Reizimpuls Todesschläfer
und dann mit seiner Langzeitwaffe zuschlagen.«
»Und nur diese Waffe ist Ihre große Sorge«, spöttelte er, müde auflachend. »Sie scheinen noch nicht zu wissen, daß die hiesige Basis nach der Verrichtung gewisser Dinge aufgegeben wird. Sie erscheint den Göttern neuerdings zu gefährdet.«
»Was?« stieß ich schreckensbleich hervor. Er musterte mich sinnend.
»Warum die Erregung, Neuzeitmensch? Das kann Ihnen doch nur recht sein. Oder wäre Ihnen daran gelegen, daß jemand Ihre Manipulation entdeckt? Seien Sie glücklich, daß die Basis entgegen früherer Planungen geräumt wird. Man wartet nur noch auf Saghons Ankunft. Wenn er die Transmitterstrecke erreicht, ist er morgen hier. Dann nehmen Sie Ihr Herz in beide Hände, mein Freund! Saghon ist der ungewöhnlichste Mensch der Geschichte. Man sagt, er verfüge über parapsychische Gaben. Ich persönlich halte ihn für einen Mutanten. Was wollen Sie unternehmen, wenn er Sie parapsychisch durchleuchtet? Was, Neuzeitmensch?«
Ich ahnte, daß er endlich die Antwort haben wollte, die er an sich schon lange verdient hatte. Ich schaute ihn voll an. Warum sollte ich mich nicht endgültig in seine Gewalt begeben? Ohne sein Wohlwollen waren wir ohnehin verloren.
»Ich werde mich tarnen, Hedschenin. Ich bin ebenfalls ein Mutant, allerdings kein natürlich geborener, sondern ein herangezüchteter. Saghon kann mich nicht überrumpeln.«
Der Atlanter war blaß geworden. Fast schwerfällig ging er zu einer Sitzgruppe hinüber und nahm auf den Bodenpolstern Platz.
Es dauerte eine Weile, bis er sich wieder gefangen hatte.
»Ich ahne es schon lange. Danke, General. Die Art Ihrer Nachrichtenverbindung ist mir nun klar. Sie wollen sich also vor Saghon abblocken?«
Ich nickte.
»Fabelhaft! Und wie wollen Sie Ihre Immunität motivieren? Sie stellen Metranon dar. Der ist jedoch niemals para-immunisiert worden. Wie also?«
Ich deutete wortlos auf die tiefe Narbe an meiner Schläfe.
»Ach, so meinen Sie das?« sagte er gedehnt. »Eine Verletzung bestimmter Nervenleiter macht Sie unempfindlich, ja? Was ist mit Ihrem Mitarbeiter, dem Whurolaner Vorgh? Ist er ebenfalls ein – ein Synthesemutant?«
Ich lauschte dem seltsamen Begriff nach. Synthesemutant hat te er gesagt. Es berührte mich eigenartig, denn er hatte den Nagel auf den Kopf getroffen.
»Er ist ein Telepath wie ich«, gab ich zu.
»Und womit will er sich herausreden? Ebenfalls mit einer Gehirnverletzung?«
»So unklug sind GWA-Schatten nicht, Hedschenin. Major MA-23 darf unter keinen Umständen von Saghon getestet werden. Wenn der Kleine seine Blockade öffnet, wird Saghon alles wissen. In welcher Form ist er übrigens mutiert? Welche Fähigkeiten besitzt er?«
»Das weiß niemand. Sie müssen sich damit abfinden. Sie hören von mir, sobald ich mehr weiß. Eine drahtgebundene Visiphonverbindung zu Ihren Wohnräumen ist angeordnet. Niemand wird Sie belauschen. Wählen Sie mich direkt an. Seien Sie dennoch vorsichtig. Wirklich offen können wir nur in diesem hermetisch abgesicherten Raum sprechen.«
»Wie sieht die Langzeitwaffe des Saghon aus?«
»Ich erfahre es in etwa drei Stunden. Markhas wird persönlich eintreffen. Er weiß bereits, daß Saghon mit hoher Wahrscheinlichkeit diese Basis besuchen wird.«
»Was habe ich als angeblicher Genstatiker zu tun?« drängte ich weiter. »Hedschenin, mich quälen viele ungelöste Fragen.«
»Mich auch, HC-9«, wies er mich ab. »Sie werden es erfahren. Geben Sie mir bitte sofort den Termin der bevorstehenden Katastrophe bekannt. Gehen Sie nun. Offiziell habe ich Sie zu mir befohlen, um Sie über Ihre zukünftigen Arbeiten zu
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