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Reizimpuls Todesschläfer

Reizimpuls Todesschläfer

Titel: Reizimpuls Todesschläfer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
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Klei­nig­keit über­legt.
    Nur über die »Lang­zeit­bom­be« hat­ten wir kein Ster­bens­wört­chen er­fah­ren kön­nen. Ich wuß­te auch noch nicht, was ich in mei­ner vor­ge­täusch­ten Ei­gen­schaft als Gen-Sta­ti­ker zu tun hat­te.
    Weit oben im Berg, na­he dem Gip­fel, gab es ein wei­te­res Hohl­raum­sys­tem, das die Mar­sia­ner wie ih­ren Aug­ap­fel be­wach­ten. Dort stan­den so­gar schwe­re Kampfro­bo­ter. Sie wa­ren we­gen der Or­tungs­ge­fahr nicht ak­ti­viert, aber ein Knopf­druck wür­de aus­rei­chen, sie zum un­heil­vol­len Le­ben er­wa­chen zu las­sen.
    Das war die Si­tua­ti­on ge­gen 4:35 Uhr am 23. April 2011, Real­zeit­be­wer­tung. Wir wuß­ten viel und doch nichts.
    Die Te­le­pa­thie­ver­bin­dung mit der GWA-Mu­tan­tin Ki­ny Ed­wards war ein­wand­frei. Sie sen­de­te ih­re La­ge­be­rich­te in un­re­gel­mä­ßi­gen Ab­stän­den. Wir hat­ten noch kei­ne An­fra­ge durch­ge­ge­ben, son­dern uns nach dem Ein­flug in die eis­ge­tarn­ten Schleu­sen­to­re nur ein­mal kurz ge­mel­det.
    Un­se­re Ex­per­ten wuß­ten noch im­mer nicht, wann At­lan­tis tat­säch­lich ex­plo­die­ren und un­ter­ge­hen wür­de.
    Vor fünf Mi­nu­ten war ich per Vi­si­phon zum Oko­lar-Schar­no be­foh­len wor­den. He­dsche­nin war der neue Ab­wehr­chef der Ba­sis. Das war der ein­zi­ge Licht­blick seit un­se­rer An­kunft.
     
    Ich trug die acht­e­cki­ge Mo­di­fi­zie­rungs­pla­ket­te deut­lich sicht­bar um den Hals. Sie war viel­fach kon­trol­liert wor­den. Schon drei­zehn­mal hat­te ich mit mei­nem be­wußt ge­steu­er­ten Herz­rhyth­mus den »Ko­de­schlag des Sag­hon« nach­wei­sen müs­sen.
    Trotz­dem wur­de ich er­neut ei­ner Kon­trol­le un­ter­zo­gen!
    So lan­ge sie sich nur auf Din­ge be­schränk­te, die ich ein­wand­frei be­herrsch­te, war das nicht son­der­lich auf­re­gend. In mei­nem tiefs­ten In­nern sah ich aber einen Zeit­punkt kom­men, wo das Miß­trau­en so stark an­ge­wach­sen war, daß auch ech­te In­di­vi­du­al-Über­prü­fun­gen statt­fin­den wür­den. Dann wur­de es kri­tisch.
    Vier At­lan­ter der Spio­na­ge­ab­wehr, drei ho­he Mann­schafts­rän­ge und ein Of­fi­zier, stan­den hin­ter ei­nem eng­ma­schi­gen Git­ter aus MA-Stahl, der mar­sia­ni­schen Su­per­le­gie­rung. Wir hat­ten in der Real­zeit nicht ein­mal einen knapp drei Mil­li­me­ter di­cken Draht aus die­sem Ma­te­ri­al durch­tren­nen kön­nen; we­der mit ei­nem Sei­ten­schnei­der – da­mit hat­ten wir an­ge­fan­gen – noch mit ei­ner großen Rohr­zan­ge und auch nicht mit ei­ner schwe­ren, elek tro­ma­gne­tisch be­weg­ten Schlag­sche­re. So­gar enorm hei­ße Plas ma-Schneid­bren­ner hat­ten ver­sagt.
    Die Git­ter­stä­be wa­ren min­des­tens zehn Mil­li­me­ter dick. Was das be­deu­te­te, war mir klar. Die mar­sia­ni­sche Tech­nik konn­te sich auch oh­ne Hoch­feld­schir­me ab­si­chern.
    »Me­tra­non, be­foh­len zum Oko­lar-Schar­no«, mel­de­te ich mich. Selbst­ver­ständ­lich stand ich vor dem Git­ter. Es sperr­te den Gang ab und war nur durch die Pos­ten zu be­we­gen.
    »Wir er­su­chen um Eu­er Ver­ständ­nis, Lur­ca«, bat der Wa­ch­of­fi­zier. »Ich bin an­ge­wie­sen, je­den Be­su­cher des Oko­lar-Schar­no noch­mals auf den Ko­de­schlag des Sag­hon zu tes­ten. In­fol­ge der Ener­gie­ein­schrän­kung darf ich Euch er­su­chen, die­sen stetho­sko­pi­schen Emp­fän­ger ge­gen Eu­er Herz zu pres­sen. Es er­folgt ei­ne un­te­rener­ge­ti­sche Aus­wer­tung. Bit­te.«
    Er reich­te mir einen run­den Me­tall­ge­gen­stand durch das Git­ter. Das da­mit ver­bun­de­ne Ka­bel en­de­te in ei­nem nor­ma­len Ver­stär­ker mit Aus­wer­tungs­elek­tro­nik und Dia­gramm­schirm. Die Me­tho­de war ein­fach, aber wir­kungs­voll.
    Ich drück­te das Stetho­skop ge­gen mei­ne Uni­form­kom­bi­na­ti­on.
    »Nack­ter Ober­kör­per, Lur­ca«, wur­de mir zu­ge­ru­fen.
    Das war neu, aber ich ließ mir kei­ne Ver­wun­de­rung an­mer­ken.
    Ich ent­blö­ßte mei­nen Ober­kör­per und preß­te das Ge­rät ge­gen die Rip­pen.
    »Sehr gut. Ich be­dan­ke mich, Lur­ca.«
    Ich lausch­te auf das gleich­mä­ßi­ge, aus dem Ver­stär­ker drin­gen­de

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