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Reizimpuls Todesschläfer

Reizimpuls Todesschläfer

Titel: Reizimpuls Todesschläfer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
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konn­ten den Neu­kon­struk­tio­nen des Mars, den POR­CU­PA-Gi­gan­ten von neun­hun­dert Me­ter Durch­mes­ser in rei­ner Ku­gel­form, nicht nur die Stirn bie­ten, son­dern über­tra­fen sie an Kampf­kraft in­fol­ge der ein­ge­la­ger­ten Bei­boo­te.
    Und von die­sen stäh­ler­nen Un­ge­heu­ern wa­ren plötz­lich drei tau­send Ein­hei­ten er­schie­nen. Die rest­li­chen sie­ben­tau­send Schif fe setz­ten sich aus be­währ­ten, je­doch er­heb­lich ver­bes­ser­ten Schlacht­schiff- und Kreu­zer­neu­bau­ten zu­sam­men.
    Mark­has hat­te an Hand der tech­ni­schen Da­ten er­mit­teln kön­nen, daß die ty­pi­schen Groß­kampf­schif­fe min­des­tens noch sech­zig­tau­send schwe­re Bei­boo­te vom Vier­zig-Me­ter-Typ an Bord hat­ten. Es wa­ren so­gar bis­lang un­be­kann­te Neu­kon­struk­tio­nen auf­ge­taucht.
    Das be­wies, daß die ver­zwei­fel­ten De­ne­ber auf ge­heim­ge­hal­te­ne Ver­bän­de zu­rück­ge­grif­fen und sie über­ra­schend in die Schlacht ge­wor­fen hat­ten.
    Da­mit hat­te das mar­sia­ni­sche Ober­kom­man­do nicht ge­rech­net! Sag­hons mäch­ti­ge Of­fen­siv­flot­te be­fand sich noch auf dem Rück­flug zum ei­ge­nen Son­nen­sys­tem. We­gen der aus­ge­fal­le­nen Funk­ver­bin­dung ahn­te er nicht ein­mal, wie sehr er sich ge­täuscht hat­te.
    Bei uns aber, zwi­schen Mars und Er­de, wur­de die bis­her noch über­le­ge­ne Hei­mat­flot­te des Ro­ten Pla­ne­ten plötz­lich mit sol­cher Wucht an­ge­grif­fen, daß der er­hoff­te Sieg mit je­der ver­strei­chen­den Mi­nu­te im­mer mehr in Fra­ge ge­stellt wur­de.
    Das hat­te uns zu den­ken ge­ge­ben! Von ei­ner sol­chen Über­ra­schung durch den nicht­mensch­li­chen Geg­ner hat­ten wir nichts ge­wußt. Je­den­falls hat­ten wir dar­über nichts in den Un­ter­la­gen ge­fun­den.
    He­dsche­nin, neu­er­dings Ab­wehr­chef für den ge­sam­ten Pla­ne ten Oko­lar III, hat­te uns durch­drin­gend an­ge­se­hen und an­schlie­ßend nach­denk­lich ge­nickt. Es blieb ihm an­ge­sichts der Er­eig­nis­se auch kei­ne Wahl mehr, als je­de un­se­rer Er­klä­run­gen für ba­re Mün­ze zu neh­men.
    Mich quäl­te seit dem Auf­tau­chen der neu­en Feind­kräf­te ein Ge­dan­ke, den ich beim bes­ten Wil­len nicht mehr ab­schüt­teln konn­te.
    Nach den Be­rech­nun­gen der GWA-Wis­sen­schaft­ler soll­te At­lan­tis in et­wa vier Wo­chen un­ter­ge­hen. Die Da­ten wa­ren un­ter Be­rück­sich­ti­gung der uns be­kann­ten his­to­ri­schen Auf­zeich­nun­gen er­mit­telt wor­den.
    Vier Wo­chen – das hät­te für uns ei­ne reich­lich be­mes­se­ne Gal­gen­frist be­deu­tet.
    Als aber die zehn­tau­send de­ne­bi­schen Schif­fe vor knapp zwei Stun­den mit sol­cher Ge­walt aus dem Hyper­raum ge­taucht wa­ren, daß auf den be­nach­bar­ten Au­ßen­pla­ne­ten wie Ju­pi­ter und Sa­turn schwers­te tek­to­ni­sche Be­ben aus­ge­bro­chen wa­ren, hat­te ich an der Zu­ver­läs­sig­keit un­se­rer Spät­aus­wer­tung zu zwei­feln be­gon­nen.
    Wie ge­nau war sie wirk­lich? Wie weit­ge­hend konn­ten sich die Ko­ry­phä­en der neu­en Mensch­heit ir­ren, wenn ih­nen we­sent­li­che Da­ten nicht be­kannt wa­ren? Muß­te das nicht zu Irr­tü­mern füh­ren, die für uns töd­lich wa­ren?
    Kurz und gut: Ich hat­te nicht mehr an die Vier­wo­chen­theo­rie ge­glaubt – und ich glaub­te jetzt noch we­ni­ger dar­an, denn mitt­ler­wei­le wa­ren fünf Stun­den ver­gan­gen.
    Wir hat­ten Pa­tra­nas ge­nau um 17:05 Uhr am 21. April 2011, Real­zeit­be­wer­tung, er­reicht.
    Zwei Stun­den spä­ter wa­ren die Mar­sia­ner hell­wach ge­wor­den, denn zu der Zeit hat­ten die de­ne­bi­schen Re­ser­ven oh­ne je­de Vor­war­nung an­ge­grif­fen. Seit­dem war im Raum zwi­schen Er­de und Mars die Höl­le los.
    Der Mond glich auch bei Ta­ges­licht ei­ner feu­er­spei­en­den Ku­gel. Dort schos­sen die gi­gan­ti­schen Ab­wehr­forts nur noch im Sal­ven­takt. Was das be­deu­te­te, konn­ten wir uns an­nä­hernd vor­stel­len, wenn wir die tief im Raum auf­zu­cken­den Ex­plo­si­ons­bäl­le de­to­nie­ren­der De­neb-Ein­hei­ten mit bloßem Au­ge sa­hen; das heißt – wenn das da­von er­zeug­te Licht end­lich

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