Reizimpuls Todesschläfer
selbstverständlich nicht. Kein Marsianer hatte die Absicht, den Planeten Erde in Stücke zu sprengen, um dadurch die eingesickerten Deneber, vor allem jene auf dem Mond, ebenfalls zu vernichten.
Die marsianischen Spitzenkönner hatten sich einen wesentlich eleganteren Weg einfallen lassen.
Mein vager Verdacht war zur Gewißheit geworden. Die abgeregneten Mikrolebewesen spielten bei der Spätvernichtungsplanung eine entscheidende Rolle. Markhas hatte nicht alles gesagt, aber schließlich hatten wir denken gelernt.
Als er eine hyperenergetische Sendestation von außergewöhnlicher Leistung, Formgebung und Impulsbündelung erwähnte, war mir schlagartig alles klar geworden.
Das war die sogenannte Langzeitwaffe; die wirkliche Spätwaffe, aber sie konnte nur in Verbindung mit den vorher abgeregneten Viren funktionieren.
Sie stammten von einer lebensfeindlichen Welt mit völlig fremdartigen energetischen Einflüssen, wie sie im Zentrum unserer Galaxis üblich sein sollten.
In dem Sektor war die Ballungsdichte der Sonnen so groß, daß manche Sterne nur einige Lichtstunden voneinander entfernt standen. Wir konnten uns lebhaft vorstellen, welche ungewöhnlichen Strahlungen und wechselhaften Kraftfelder dort zur Geltung kamen. Die dicht an dicht gruppierten Sonnen schickten wahre Strahlungswogen auf ihre Planeten nieder. Lebewesen, die unter solchen Verhältnissen entstanden, mußten ungewöhnlich sein.
Die Mikroorganismen waren Lebewesen! Sie waren Einzeller, grundsätzlich primitiv in ihrem Aufbau; aber sie waren tödlich – vorausgesetzt, sie konnten ihr unheilvolles Dasein voll entfalten.
Marsianische Bakteriologen hatten sie auf einer Zentrumswelt entdeckt. Es war ein Höllenplanet mit überhoher Schwerkraft, einer chlorhaltigen Giftgasatmosphäre und einer Gravitationskonstante, wie sie auf Himmelskörpern unseres galaktischen Sektors unbekannt waren.
Diese fünfdimensional orientierte Gravitationsstrahlung brauchten die Mikrowesen, um leben zu können. Entfernte man sie aus ihrem Lebensbereich, starben sie zwar nicht ab, aber sie erstarrten zur absoluten Passivität.
Wenn man nun solche Bakterien – wir wollen sie so nennen – aus der heimischen Umwelt entfernt, sie zur kristallinen Struktur erstarren läßt und nach einer langen Raumschiffsreise auf Himmelskörpern wie unserer Erde abregnet – was glauben Sie wohl, was man tun muß, um aus diesen Todesschläfern Mikrobestien zu machen? Um sie so zu aktivieren, daß sie ihren Lebensrhythmus wieder aufnehmen und alle organisch lebenden Wesen mit der grauenhaften Wucht völlig unbekannter Krankheitserreger anfallen?
Was glauben Sie?
Man hat nichts anderes zu tun, als mit Hilfe einer ausgereiften Technik und Hyperphysik den Strahlungszustand herzustellen, wie er auf der Heimatwelt der Erreger selbstverständlich ist.
Dann werden die Viren sehr schnell wach und gehen zum Angriff über.
Der im Gipfelbereich des Berges installierte Sender war eine hochwertige, speziell entwickelte Hyperfunkstation mit gewaltiger Leistung. Die Atomreaktoren in den unteren Bezirken der Andenbasis hatten den Arbeitsstrom zu liefern.
Positronikrechner, relativ klein aber enorm in ihrer Leistung, waren bereits entsprechend programmiert. Sie würden den Sender anlaufen lassen.
Die hypergravitatorischen Frequenzstrahlungen waren nichts anderes als »Reizimpulse«. Sie würden zuerst die Erde überschütten, dann den Mond und schließlich die anderen Himmelskörper. Überall waren die Viren
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