Reizende Gäste: Roman (German Edition)
Cafetière auf dem Rasen und lächelte Zara zärtlich an.
»Herzlichen Glückwunsch zum Geburtstag, Schätzchen! Hättest du gern einen Kaffee?«
»Nein«, sagte Zara.
»Wie du willst.« Fleur zuckte die Achseln.
»Aber die Erdbeeren mußt du probieren«, beharrte Antony. »Die sind köstlich.«
Zara setzte sich und betrachtete den Kartenhaufen auf ihrem Teller. Sie wirkte leicht benommen.
»Cooler Ballon, was?« meinte Antony glücklich. »Er ist von Xanthe und Mex.«
»Was?« Sie blickte auf, um zu sehen, ob er scherzte.
»Sie haben von deinem Geburtstag gehört. Ich glaube, eine Karte von ihnen ist auch da. Und ich habe gesagt, daß wir uns vielleicht später auf einen Schluck treffen. Aber das hängt natürlich ganz von dir ab.«
»Sie haben mir einen Ballon geschickt«, sagte Zara voller Verblüffung. Sie zog an der Schnur und beobachtete ihn. »Dabei kenne ich sie doch kaum.« Sie sah zu Antony auf. »Und ich dachte, du haßt sie.«
»Na ja, Xanthe ist eigentlich ganz nett.« Antony grinste sie verlegen an. »Jetzt komm schon, mach ein paar Geschenke auf.«
»Warte!« rief Richard vom Wintergarten aus. »Ich möchte das aufs Video bekommen!«
»Ja, Himmel noch mal«, meinte Antony. »Wir sind doch den ganzen Tag da!«
Gillian kam mit einem Tablett in den Garten, auf dem lauter Gläser mit Orangensaft und Sekt standen.
»Alles Gute zum Geburtstag, Zara!« rief sie. »Was für ein herrlicher Tag!«
»Vielen Dank«, murmelte Zara.
»Okay?« rief Richard. »Ich filme. Du kannst jetzt deine Geschenke aufmachen.«
»Meines bitte zuerst!« bat Antony sie aufgeregt. »Das da, das rotgestreifte.«
Zara ergriff das Päckchen und betrachtete es eine Weile schweigend.
»Das sieht aber hübsch aus«, meinte Fleur fröhlich. Zara schoß Fleur einen kurzen Blick zu, biß sich auf die Lippen und begann dann auszupacken. Ein kleiner gerahmter Druck fiel auf Zaras Schoß.
»Das ist Amerika«, sagte Antony. »Eine Karte von Amerika. Damit du eine hast, wenn du … wenn du hinfliegst.« Zara sah ihn an. Ihr Kinn zitterte.
»Danke, Antony«, schluckte sie und brach in Tränen aus.
»Zara!«
»Was ist denn los, Püppchen?«
»Gefällt’s dir nicht?« fragte Antony besorgt.
»Und wie!« flüsterte Zara. »Tut mir leid. Es ist nur …«
»Du brauchst bloß einen guten Schluck Orangensekt und einige Pfannkuchen«, meinte Gillian rasch. »Weißt du, es ist nicht leicht, vierzehn zu werden. Ich erinnere mich gut daran. Komm, Zara.« Sie tätschelte Zaras bloße, dünne Schulter. »Du hilfst mir jetzt, das Frühstück herauszutragen, und ein Weilchen später packen wir dann die restlichen Geschenke aus.«
»Gefällt dir dein Geburtstag nicht?« fragte Antony später. Sie saßen in einem versteckten sonnigen Eckchen des Gartens und lauschten dem Gedröhn von Zaras neuem tragbaren Ghettoblaster.
»Doch.«
»Du schaust aber nicht sehr glücklich drein.«
»Mir geht’s gut, okay?« schnauzte sie.
Antony ließ ein paar Minuten vorbeigehen. Dann fragte er leichthin: »Zara, was hast du für ein Sternzeichen?«
»Schü …«, begann sie und verstummte jäh. »Ich glaub’ nicht an diesen ganzen Quatsch.«
»Tust du wohl. Letztens hast du dein Horoskop gelesen.«
»Das heißt noch lange nicht, daß ich dran glaube. Herrje, wenn man jedesmal, wenn man ein Horoskop liest …
»Du weißt aber trotzdem, was du für ein Sternzeichen hast, oder?« unterbrach er sie. »Schütze ist es nicht. Kann ja nicht sein. Und? Was ist es also?«
»Warum interessiert dich das denn so?« Sie setzte sich abrupt auf. Dabei ergoß sich der Inhalt ihrer Diätlimodose auf ihre Jacke. »Scheiße«, sagte sie. »Ich hole einen Lappen.«
»Nein, das tust du nicht. Wechsle jetzt nicht das Thema! Zara, was hast du für ein Sternzeichen?«
»Schau her, du Arschloch, meine Jacke ist vollgekleckert.«
»Na und? Das hast du doch mit Absicht gemacht. Herrgott, für wie dumm hältst du mich?« Sie wollte aufstehen, doch er packte sie rasch und drückte ihr Handgelenk auf den Boden. »Zara, was hast du für ein Sternzeichen? Sag’s mir!«
»Herrgott noch mal!« Sie sah ihn verächtlich an und warf ihr Haar zurück. »Okay, es ist Skorpion.«
»Falsch.« Er lehnte sich zurück. »Du bist Löwe!«
»Na und?« blaffte Zara. »Skorpion, Löwe. Wen interessiert das schon?«
»Zara, was ist los?«
»Mich brauchst du da nicht zu fragen. Du bist doch der, der sich hier wie ein Arschloch benimmt!«
»Eigentlich hast du heute gar nicht
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