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Reizimpuls Todesschläfer

Reizimpuls Todesschläfer

Titel: Reizimpuls Todesschläfer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
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23. April 2011, Real­zeit­wert. Es war 4:35 Uhr. Han­ni­bal und ich be­fan­den uns seit zir­ka acht­und­zwan­zig Stun­den in dem Ge­heim­stütz­punkt.
    Wir wa­ren zu­vor­kom­mend emp­fan­gen wor­den. Die Ver­pfle­gung war erst­klas­sig. Je­der mensch­li­che Ex­per­te be­saß einen ei­ge­nen Wohn­raum mit al­len An­nehm­lich­kei­ten ei­ner Über­tech­nik. Nur Ge­rä­te, die ir­gend­wie auf fünf­di­men­sio­na­ler Ebe­ne lie­fen, wa­ren streng ver­bo­ten.
    Man hat­te uns mit den Ört­lich­kei­ten ver­traut ge­macht, aber kein Mensch und kein Mar­sia­ner hat­te ein Wort über un­se­re Auf­ga­be ver­lau­ten las­sen.
    Die wirk­lich wich­ti­gen Per­so­nen, vor al­lem die klei­nen Män­ner vom Mars, wa­ren grund­sätz­lich pa­ra-im­mun. Wir konn­ten sie nicht te­le­pa­thisch be­lau­schen.
    Die mensch­li­chen Hilfs­kräf­te wuß­ten al­les über das La­by­rinth an sich, doch nicht, wo­zu es er­baut wor­den war.
    Wir hat­ten sehr viel er­lauscht und uns ein gu­tes Bild über die Si­tua­ti­on ma­chen kön­nen. Wir hat­ten er­fah­ren, daß die so­ge­nann­ten »Ge­hei­men Sek­to­ren« tief im Ber­ge­sin­nern mit Ma­schi­nen und Ge­rät­schaf­ten der über­ra­gen­den mar­sia­ni­schen Bio­lo­gie an­ge­füllt wa­ren.
    Noch be­mer­kens­wer­ter wa­ren die rie­si­gen La­ger­hal­len, in de­nen sich so große Le­bens­mit­tel­vor­rä­te be­fan­den, daß die aus knapp drei­hun­dert Per­so­nen be­ste­hen­de Ge­samt­be­sat­zung min­des­tens drei­ßig Jah­re ir­di­scher Zeit­rech­nung da­von le­ben konn­te.
    Das war enorm, zu­mal of­fen­kun­dig nicht ein­mal Lu­xus­gü­ter fehl­ten. Hier konn­te man es aus­hal­ten, vor­aus­ge­setzt man war mit dem Ein­ge­sperrt­sein ein­ver­stan­den.
    Ich hat­te stun­den­lang die fä­higs­ten Leu­te un­ter den an­we­sen­den Men­schen pa­ra­psy­chisch be­lauscht. Han­ni­bal war bei ein­zel­nen Män­nern und Frau­en bis in die tiefs­ten Win­kel des Un­ter­be­wußt­seins vor­ge­drun­gen.
    Auf die­se Wei­se hat­ten wir tech­ni­sche De­tails je­der Art er­fah­ren. Wir wuß­ten nun­mehr ge­nau, wo wir uns be­fan­den. Mei­ne Ver­mu­tung war rich­tig ge­we­sen. Die Ba­sis des Sag­hon war in den Flan­ken des ge­wal­ti­gen Sa­ne­que­ra an­ge­legt wor­den, al­ler­dings in nur drei­tau­send Me­ter Hö­he!
    Das er­schi­en nur dann ver­wun­der­lich, wenn man die mar­sia­ni­sche Men­ta­li­tät nicht kann­te. Vor al­lem muß­ten wir uns stän­dig ins Ge­dächt­nis zu­rück­ru­fen, daß die Be­herr­scher des Pla­ne­ten Er­de noch nichts von dem be­vor­ste­hen­den Un­ter­gang des Erd­teils At­lan­tis und der Großen Flut wis­sen konn­ten.
    Hät­ten sie es ge­wußt, wä­ren sie wahr­schein­lich in hö­he­re Re­gio­nen um­ge­zo­gen. Sie wa­ren aber auch in drei­tau­send Me­ter Hö­he si­cher, denn so hoch wür­den selbst die schlimms­ten Flut­wel­len nicht stei­gen. Sie hat­ten al­so Glück ge­habt.
    Ihr Ziel war es ge­we­sen, un­auf­fäl­lig mit der ge­heim­nis­vol­len Ba­sis in den glet­scher­be­deck­ten Ber­gen zu ver­schwin­den. Das war ge­lun­gen.
    Die an­we­sen­de mar­sia­ni­sche Be­sat­zung war zum größ­ten Teil ak­kli­ma­ti­siert. Ei­ni­ge Spit­zen­wis­sen­schaft­ler, die sich noch nicht an un­se­re ho­he Schwer­kraft ge­wöhnt hat­ten, tru­gen klei­ne Gra­vi­ta­ti­ons-Neu­tra­li­sa­to­ren, de­ren Ab­sor­ber­leis­tung von Wo­che zu Wo­che um ei­ne Nu­an­ce ge­senkt wur­de. So ge­wöhn­ten sich die klei­nen Leu­te all­mäh­lich an das Zer­ren der ir­di­schen Gra­vi­ta­ti­on.
    Die in drei­tau­send Me­ter vor­han­de­ne Luft­dich­te er­laub­te ih­nen ein re­la­tiv mü­he­lo­ses At­men. Den­noch be­sa­ßen sie einen völ­lig ab­ge­trenn­ten Wohn­be­zirk, in dem sie küh­le Tem­pe­ra­tu­ren, tro­ckene Luft von un­ter fünf­und­drei­ßig Pro­zent Feuch­tig­keits­ge­halt und einen noch dün­ne­ren Sau­er­stoffan­teil vor­fan­den.
    Die Leis­tung des or­tungs­si­che­ren Was­ser­kraft­werks reich­te aus, um die Kli­ma­sta­tio­nen und an­de­re Ver­brau­cher mit Ar­beitss­trom ver­sor­gen zu kön­nen. Man hat­te gründ­lich ge­plant und je­de

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