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Reizende Gäste: Roman (German Edition)

Reizende Gäste: Roman (German Edition)

Titel: Reizende Gäste: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sophie Kinsella
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jemandem über sie gesprochen. Mir ist nie klargeworden …« Sie ließ den Satz unvollendet. »Ach, Herrgott noch mal! Ich wünschte, ich hätte es dir nie erzählt!«
    »Das wünschte ich mir auch! Eine Scheißsituation ist das!«
    Sie maßen sich mit zornigem Augenfunkeln.
    »Hör mal«, meinte Zara schließlich. »Dein Vater ist nicht dumm. Er wird sich doch wohl nicht völlig ausnehmen lassen, oder?« Sie zwang sich, seinem Blick standzuhalten.
    »Nein«, sagte Antony. Er atmete langsam aus. »Das nehm’ ich nicht an.«
    »Und du magst ihre Gesellschaft, oder?«
    »Natürlich. Ich find’s schön, daß sie hier ist. Und ich … ich find’s schön, daß du hier bist.«
    »Gut«, sagte Zara und lächelte ihn zögernd an. »Ich find’s nämlich auch schön hierzusein.«
    Später schlenderten sie zum Haus zurück und stießen dort auf Fleur und Richard, die sich humorvoll am Gartentisch über Tapeten stritten.
    »Antony!« rief Fleur. »Bring deinem Vater doch bitte Vernunft bei! Zuerst gab er mir eine carte blanche, was die Neueinrichtung seines Arbeitszimmers betrifft, und jetzt sagt er, etwas anderes als Streifen oder fleur-de-lis kämen ihm nicht ins Haus.«
    »Ich weiß nicht, was fleur-de-lis sind«, gestand Antony. Er musterte Fleur kritisch. Nun, da er die Wahrheit kannte, sah er sie mit anderen Augen. Als sie auf sie zugegangen waren, hatte er ehrlich erwartet, daß sie anders sein würde. Mehr … mehr wie ein Monster. Fast hatte er sich davor gefürchtet, ihren Blick zu erwidern. Doch da war sie, nicht anders als zuvor, warm, hübsch und freundlich. Und nun lächelte sie ihn an, und er griente zurück, und plötzlich fragte er sich, ob das, was Zara ihm erzählt hatte, wirklich stimmen konnte.
    »Ich sage dir was«, meinte Richard zu Fleur. »Warum besorgst du nicht noch ein paar Musterbücher für Tapeten, wenn du in London bist? Ich bin mir sicher, wir finden einen Kompromiß. Denk allerdings dran, daß ich derjenige bin, der in dem Zimmer sitzen und zu arbeiten versuchen muß.« Er feixte Antony und Zara an. »Fleur ist ganz wild auf orangefarbene Wände.«
    »Nicht orangefarben. Terracotta!«
    »Wann fährst du nach London?« erkundigte sich Zara.
    »Am Freitag«, sagte Fleur, »übermorgen also.«
    »Deine Mutter muß zu einem Gedenkgottesdienst«, erklärte Richard.
    Zara erstarrte und wurde blaß.
    »Du gehst zu einem Gedenkgottesdienst?« fragte sie.
    »Richtig.«
    »Zu einem Gedenkgottesdienst?« wiederholte Zara ungläubig. »Du gehst zu einem Gedenk gottesdienst?«
    »Ja, Schatz«, sagte Fleur ungeduldig. »Und mach doch deswegen nicht so ein Theater.« Sie sah Zara durchdringend an. »Ich bin einen Tag fort. Der Gottesdienst ist für die arme Hattie Fairbrother«, fügte sie leichthin hinzu. »Du erinnerst dich doch an Hattie, oder, Schatz?« Zara fuhr zusammen und wandte sich ab.
    »Zara!« Gillian streckte den Kopf zum Fenster hinaus und unterbrach sie. »Ein Anruf für dich! Ein gewisser Johnny!«
    »Johnny?« Zara riß den Kopf hoch. »Johnny ist am Telefon? Okay, ich komme! Ich komme! Paß auf, daß er nicht auflegt!« Mit Riesenschritten hetzte sie ins Haus.
    »Möchtest du eine Diätcola?« rief Antony, aber sie hörte ihn nicht mehr. »Ich, äh … ich schau mal, ob sie eine Diätcola möchte«, erklärte er den anderen und lief hinter ihr her.
    Richard sah Fleur mitleidig an.
    »Der Gedanke, daß du zu einem Gedenkgottesdienst gehst, schien Zara sehr mitzunehmen«, sagte er.
    »Ich weiß«, erwiderte Fleur. »Seit dem Ableben ihres Vaters nimmt sie alles mit, was mit dem Tod zusammenhängt.« Sie wirkte niedergeschlagen. »Ich versuche, ihr da nicht zu sehr zuzusetzen.«
    »Das arme, kleine Ding.« Richards Augen glänzten verräterisch. »Und wer ist Johnny? Ein besonderer Freund Zaras?«
    »Unser beider Freund«, sagte Fleur. Ihr Gesicht verschloß sich etwas. »Ich kenne ihn seit Jahren.«
    »Du solltest ihn bitten, uns hier zu besuchen«, schlug Richard vor. »Ich würde gerne einige deiner Freunde kennenlernen.«
    »Ja, vielleicht irgendwann mal«, sagte Fleur und wechselte das Thema.
    Zara war in einem winzigen Raum verschwunden, der von der Diele abging und in dem sich nur ein Telefon, ein Stuhl und ein kleiner Tisch für Nachrichten befand. Als sie wieder herauskam, wartete Antony auf sie. Er musterte sie verwundert. Ihre Augen strahlten; sie sah plötzlich wieder fröhlich aus.
    »Also, wer ist Johnny?« fragte er gespannt. »Gehst du mit ihm?«
    »Quatsch!« erwiderte

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