Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Reizimpuls Todesschläfer

Reizimpuls Todesschläfer

Titel: Reizimpuls Todesschläfer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
Vom Netzwerk:
Po­chen. Es war mein nor­ma­ler Herz­schlag.
    Die drei Sol­da­ten, in der Real­zeit hät­ten wir sie als Feld­we­bel be­zeich­net, stan­den mit schuß­be­rei­ten Waf­fen hin­ter dem Git­ter. Sie mein­ten es ernst.
    »Be­ginnt mit dem Ko­de­pro­gramm, Lur­ca«, for­der­te der Wach­ha­ben­de.
    Ich kon­zen­trier­te mich. An­ders war es nicht mög­lich, die Herz­fre­quenz zu ma­ni­pu­lie­ren.
    Ich fühl­te, daß ich Ge­walt über die Ner­ven­lei­ter ge­wann. Das Herz be­gann zu stol­pern, um dann in ty­pi­scher An­lauf­re­ak­ti­on zu ra­sen. Erst da­nach hat­te ich es voll in der Ge­walt. Das war im­mer so und völ­lig na­tür­lich.
    Ich hör­te die ver­stärk­ten Lau­te. Es war ei­ne in­di­rek­te Zu­satz­kon­trol­le.
    »Plop-plop-plooomm« – vier Se­kun­den Pau­se mit ab­so­lu­tem Herz­still­stand, da­nach die zwei­te Schlag­fol­ge mit »Plooomm-plop-plop«; al­so zwei­mal kurz, ein­mal lang, Pau­se und dann lang, drei­mal kurz.
    Das hat­te ich zwei­mal zu wie­der­ho­len. Da­nach zwang ich mei­nen Herz­rhyth­mus wie­der zur nor­ma­len Schlag­fol­ge zu­rück und über­ließ al­les wei­te­re der Na­tur.
    Die Waf­fen ver­schwan­den. Vor mir schob sich das Git­ter in den Bo­den zu­rück. Ich wur­de ach­tungs­voll ge­grüßt und durf­te wei­ter­ge­hen.
    »Hin­ter der Gang­bie­gung zwei­te Schleu­sen­tür links, Lur­ca«, er­klär­te der Wach­ha­ben­de.
    Ich dreh­te mich nicht mehr um. Die Ma­ni­pu­lie­rung der na­tür­li­chen Herz­fre­quenz war je­des Mal ei­ne Tor­tur. Die an­de­ren Men­schen in­ner­halb der Ba­sis lit­ten sehr dar­un­ter, denn sie be­sa­ßen nicht un­se­re trai­nier­ten Ge­hir­ne, auf die es schließ­lich an­kam.
    Als ich die be­zeich­ne­te Tür er­reich­te, hat­te sich mein Herz wie­der be­ru­higt. Es ar­bei­te­te ru­hig und zu­ver­läs­sig.
    Ich dach­te für einen Au­gen­blick an mei­ne hoch­emp­find­li­che Fo­li­en­mas­ke. Wie wür­de das Bio­ge­we­be auf den will­kür­lich ge­stopp­ten Blut­fluß rea­gie­ren? Vier Se­kun­den konn­ten in der Hin­sicht ei­ne lan­ge Zeit sein.
    Die schwe­re Pan­zer­tür öff­ne­te sich, noch ehe ich mich ge­mel­det hat­te. Na­tür­lich wur­de ich von vie­len Fern­se­hau­gen über­wacht. In die­sem Be­zirk der Ba­sis war man nie­mals al­lein; es sei denn, man ver­füg­te über die Voll­mach­ten von He­dsche­nin.
    »Tre­tet ein, Me­tra­non«, ver­nahm ich sei­ne Stim­me. »In­ner­halb der Strahl­schutz­schleu­se wird ei­ne Druck­er­hö­hung statt­fin­den. Mei­ne Ar­beits­räu­me müs­sen mög­lichst staub- und keim­frei blei­ben.«
    Ich be­trat ei­ne Schleu­se, de­ren In­nen­tür sich erst öff­ne­te, wenn die Au­ßen­pfor­te wie­der ge­schlos­sen war. In mei­nen Oh­ren knack­te es. Ei­ne Au­to­ma­tik er­höh­te den Luft­druck auf Wer­te, wie sie im Tief­land üb­lich wa­ren.
    Als sich das in­ne­re Pan­zer­schott ge­öff­net hat­te, er­blick­te ich einen großen Raum.
    Er be­saß ei­ne ge­wölb­te, mit vie­len Bild­schir­men aus­ge­stat­te­te De­cke, war im Grund­riß oval und ent­hielt im Hin­ter­grund einen rie­si­gen Schalt­tisch, der mehr dem Kom­man­do­stand ei­nes Raum­schiffs als ei­nem Schreib­tisch äh­nel­te.
    He­dsche­nin stand da­vor. Sei­ne Fü­ße be­rühr­ten ei­ne deut­lich sicht­ba­re dun­kel­ro­te Li­nie. Im ex­tre­men Ge­fah­ren­fal­le wür­de dort ein Ener­gie­gat­ter aus dem Bo­den schnel­len.
    Hin­ter mir schloß sich das Schott. Mein ers­ter Blick galt den vie­len Kon­troll­schir­men. Als ich den Kopf dreh­te, be­merk­te ich, daß die Wan­dun­gen über dem Ein­gang ei­ne rie­si­ge, ge­wölb­te Bild­ga­le­rie bil­de­ten. Von hier aus schi­en man nicht nur die Au­ßen­welt, son­dern auch je­den Raum der Ba­sis be­ob­ach­ten zu kön­nen.
    »Die Ka­me­ras sind al­le ab­ge­schal­tet, des­glei­chen die Ge­räusch­auf­nah­me«, klär­te mich He­dsche­nin schnell auf.
    Ich wink­te ihm grü­ßend zu und fuhr fort, den Raum mit Bli­cken zu in­spi­zie­ren. Hin­ter dem Schalt­tisch er­kann­te ich ei­ne dun­kel­rot ge­stri­che­ne Pan­zer­tür. Die­ser Farb­ton war für mar­sia­ni­sche Be­grif­fe der Aus­druck ho­her

Weitere Kostenlose Bücher