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Reizimpuls Todesschläfer

Reizimpuls Todesschläfer

Titel: Reizimpuls Todesschläfer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
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aus­ge­wer­tet wur­den, wa­ren zu über­ra­schend.
    Be­stimmt hat­te der ech­te Me­tra­non nie über die kom­men­den Ge­fah­ren­mo­men­te ge­spro­chen. Ihm hat­te das ge­schicht­li­che Wis­sen ge­fehlt. Ich aber hat­te es ge­tan. In wel­cher Form hat­te He­dsche­nin die­ses Wis­sen nutz­brin­gend an den Mann ge­bracht?
    »Vor­sicht!« warn­te Han­ni­bal. »Mir wird klar, wes­halb er so schnell be­för­dert wur­de. Dar­an ist nicht nur der Ko­de­schlag schuld. Er hat recht­zei­tig ge­warnt, uns dem­nach ver­traut. Die Mar­sia­ner müß­ten ei­gent­lich über ei­ne sol­che La­ge­be­ur­tei­lung im vor­aus fas­sungs­los sein.«
    He­dsche­nin gönn­te uns nur we­ni­ge Se­kun­den zum Über­le­gen. Als er glaub­te, wir hät­ten den tiefe­ren Sinn sei­ner Wor­te ver­stan­den, spiel­te er das ge­wag­te Spiel wei­ter. Er muß­te wis­sen, daß er ab­ge­hört wur­de. Al­so ge­hör­te be­reits der Vi­si­phon-Emp­fang zu sei­nem Pro­gramm. Der At­lan­ter war ein groß­ar­ti­ger Den­ker.
    »Wie mir aus Whu­ro­la mit­ge­teilt wur­de, muß­tet Ihr Eu­re Ex­pe­ri­men­te auf­ge­ben. Wie­so sind al­le von Euch be­han­del­ten Whu­ro­la­ner nicht mehr auf­find­bar?«
    Ich frag­te mich, warum He­dsche­nin der­art ho­he An­for­de­run­gen an mei­ne Phan­ta­sie stell­te? Ich wuß­te nur, daß der ech­te Me­tra­non mit Be­woh­nern der Duf­ten­den Stadt ex­pe­ri­men­tiert hat­te, um ih­nen die Furcht vor der Eis­meer­fahrt hin­über nach At­lan­tis zu neh­men.
    Der rich­ti­ge Ge­dan­ke kam aus mei­nem Un­ter­be­wußt­sein. Mir war, als wä­re dort wie­der ein­mal ein bis­lang brach­ge­le­ge­ner Ge­hirn­sek­tor an­ge­lau­fen, um mir nach den Ge­set­zen der ab­strak­ten Ro­bo­ter­lo­gik ei­ne auch für Mar­sia­ner glaub­wür­di­ge Ant­wort ge­wis­ser­ma­ßen auf die Zun­ge zu le­gen.
    He­dsche­nin selbst schi­en kei­ne völ­lig ein­wand­freie Er­klä­rung pa­rat ge­habt zu ha­ben, sonst hät­te er mir gleich­zei­tig mit der Fra­ge­stel­lung einen hin­wei­sen­den Tip ge­ge­ben.
    »Das kam für ihn ga­ran­tiert über­ra­schend«, mel­de­te sich Han­ni­bal in blitz­schnel­ler Er­fas­sung der Si­tua­ti­on. »Da­mit hat­te er auch nicht ge­rech­net. Er muß vor kur­z­er Zeit da­nach ge­fragt wor­den sein. Da er die Ver­hält­nis­se nicht be­ur­tei­len kann, ver­läßt er sich auf einen ge­wis­sen GWA-Schat­ten, den er im Grun­de sei­nes Her­zens als bes­se­ren Zau­be­rer an­sieht. Mann, re­de end­lich! Auf die­ser Vi­si­phon­fre­quenz hö­ren hun­dert mar­sia­ni­sche Oh­ren mit. Vor­sicht, Ge­fahr! Ich spü­re es ganz deut­lich.«
    Ich zö­ger­te nicht mehr län­ger, weil ich eben­falls be­fürch­te­te, daß He­dsche­nin über­rum­pelt wor­den war. Ich be­merk­te den fie­bri­gen Glanz in sei­nen Au­gen. Er ver­such­te, mir mit ih­rer Hil­fe ei­ne stum­me War­nung zu­zu­ru­fen. Da er pa­ra-im­mun war, konn­te ich ihn lei­der nicht te­le­pa­thisch son­die­ren. Sonst wä­re al­les kein Pro­blem ge­we­sen.
    Mein Auf­la­chen wirk­te är­ger­lich, aber kei­nes­wegs ver­le­gen.
    »Ihr glaubt an einen Miß­er­folg, He­dsche­nin?«
    »Es scheint so. Wo sind die Whu­ro­la­ner?«
    »Dort, wo­hin ich sie ha­ben woll­te, näm­lich im Schlund von Lur, der Was­ser­stra­ße zwi­schen Whu­ro­la und dem lur­ca­rio­ni­schen Ha­fen Bay­ronur. Die Gen­ma­ni­pu­la­ti­on war der­art er­folg­reich, daß sich mei­ne Ver­suchs­per­so­nen toll­kühn ei­nem oben­drein min­der­wer­ti­gen Seg­ler an­ver­traut ha­ben und aus­ge­lau­fen sind. Ich konn­te sie nicht mehr auf­fin­den. Fest steht, daß die hun­dert Whu­ro­la­ner oh­ne Ge­neh­mi­gung ih­res Lan­des­fürs­ten aus­ge­lau­fen sind. Die ent­spre­chen­den Wach­ha­ben­den ah­nen nichts da­von. Ich ha­be ei­ne Auf­klä­rung ver­mie­den.«
    »Sehr gut.«
    »Ver­zeiht, He­dsche­nin, ich fin­de das gar nicht sehr gut. Wir wis­sen nicht, wel­chen Kurs die Whu­ro­la­ner ein­ge­schla­gen ha­ben. Des­halb woll­te ich Euch bit­ten, die Luft­über­wa­chung ein­zu­set­zen. Wenn die Whu­ro­la­ner noch le­ben; wenn ihr Schiff in den plötz­lich aus­ge­bro­che­nen Ei­sor­ka­nen und

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