit der er schon den ganzen Nachmittag gekämpft hatte.
    »Herrgott, was für ein Fiasko«, sagte er rauh, drehte sich wieder um und fuhr mit der Hand frustriert über Philippas mittelmäßiges Hinterteil. »Ich brauche dringend einen Drink.«
    Leider hatten die Jungs von Briggs & Co. keine Zeit für einen Drink. Bedauernd verabschiedeten sie sich und stiegen, nach einem letzten bewundernden Blick zu Fleur, wieder in ihren Saab und fuhren davon. Die anderen standen höflich auf dem Parkplatz und beobachteten, wie sie ihren Wagen an den Reihen glänzender BMWs, einem gelegentlichen Rolls Royce und ein paar nagelneuen Range Rovers vorbeimanövrierten.
    Als ihre Wagen durch die Tore verschwanden, verspürte Philippa einen Anflug von Enttäuschung. Sie hatte sich darauf gefreut, sie kennenzulernen, mit ihnen zu plaudern, vielleicht ein bißchen mit ihnen zu flirten, vielleicht sogar für sie und ihre Ehefrauen eine Dinnerparty zu organisieren. Seitdem sie zwei Jahre zuvor Lambert geheiratet hatte, hatte sie nur eine einzige Dinnerparty veranstaltet, und zwar für ihre Eltern und Antony. Dabei hatten sie zu Hause ein elegantes Eßzimmer mit einem Tisch, an dem zehn Personen Platz hatten, eine Küche voller teurer Kochtöpfe und ein Kochbuch voller Rezepte und zeitsparenden Tips für Dinnerpartys, die sie mühselig aus Zeitschriften ausgeschnitten hatte.
    Sie hatte früher gedacht, daß eine Ehe mit Lambert hieß, daß sie den Abend damit verbrachte, Lamberts Freunde zu bewirten: ihnen raffinierte Gerichte zu kochen, mit ihren Frauen Freundschaft zu knüpfen. Doch nun schien es, als hätte Lambert gar keine Freunde. Und wenn sie ehrlich war, dann hatte sie auch keine – nur die Leute in Greyworth, die die Freunde ihrer Mutter gewesen waren, und Arbeitskolleginnen, die immer wieder wechselten und abends ohnehin nie Zeit zu haben schienen. Ihre Freunde aus der Studienzeit hatten sich längst im ganzen Lande verstreut; keiner von ihnen wohnte in London.
    Plötzlich lachte Fleur über irgendeine Äußerung Richards, und Philippa riß den Kopf hoch. Wenn doch Fleur nur ihre Freundin sein könnte, dachte sie sehnsüchtig. Ihre beste Freundin. Sie könnten zusammen zum Lunch gehen, über Dinge scherzen, die nur sie beide verstanden, und Fleur würde Philippa all ihren Freundinnen vorstellen, und dann würde Phillippa anbieten, für sie eine Dinnerparty in London zu veranstalten … Philippa sah es förmlich schon vor sich, wie sich ihr Eßzimmer mit amüsanten, reizenden Gästen füllte. Kerzen brannten, überall standen Blumen, ihr gesamtes Hochzeitsporzellan war aus seiner Verpackung geholt worden. Sie würde mal kurz in die Küche gehen, um die Bratspießchen mit Meeresfrüchten in Augenschein zu nehmen, während im Hintergrund kultiviertes Gelächter zu hören war. Lambert würde nach ihr hereinkommen, angeblich, um die Gläser aufzufüllen, in Wirklichkeit aber, um ihr zu sagen, wie stolz er auf sie war. Er würde die Gläser abstellen, sie dann in einer langsamen Umarmung an sich ziehen …
    »Ist das Gillian?« Fleurs überraschte Stimme weckte Philippa aus ihrer Träumerei. »Was macht sie denn hier?«
    Alle sahen auf, und Philippa versuchte, Fleurs Blick einzufangen; um die ersten Bande einer Freundschaft zwischen ihnen zu knüpfen. Doch Fleur sah sie nicht. Sie schaute zu Richard auf, als gäbe es nur ihn auf der Welt.
    Während er beobachtete, wie

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