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Reizimpuls Todesschläfer

Reizimpuls Todesschläfer

Titel: Reizimpuls Todesschläfer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
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be­rück­sich­tigt.«
    »Ein­satz­re­ser­ven?« wie­der­hol­te er mit ei­nem stoß­ar­ti­gen Auf­la­chen. »Das weiß ich mitt­ler­wei­le bes­ser. Es han­delt sich um die zwei­te Of­fen­siv­flot­te des Geg­ners. Von Re­ser­ven kann al­so kei­ne Re­de sein. Zehn­tau­send Groß­kampf­schif­fe und über sech­zig­tau­send Trä­ger-Bei­boo­te ver­schie­den­ar­ti­ger Bau­mus­ter sind un­se­rer Auf­merk­sam­keit ent­gan­gen. Sag­hon kann, wenn wir Glück ha­ben, in die­sen Mi­nu­ten durch die Hy­per­funk­sta­ti­on ei­nes weit vor­ge­scho­be­nen Spe­zi­al­schiffs er­reicht wer­den. Ge­lingt das, wird Sag­hon den am wei­tes­ten im Raum ste­hen­den Groß­trans­mit­ter an­flie­gen, um die letz­ten Licht­jah­re oh­ne Zeit­ver­lust über­brücken zu kön­nen. Was glau­ben Sie, wo er auf­tau­chen wird?«
    Er schau­te mich er­neut iro­nisch an. Ich un­ter­drück­te ei­ne Ver­wün­schung. Plötz­lich ver­stand ich, warum er mich ge­ru­fen hat­te.
    »Et­wa hier?«
    »Aber ja, Neu­zeit­mensch, was dach­ten Sie! Ken­nen Sie die letz­ten Nach­rich­ten von Oko­lar-Tra­bant?«
    Ich schüt­tel­te wie­der den Kopf. Er schal­te­te einen Bild­auf­zeich­ner ein. Die Schirm­ga­le­rie über dem Ein­gang leuch­te­te so­fort auf.
    »Das sind die letz­ten Bil­der un­se­rer Bo­den­trup­pen. Der Tra­bant ist ver­lo­ren. Al­les Le­ben ist er­lo­schen. De­ne­bi­sche Kampfro­bo­ter lan­den. Se­hen Sie.«
    Ich schau­te be­stürzt zu der Bild­wand hin­über. Auf ihr lief das Grau­en ab.
    Die Mond­fes­tung muß­te vor we­ni­gen Mi­nu­ten end­gül­tig ge­fal­len sein. Kampfro­bo­ter des De­neb reg­ne­ten zu Zehn­tau­sen­den aus dem dunklen Mond­him­mel nie­der. Über­all glu­te­ten die nu­klea­ren Feu­er­säu­len der Ver­nich­tung. Die Pan­zer­forts stell­ten das Feu­er ein. Ei­nes nach dem an­de­ren wur­de ent­we­der durch kon­zen­trier­ten Punkt­be­schuß aus dem Raum oder vom Bo­den aus ver­nich­tet.
    He­dsche­nin schal­te­te ab. Sein mar­kan­tes Ge­sicht war jetzt aus­drucks­los. Nur sei­ne dunklen Au­gen schie­nen in in­ne­rem Feu­er zu lo­dern. Er kam auf mich zu.
    »Sie ha­ben die gan­ze er­schre­cken­de Wahr­heit ge­spro­chen, Ge­ne­ral«, sag­te er ge­preßt. »Ich weiß nicht, ob ich mich da­für be­dan­ken soll; ha­ben Sie mir doch je­ne Hoff­nung ge­nom­men, die an­de­re Män­ner mei­nes Vol­kes noch be­flü­gelt. Kön­nen Sie uns wirk­lich nicht hel­fen? Sie wis­sen al­les! Für Sie ist das, was jetzt auf uns zu­kommt, längst ver­gan­ge­ne Ge­schich­te.«
    Sei­ne Hän­de um­klam­mer­ten mei­ne Ober­ar­me. Er war so groß wie ich, nur et­was schma­ler ge­baut.
    »Thor Kon­nat, kön­nen Sie hel­fen? Noch sind die Göt­ter stark. Noch ist Sag­hons ge­wal­ti­ge Of­fen­siv­flot­te auf dem Heim­flug. Wenn wir Sag­hon in­for­mie­ren wür­den, könn­te sich al­les wen­den.«
    Ich schüt­tel­te er­neut den Kopf. Das war ein Punkt, bei dem ich nicht mehr mit­spie­len durf­te, selbst auf die Ge­fahr hin, He­dschen­ins Gunst zu ver­lie­ren. Das wuß­te er auch! Wir hat­ten oft ge­nug dar­über dis­ku­tiert.
    »Freund, es gibt kei­ne Mög­lich­kei­ten mehr. Wir wis­sen zu­ver läs­sig, daß Sag­hons Of­fen­siv­flot­te bei der Ver­nich­tung der De neb-Pla­ne­ten schwers­te Ver­lus­te er­litt. Der Ad­mi­ral ver­fügt kaum noch über tau­send schwe­re Schif­fe.«
    »Ich kann es nicht glau­ben«, stöhn­te der At­lan­ter. »Er star­te­te mit über zwan­zig­tau­send Ein­hei­ten.«
    »Und flog in die Fal­le. Die In­va­so­ren hat­ten längst mit ei­nem Groß­an­griff ge­rech­net. Sag­hons schwe­re Schif­fe wur­den in­ner­halb des Sys­tems von dem Ro­ten Leuch­ten er­faßt. Die Be­sat­zun­gen star­ben. Nur die Ro­bo­ter kämpf­ten noch. An­schlie­ßend ga­ben die po­sitro­ni­schen Steu­er­ge­hir­ne den Be­fehl zur Selbst­ver­nich­tung. Vor­her al­ler­dings ver­wan­del­ten sie das ge­sam­te Sys­tem in ei­ne sich auf­blä­hen­de Rie­sen­son­ne. Was nützt das noch? Sag­hon kann die Schlacht nicht mehr ge­win­nen. Das weiß er längst! Er wird, wie Sie rich­tig ver­mu­ten, in die­ser Ba­sis er­schei­nen, das Ab­klin­gen der Großen Flut ab­war­ten

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