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Reizimpuls Todesschläfer

Reizimpuls Todesschläfer

Titel: Reizimpuls Todesschläfer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
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ma­rok­ka­ni­schen Küs­ten­ge­bir­ges eben­falls ver­gan­gen sein.
    Han­ni­bals ei­gen­tüm­lich klin­gen­de Äu­ße­rung war da­her durch­aus sach­lich und auch ein Aus­druck sei­nes ge­quäl­ten Ver­stan­des ge­we­sen. Wann ist wann – das war die für uns gül­ti­ge Fra­ge.
    Ei­ne Ge­wiß­heit hat­ten wir je­doch: Pro­fes­sor Da­vid Gold­stein, Hy­per­phy­si­ker und Chef­pi­lot des Zeit­de­for­ma­tors, hat­te weit über zwei­hun­dert Nach­schub­rei­sen von un­se­rer Real­zeit in die At­lan­ti­sche Epo­che un­ter­nom­men. Mit Hil­fe des Ti­me-Stop­pers, ei­nem von Mar­sia­nern ent­wi­ckel­ten Spe­zi­al­ge­rät auf fünf­di­men sio­na­ler Ba­sis, war er je­des­mal ex­akt an­ge­kom­men. Warum woll te es dies­mal nicht ge­lin­gen?
    Vor­sich­ti­ge Män­ner wie Sa­my Ku­lot mein­ten je­doch, daß wir bei die­ser Rei­se von ei­nem an­de­ren Wann-Punkt aus den Rück­sturz an­ge­tre­ten hät­ten, näm­lich aus dem mit­tel­al­ter­li­chen Jahr 1190 n. Chr.
    Ob sich da­durch Dif­fe­ren­zen er­ga­ben, wür­den wir bald fest­stel­len.
    Wir durf­ten die Zen­tra­le des so­ge­nann­ten Zeit­bal­letts we­der zu früh noch zu spät er­rei­chen.
    Ka­men wir zu spät an, wür­de der Erd­teil At­lan­tis be­reits un­ter­ge­gan­gen und un­ser Ein­satz­team im Stütz­punkt Er Rif von der Großen Flut ver­schlun­gen wor­den sein.
    Er­reich­ten wir das Rück­sturz­ziel zu früh, konn­ten wir uns, so un­glaub­wür­dig es klin­gen mag, durch­aus selbst be­geg­nen und ein ge­fähr­li­ches Zeit­pa­ra­do­xon her­vor­ru­fen. Un­ser Vor­ha­ben muß­te ge­lin­gen! Sag­hons Lang­zeit­waf­fe tick­te be­reits.
     
     
2.
     
    »Durch­la­den, ent­si­chern! Auf­pas­sen, wer drau­ßen sicht­bar wird.«
    Ich be­merk­te, daß Han­ni­bals Kopf her­um­ruck­te, als hät­te je­mand an ei­ner un­sicht­ba­ren Schnur ge­zo­gen.
    Gra­ham G. May­koft, ehe­ma­li­ger GWA-Cap­tain und jet­zi­ger Oberst der Afri­ka­ni­schen Zen­tral­ab­wehr, konn­te es auch dies­mal nicht un­ter­las­sen, den drei­ßig Män­nern un­se­res mi­li­tä­ri­schen Be­gleit­kom­man­dos Be­feh­le zu er­tei­len, die uns hin­sicht­lich der ver­wor­re­nen Sach­la­ge nicht recht wa­ren.
    Er war der Auf­fas­sung, für un­se­re Si­cher­heit ver­ant­wort­lich zu sein, und igno­rier­te mei­nen hö­he­ren Rang als Bri­ga­de­ge­ne­ral der GWA.
    Hier, in Afri­ka, so mein­te er, hät­ten nur die Ver­tre­ter der Afri­ka­ni­schen Staa­ten­fö­de­ra­ti­on das wah­re Wort zu spre­chen. Ich hät­te da­ge­gen pro­tes­tiert und not­falls dis­zi­pli­na­ri­sche Maß­nah­men be­an­tragt, wenn ich nicht ge­nau ge­wußt hät­te, daß May­koft mi­li­tä­risch fun­dier­te Grün­de für sei­ne Maß­nah­men hat­te. Wir wa­ren bei un­se­ren Rei­sen durch die Ver­gan­gen­heit der Er­de schon mehr als ein­mal un­an­ge­nehm über­rascht wor­den.
    Han­ni­bal lag ein Wort des Vor­wurfs auf der Zun­ge, aber er kam nicht mehr da­zu, es aus­zu­spre­chen.
    Der mar­sia­ni­sche Zeit­de­for­ma­tor wur­de oh­ne un­ser Zu­tun vom in der Ver­gan­gen­heit auf­ge­stell­ten Ti­me-Stop­per er­faßt, auf die fünf­di­men­sio­nal gül­ti­ge Par­al­lel­spur im Stru­del der Zeit ein­ge­wie­sen und ex­akt am Da­sein­s­punkt des war­ten­den GWA-Kom­man­dos an­ge­hal­ten.
    Bei den ers­ten Rei­sen war das an­ders ge­we­sen. Wir hat­ten nur an­nä­hernd die ge­wünsch­te Epo­che er­rei­chen kön­nen. Ei­ne Maß­ge­nau­ig­keit von min­des­tens ei­ner Na­no­se­kun­de war nicht nö­tig ge­we­sen, denn da­mals hat­te nie­mand auf ei­nem un­wi­der­ruf­lich fest­lie­gen­den Zeit-Be­zugs­punkt auf uns ge­war­tet.
    Jetzt konn­ten wir uns Ab­wei­chun­gen von meh­re­ren Ta­gen oder gar Wo­chen nicht mehr er­lau­ben.
    Ich be­merk­te an Al­li­sons an­züg­li­chem Blick, daß ich un­be­wußt zur Dienst­waf­fe ge­grif­fen und sie halb aus der Gür­tel­ta­sche ge­zo­gen hat­te.
    »So ge­fühl­s­ab­hän­gig ist der Mensch, wie?« spöt­tel­te Fra­mus. »Re­gen Sie sich nicht über May­koft auf, Kon­nat. Er ver­sucht eben nicht, sei­ne Trie­be hin­ter ir­gend­wel­chen Män­tel­chen zu

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