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Reizimpuls Todesschläfer

Reizimpuls Todesschläfer

Titel: Reizimpuls Todesschläfer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
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Ge­fahr.
    He­dsche­nin ver­stand mei­ne stum­me Fra­ge. Ob­wohl er of­fen­kun­dig ner­vös war, konn­te er ein iro­ni­sches Lä­cheln nicht un­ter­drücken. Als ich auf ihn zu­ging, sprach er mich er­neut an.
    »GWA-Schat­ten der so­ge­nann­ten Real­zeit schei­nen in ih­rer Auf­merk­sam­keit nie­mals zu er­lah­men.«
    »Stimmt, Freund. Darf ich Sie noch so nen­nen, oder sind Sie mitt­ler­wei­le zu der Auf­fas­sung ge­kom­men, es wä­re für Sie doch bes­ser, nicht mit uns zu kon­spi­rie­ren?«
    »Ein un­schö­nes Wort, Ge­ne­ral. Es er­in­nert an Ver­rat. Nein, mei­ne Mei­nung hat sich nicht ge­än­dert. Die­se Pan­zer­pfor­te führt ein­mal zur Vor­hal­le der Rohr­bahn­sta­ti­on, an­de­rer­seits aber auch zu ei­nem Ge­rät, das Sie un­ter den jet­zi­gen Um­stän­den auf kei­nen Fall be­nut­zen dür­fen. Nichts kann leich­ter ge­or­tet und ein­ge­peilt wer­den.«
    Ich hielt die Luft an, zu­mal mir plötz­lich klar wur­de, wes­halb er mich zu sich ge­ru­fen hat­te. Die­ser auf­rech­te und wahr­haft ge­nia­le Mann hat­te in un­se­rem ver­we­ge­nen Schach­spiel längst um ei­ni­ge Zü­ge wei­ter­ge­dacht.
    »Ein Ma­te­rie­trans­mit­ter?« er­kun­dig­te ich mich.
    Er nick­te. Sei­ne Au­gen schie­nen mich bis auf den Grund mei­ner See­le durch­drin­gen zu wol­len.
    »Ja. Ein Ma­te­rie­trans­mit­ter, mit dem Kör­per bis zu ei­ner be­stimm­ten Mas­se in Null­zeit zu ei­nem gleich­ar­ti­gen Emp­fangs­ge­rät ab­ge­strahlt wer­den kön­nen. Un­ser Trans­mit­ter hat ei­ne Reich­wei­te bis zum Mars. Be­för­de­rungs­ka­pa­zi­tät bis zu vier voll aus­ge­rüs­te­ten Män­nern. Als Emp­fän­ger kann er je­den auf der rich­ti­gen Re­ma­te­ria­li­sie­rungs­fre­quenz an­kom­men­den Ge­gen­stand bis zur er­wähn­ten Mas­se wie­der­ver­stoff­li­chen. Das heißt, daß tief im All ab­ge­strahl­te Kör­per hier wohl­be­hal­ten in ih­ren ato­ma­ren und mo­le­ku­la­ren Nor­mal­zu­stand zu­rück­ver­wan­delt wer­den kön­nen. Der Trans­port selbst er­folgt in der Form ei­ner räum­lich über­di­men­sio­na­len Im­pulss­pi­ra­le.«
    »Sie wis­sen, daß die GWA-Ex­per­ten mit Trans­mit­tern um­ge­hen kön­nen. Ich bin eben­falls gut in­for­miert. Warum al­so die Be­leh­rung?«
    Un­se­re Bli­cke tra­fen sich. Ich be­merk­te be­un­ru­higt, daß He­dsche­nin ner­vös und er­schöpft war. Er hat­te Kör­per und Geist in den letz­ten Ta­gen zu­viel zu­ge­mu­tet.
    »Sie soll­ten aus­rei­chend schla­fen, Freund«, emp­fahl ich lei­se. »Vor al­lem ver­ges­sen.«
    »Was ver­ges­sen? Den be­vor­ste­hen­den Un­ter­gang mei­ner Hei­mat? Die Ver­nich­tung der Mensch­heit, zu der ich ge­hö­re? Könn­ten Sie schla­fen, HC-9?«
    Ich schüt­tel­te den Kopf.
    »Warum ha­ben Sie mich ru­fen las­sen, He­dsche­nin?«
    Er mach­te ei­ne fah­ri­ge Hand­be­we­gung und ging zu dem großen Schalt­tisch hin­über.
    »Sie deu­te­ten in Pa­tra­nas an, der Un­ter­gang des lur­ca­rio­ni­schen Kon­tin­ents wür­de wahr­schein­lich frü­her statt­fin­den als an­ge­nom­men. Ich weiß von Nar­pha, daß mei­ne Hei­mat in Ih­rer Epo­che tat­säch­lich nicht mehr exis­tiert. Es er­üb­ri­gen sich da­her Dis­kus­sio­nen über den Wahr­heits­ge­halt Ih­rer Aus­sa­ge. Wann wird es ge­sche­hen? Ha­ben Sie neue Nach­rich­ten er­hal­ten? Wann, Thor Kon­nat?«
    Sein Ge­sicht zuck­te un­ter Ner­ven­re­fle­xen. Er hat­te sich aber noch in der Ge­walt. Für einen Mann wie He­dsche­nin muß­te es schreck­lich sein, als ein­zi­ger füh­ren­der At­lan­ter über die be­vor­ste­hen­de Ka­ta­stro­phe in­for­miert zu sein. Er konn­te sich nie­mand au­ßer Han­ni­bal und mir mit­tei­len. Nar­pha, sein ver­trau­ter Jä­ger­pi­lot, war längst wie­der im Wel­ten­raum, wo er ver­such­te, mit sei­nem Ge­schwa­der mög­lichst hart zu­zu­schla­gen. Selbst He­dsche­nin hat­te Nar­pha nicht in die Ba­sis des Sag­hon mit­neh­men kön­nen.
    »Ich ha­be noch kei­ne ver­bind­li­chen Nach­rich­ten. Un­se­re Ex­per­ten ar­bei­ten al­le Un­ter­la­gen noch­mals durch. Das plötz­li­che Auf­tau­chen der de­ne­bi­schen Ein­satz­re­ser­ven wird

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