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Reizimpuls Todesschläfer

Reizimpuls Todesschläfer

Titel: Reizimpuls Todesschläfer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
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rag­ten Ener­gie­gat­ter in die Hö­he. Selbst die Va­ku­um-Rohr­bahn, die zu an­de­ren Be­zir­ken der mar­sia­ni­schen An­den­sied­lun­gen führ­te, stand still. Sie durf­te nicht be­nutzt wer­den, weil auch sie auf ener­ge­ti­sche Prall- und Ab­stoß­fel­der an­ge­wie­sen war.
    Man war in der Vor­sicht so weit ge­gan­gen, die Ver­wen­dung der Prall­feld­glei­ter zu ver­bie­ten. Statt des­sen stan­den drei­räd­ri­ge Elek­tro­wa­gen zur Ver­fü­gung, die man bei ei­li­gen Gän­gen be­nut­zen konn­te. Aber auch da­bei gab es ein­schrän­ken­de Vor­schrif­ten, denn die Wa­gen lie­fen mit klei­nen Elek­tro­mo­to­ren, die von Hoch­leis­tungs­bat­te­ri­en ge­speist wur­den.
    Man sah es gern, wenn das Per­so­nal der Ba­sis die ei­ge­nen Fü­ße als Fort­be­we­gungs­mit­tel be­nutz­te, denn die wa­ren ga­ran­tiert or­tungs- und ein­peil­si­cher.
    Al­les lief dar­auf hin­aus, die De­ne­ber über die Exis­tenz der Ba­sis im un­kla­ren zu las­sen.
    Han­ni­bal und ich hiel­ten die ab­so­lu­te Ener­gie-Tar­nung für über­trie­ben. Die de­ne­bi­schen Spe­zi­al­pei­ler fan­den auf der Er­de ei­ni­ge tau­send Kraft­sta­tio­nen, die al­le auf nu­klea­rer Ba­sis lie­fen. An­de­re Ma­schi­nen hat­ten die Mar­sia­ner nie­mals in­stal­liert; doch – in ei­nem Fal­le schon!
    Nur we­ni­ge Stun­den nach un­se­rer An­kunft hat­ten wir stau­nend vor ei­nem Was­ser­kraft­werk ge­stan­den. Ich hat­te es nicht fas­sen kön­nen, daß Mar­sia­ner über­haupt auf die »Ur­mensche­nidee« ge­kom­men wa­ren, die Kräf­te steil her­ab­stür­zen­der Was­ser­mas­sen tech­nisch nutz­bar zu ma­chen.
    Die Tur­bi­nen lie­fen aber ein­wand­frei, und die mit ih­nen ver­bun­de­nen Ge­ne­ra­to­ren er­zeug­ten ge­ra­de so­viel Ar­beitss­trom, daß die Ba­sis aus­rei­chend ver­sorgt wer­den konn­te.
    Al­ler­dings – wenn nur ein Schutz­schirm­pro­jek­tor auf das klei­ne Ver­bund­netz ge­schal­tet wer­den soll­te, wür­den die Ge­ne­ra­to­ren nach Han­ni­bals glaub­wür­di­ger Aus­sa­ge »Plupp-plupp« ma­chen und dann den Geist auf­ge­ben.
    Das Was­ser­kraft­werk leis­te­te fünf­zig Me­ga­watt. Das war für un­se­re Be­grif­fe sehr viel, für mar­sia­ni­sche An­sprü­che be­deu­te­te es über­haupt nichts. Ein ein­zi­ger Hoch­feld-Pro­jek­tor for­der­te min­des­tens hun­dert­tau­send Me­ga­watt an, um ei­ni­ger­ma­ßen auf Leis­tung zu kom­men. Das konn­te die Tech­nik der »Ur­zeit« nicht bie­ten.
    Selbst­ver­ständ­lich gab es tief un­ten im Berg hoch­wer­ti­ge Ener­gie­sta­tio­nen, die man im Fall des Fal­les nur ein­zu­schal­ten brauch­te. Dann wür­de auch die­ser Stütz­punkt von ei­ner strah­len­den Ener­gie­kup­pel über­zo­gen wer­den.
    Vor­erst dach­te nie­mand dar­an, und so soll­te es auch blei­ben. Un­se­re Si­cher­heit lag im ab­so­lu­ten Ver­steck­spiel.
    Wir wa­ren am 22. April 2011, kurz nach Mit­ter­nacht, Real­zeit­be­wer­tung, in der Ba­sis des Sag­hon an­ge­kom­men. Vor dem Klei­nen Kreu­zer hat­ten sich ge­wal­ti­ge Eis­wän­de ge­öff­net, hin­ter de­nen mas­si­ve To­re aus MA-Stahl ver­bor­gen wa­ren.
    Die An­la­ge war über­ra­schend groß und aus­ge­dehnt. Au­ßer den sechs­und­fünf­zig Neu­an­kömm­lin­gen hat­ten wir zwei­und­drei­ßig Mar­sia­ner vor­ge­fun­den. Die Mehr­zahl setz­te sich aus Wis­sen­schaft­lern zu­sam­men.
    Fer­ner hat­ten wir et­wa zwei­hun­dert Men­schen, haupt­säch­lich At­lan­ter und Pho­ro­ser, ent­deckt.
    Die mensch­li­che Be­sat­zung be­stand dem­nach aus et­wa zwei­hun­dert­fünf­zig Per­so­nen.
    Han­ni­bal hat­te recht be­hal­ten. Die zwei­hun­dert Er­den­bür­ger hat­ten die Ba­sis er­baut, be­zie­hungs­wei­se die Ar­beit der Ro­bot­ma­schi­nen über­wacht.
    So wa­ren in­ner­halb von zwei Jah­ren wahr­haft rie­si­ge Hohl­räu­me nach ei­nem ge­nau fest­ge­leg­ten Plan ent­stan­den.
    Die Ma­schi­nen wa­ren un­ter strengs­ter Ge­heim­hal­tung aus­schließ­lich von mar­sia­ni­schen Schiffs­be­sat­zun­gen ge­lie­fert wor­den. Die zwei­hun­dert Men­schen hat­ten die Ba­sis nicht mehr ver­las­sen dür­fen.
    Nun schrie­ben wir den

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