Reizimpuls Todesschläfer
Druckfronten tieffliegender Schiffe nicht untergegangen ist, müßten sie aufzufinden sein. Ich benötige mindestens drei Exemplare zur Überprüfung der genbedingten Molekülstatik, der erreichten Programmierungsdichte, ihrer Vererbungsfaktoren und …«
»Metranon, es reicht«, wurde ich unterbrochen. Hedschenin lachte. Tatsächlich – er lachte!
»Bitte?« entgegnete ich irritiert. »Es reicht leider nicht. Das Programm ist für die Rohstoffversorgung Lurcarions wichtig. Wenn whurolanische Seefahrer endlich das Wagnis auf sich nehmen, südlich der Eisbarriere den Schlund zu kreuzen, dann …«
»Es reicht wirklich«, unterbrach mich Hedschenin erneut. »Die Situation hat sich verändert. Wir brauchen Euch dringend für andere Aufgaben. Bitte, vergeßt den Zwischenfall. Euch stehen weitere Whurolaner zur Verfügung, sobald die Verhältnisse geklärt sind. Die Experimente dürften sich wiederholen lassen.«
»Ja, natürlich können sie wiederholt werden. Aber der Zeitverlust ist doch …«
»Ist nicht wichtig«, entgegnete Hedschenin geduldig. Er schien zutiefst erleichtert zu sein.
»Gauner«, gab Hannibal durch. Sonst sagte er nichts.
»Für uns ist zur Zeit nur entscheidend, daß es Narpha gelang, Euch wohlbehalten von Okolar-Trabant zurückzubringen. Ich bemerke an Eurer Seite einen whurolanischen Techniker?«
»Es ist Vorgh, Hochfeld-Waffentechniker, ehemals Narpha unterstellt.«
»Ja, ich weiß. Er wurde abkommandiert, um Euch zusammen mit dem Kommandeur des Hetzgeschwaders zu Diensten zu stehen. Metranon, ich frage als Freund, versteht mich recht. Habt Ihr einen besonderen Grund, einen Techno-Spezialisten an Bord Eures Jägers zu behalten, anstatt ihn in den Raum zu schicken? Die Flotte der Götter kämpft hart. Jedermann wird gebraucht, besonders Hochfeld-Spezialisten.«
Mir wurde klar, daß Hedschenin auch in dieser Richtung Schwierigkeiten auftauchen sah. Seine dezenten Hinweise genügten aber für eine fundierte Antwort. Wie er Hannibals angebliche Abkommandierung dienstlich motivierte, mußte ich ihm überlassen. Davon hatte ich keine Ahnung.
Wohl aber konnte ich eine Psychobombe hochgehen lassen. Ich heuchelte den Zerknirschten. Meine Antwort kam zögernd.
»Der Grund? Ja, er ist ungewöhnlich. Ich bitte, Vorgh freizustellen und ihn mir als Techno-Assistenten zuzuordnen. Er beherrscht die von mir benötigten Hochenergiefelder.«
»Es tut mir leid«, wies mich Hedschenin kalt ab. »Ihr könnt noch nicht wissen, daß Ihr für eine Aufgabe vorgesehen seid, die unabänderlich jener Manipulation bedarf, die Ihr auf meine Anweisung hin auf Okolar-Trabant erfahren habt. Ihr seid ohnehin der letzte Lurcarioner, der noch behandelt werden konnte. Vorgh besitzt nicht die notwendige Qualifikation. Er ist sofort zur Systemflotte abzustellen.«
Das Spiel erreichte einen vorübergehenden Höhepunkt. Ich mußte alles riskieren, oder Hannibal würde von mir getrennt werden. Ich spürte den Angstimpuls des Kleinen.
»Vorgh besitzt den ›Kodeschlag des Saghon‹, Hedschenin!«
Ich bemerkte, daß er die Luft anhielt. Seine Lippen bewegten sich, aber ich vernahm keinen Ton.
Statt dessen klang eine fremde Stimme in unserem Bordvisiphon auf. Sie war hell, zwitschernd, aber gut verständlich. Das war ein Marsianer!
»Markhas spricht. Wieso besitzt der Hochfeld-Techniker Vorgh den Kodeschlag?«
Es lag an mir, die Überschreitung meiner Kompetenzen zu begründen. Dem Brauch gemäß, neigte ich das Haupt. Einer der Götter hatte gesprochen.
»Als ich auf Okolar-Trabant landete, Lurca, griffen gegnerische Einheiten an. Roboter
Weitere Kostenlose Bücher