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Reizimpuls Todesschläfer

Reizimpuls Todesschläfer

Titel: Reizimpuls Todesschläfer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
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selbst­ver­ständ­lich nicht. Kein Mar­sia­ner hat­te die Ab­sicht, den Pla­ne­ten Er­de in Stücke zu spren­gen, um da­durch die ein­ge­si­cker­ten De­ne­ber, vor al­lem je­ne auf dem Mond, eben­falls zu ver­nich­ten.
    Die mar­sia­ni­schen Spit­zen­kön­ner hat­ten sich einen we­sent­lich ele­gan­te­ren Weg ein­fal­len las­sen.
    Mein va­ger Ver­dacht war zur Ge­wiß­heit ge­wor­den. Die ab­ge­reg­ne­ten Mi­kro­le­be­we­sen spiel­ten bei der Spät­ver­nich­tungs­pla­nung ei­ne ent­schei­den­de Rol­le. Mark­has hat­te nicht al­les ge­sagt, aber schließ­lich hat­ten wir den­ken ge­lernt.
    Als er ei­ne hy­pe­rener­ge­ti­sche Sen­de­sta­ti­on von au­ßer­ge­wöhn­li­cher Leis­tung, Form­ge­bung und Im­puls­bün­de­lung er­wähn­te, war mir schlag­ar­tig al­les klar ge­wor­den.
    Das war die so­ge­nann­te Lang­zeit­waf­fe; die wirk­li­che Spät­waf­fe, aber sie konn­te nur in Ver­bin­dung mit den vor­her ab­ge­reg­ne­ten Vi­ren funk­tio­nie­ren.
    Sie stamm­ten von ei­ner le­bens­feind­li­chen Welt mit völ­lig fremd­ar­ti­gen ener­ge­ti­schen Ein­flüs­sen, wie sie im Zen­trum un­se­rer Ga­la­xis üb­lich sein soll­ten.
    In dem Sek­tor war die Bal­lungs­dich­te der Son­nen so groß, daß man­che Ster­ne nur ei­ni­ge Licht­stun­den von­ein­an­der ent­fernt stan­den. Wir konn­ten uns leb­haft vor­stel­len, wel­che un­ge­wöhn­li­chen Strah­lun­gen und wech­sel­haf­ten Kraft­fel­der dort zur Gel­tung ka­men. Die dicht an dicht grup­pier­ten Son­nen schick­ten wah­re Strah­lungs­wo­gen auf ih­re Pla­ne­ten nie­der. Le­be­we­sen, die un­ter sol­chen Ver­hält­nis­sen ent­stan­den, muß­ten un­ge­wöhn­lich sein.
    Die Mi­kro­or­ga­nis­men wa­ren Le­be­we­sen! Sie wa­ren Ein­zel­ler, grund­sätz­lich pri­mi­tiv in ih­rem Auf­bau; aber sie wa­ren töd­lich – vor­aus­ge­setzt, sie konn­ten ihr un­heil­vol­les Da­sein voll ent­fal­ten.
    Mar­sia­ni­sche Bak­te­rio­lo­gen hat­ten sie auf ei­ner Zen­trums­welt ent­deckt. Es war ein Höl­len­pla­net mit über­ho­her Schwer­kraft, ei­ner chlor­hal­ti­gen Gift­gasat­mo­sphä­re und ei­ner Gra­vi­ta­ti­ons­kon­stan­te, wie sie auf Him­mels­kör­pern un­se­res ga­lak­ti­schen Sek­tors un­be­kannt wa­ren.
    Die­se fünf­di­men­sio­nal ori­en­tier­te Gra­vi­ta­ti­onss­trah­lung brauch­ten die Mi­kro­we­sen, um le­ben zu kön­nen. Ent­fern­te man sie aus ih­rem Le­bens­be­reich, star­ben sie zwar nicht ab, aber sie er­starr­ten zur ab­so­lu­ten Pas­si­vi­tät.
    Wenn man nun sol­che Bak­te­ri­en – wir wol­len sie so nen­nen – aus der hei­mi­schen Um­welt ent­fernt, sie zur kris­tal­li­nen Struk­tur er­star­ren läßt und nach ei­ner lan­gen Raum­schiffs­rei­se auf Him­mels­kör­pern wie un­se­rer Er­de ab­reg­net – was glau­ben Sie wohl, was man tun muß, um aus die­sen To­des­schlä­fern Mi­kro­bes­ti­en zu ma­chen? Um sie so zu ak­ti­vie­ren, daß sie ih­ren Le­bens­rhyth­mus wie­der auf­neh­men und al­le or­ga­nisch le­ben­den We­sen mit der grau­en­haf­ten Wucht völ­lig un­be­kann­ter Krank­heits­er­re­ger an­fal­len?
    Was glau­ben Sie?
    Man hat nichts an­de­res zu tun, als mit Hil­fe ei­ner aus­ge­reif­ten Tech­nik und Hy­per­phy­sik den Strah­lungs­zu­stand her­zu­stel­len, wie er auf der Hei­mat­welt der Er­re­ger selbst­ver­ständ­lich ist.
    Dann wer­den die Vi­ren sehr schnell wach und ge­hen zum An­griff über.
    Der im Gip­fel­be­reich des Ber­ges in­stal­lier­te Sen­der war ei­ne hoch­wer­ti­ge, spe­zi­ell ent­wi­ckel­te Hy­per­funk­sta­ti­on mit ge­wal­ti­ger Leis­tung. Die Atom­re­ak­to­ren in den un­te­ren Be­zir­ken der An­den­ba­sis hat­ten den Ar­beitss­trom zu lie­fern.
    Po­sitro­nik­rech­ner, re­la­tiv klein aber enorm in ih­rer Leis­tung, wa­ren be­reits ent­spre­chend pro­gram­miert. Sie wür­den den Sen­der an­lau­fen las­sen.
    Die hy­per­gra­vi­ta­to­ri­schen Fre­quenz­strah­lun­gen wa­ren nichts an­de­res als »Reiz­im­pul­se«. Sie wür­den zu­erst die Er­de über­schüt­ten, dann den Mond und schließ­lich die an­de­ren Him­mels­kör­per. Über­all wa­ren die Vi­ren

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