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Reizende Gäste: Roman (German Edition)

Reizende Gäste: Roman (German Edition)

Titel: Reizende Gäste: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sophie Kinsella
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Geburtstag, stimmt’s?«
    »Doch natürlich!« Zara senkte die Wimpern und zog einen Kaugummi aus der Hosentasche.
    »Hast du nicht! Du hast zwischen dem 22. November und dem 21. Dezember Geburtstag. Ich habe Schütze nachgesehen.« Er rutschte so lange im Gras herum, bis er ihr flehend ins Gesicht sehen konnte. »Zara, was geht hier vor? Was immer es sein mag, ich erzähl’s niemandem, versprochen, Zara. Ich bin doch dein Freund, oder?«
    Sie zuckte wortlos die Achseln und steckte sich den Kaugummi in den Mund.
    Antony sah sie eine Weile an. Dann sagte er: »Und ich glaube auch nicht, daß dein Vater tot ist.« Er sprach langsam, ohne den Blick von ihr zu wenden. »Ich glaube, er lebt noch. Ich glaube, da hat deine Mutter auch gelogen.«
    Zara kaute schnell, fast verzweifelt, die Augen fort von ihm auf die Bäume gerichtet.
    »Erzähl’s mir«, bettelte Antony. »Ich sag’s auch niemandem weiter. Wem sollte ich es schon erzählen? Ich kenne ja niemanden, dem ich es erzählen könnte.«
    Zara lachte kurz auf.
    »Und wem du’s allen erzählen könntest«, versetzte sie. »Deinem Vater … Gillian …«
    »Aber ich täte es nicht!« rief Antony. Er senkte seine Stimme. »Egal, was es ist, ich verrate es keiner Menschenseele. Aber ich will die Wahrheit wissen. Ich möchte wissen, wann du wirklich Geburtstag hast. Und warum ihr so tut, als sei er heute. Und … und alles.«
    Eine lange Pause entstand. Dann drehte Zara sich zu ihm um.
    »Okay, hör zu«, sagte sie leise. »Wenn du irgend jemandem verrätst, was ich dir jetzt erzähle, dann sage ich, daß du versucht hast, mich zu vergewaltigen.«
    »Was?« Antony glotzte sie völlig verdattert an.
    »Ich sage, daß du mich gebeten hast, hier ans Ende des Gartens zu kommen, und daß du mich auf den Boden gedrückt hast. An den Handgelenken.« Sie hielt inne und betrachtete Antonys Hand – die Hand, die sie einige Minuten zuvor aufs Gras gedrückt hatte. Glühende Röte schoß ihm ins Gesicht. »Und dann sage ich, daß du versucht hast, mich zu vergewaltigen.«
    »Du kleines …«
    »Anklage erheben werden sie vermutlich nicht. Aber sie werden dich verhören. Und manche Leute werden glauben, daß du’s getan hast. Manche tun das immer.«
    »Ich kann einfach nicht glauben …« Sprachlos geworden, starrte er sie an.
    »Du siehst also, ich meine es ernst«, sagte Zara bedächtig. »Du darfst es keinem weitererzählen. Wenn du deinem Vater oder Gillian oder irgend jemandem etwas sagst – dann gehe ich zur Polizei. Und dann sitzt du in der Scheiße.« Sie spuckte ihren Kaugummi aus. »So, willst du’s jetzt wissen, oder nicht?«
    Richard hatte das Gefühl, als würde er endlich das Leben führen, wie er es sich schon immer erträumt hatte. Er saß in seinem Sessel, beobachtete, wie Fleur in einem Musterbuch für Tapeten blätterte, und fragte sich, wie er die Beziehung zu Emily je für Liebe hatte halten können. Er konnte es kaum ertragen, an all die vergeudeten Jahre zu denken; Jahre, die er in düsterer Eintönigkeit verbracht hatte. Nun war sein Leben voller Farbe, helle, kräftige Töne voller Dynamik.
    »Du mußt dich entscheiden, ob du in deinem Arbeitszimmer gestrichene oder tapezierte Wände haben möchtest«, sagte Fleur. Sie lugte ihn liebevoll über ihre Sonnenbrille hinweg an. »Und gib mir bitte ein Budget.«
    »Ich gebe dir, was immer du willst«, sagte Richard. Er erwiderte ihren Blick, und sie schenkte ihm ein hinreißendes, geheimnisvolles Lächeln. Sofort spürte er, wie er wonnevoll erschauerte und sich auf eine weitere lustvolle Nacht freute.
    Fleur bewohnte nicht länger ihr eigenes Schlafzimmer. Sie schlief nun jede Nacht bei ihm, ihr Körper schmiegte sich an seinen, ihr Haar fiel auf sein Kissen. Jeden Morgen erwartete ihn ihr Lächeln; jeden Morgen machte sein Herz einen Sprung, wenn er neben ihr aufwachte. Und sie unterhielten sich mehr miteinander denn je. Richard fühlte sich so glücklich wie noch nie, und Fleurs Augen funkelten sogar noch mehr als zuvor. Momentan schien sie vor Glück und Erregung zu glühen, dachte Richard, und ihr Gang hatte eine Elastizität, die zuvor nicht dagewesen war. Eine Elastizität – sein Mund verzog sich zu einem kleinen, verlegenen Lächeln –, die er bewirkt hatte.
    Wenn er erst um ihre Hand angehalten hatte, wäre alles vollkommen. Wenn Oliver aus dem Urlaub zurückkam, wenn er das mit dem Treuhandvermögen geklärt hatte, wenn er endgültig mit dem Kapitel Emily abgeschlossen hatte. Er würde einen

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