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Relaistation Venus

Relaistation Venus

Titel: Relaistation Venus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: George O. Smith
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Tempel von Canalopsis schmückten.
    Und vierzig Jahrhunderte nach Sargon machten Männer von Terra sich Gedanken über die Ideogramme und enträtselten sie soweit, um die Wunder der längst vergangenen marsianischen Zivilisation zusammenstückeln zu können.
    Sargon von Akkad hätte nie geglaubt, daß die Sterne, die er sehen konnte, Wunder hervorgebracht hatten, wie er sie sich nie hätte vorstellen können.
     
    Der Marsianer Altas lächelte nachsichtig über die Prahlereien seines Sohnes. Schließlich sagte er: »So, du kennst meine Werkbücher schon auswendig? Das ist gut, Than, denn ich werde alt und würde mich freuen, wenn mein Sohn in meine Fußstapfen tritt. Komm mit in die Werkstatt, damit ich mein Können an dich weitergebe.«
    Altas führte Than zum Laboratorium am Fuß eines mächtigen Stahlturms. Aus einem Schränkchen nahm er ein Ersatzelement des großen Strahles über ihren Köpfen, und sagte: »Dann zeig mir, wie man das anschließt.«
    Thans Gesicht leuchtete auf. Aus anderen Schränken holte er kleine Zusatzteile, von Wandhaken Kabelrollen. Er arbeitete mit der Gewandtheit des geborenen Marsianers. Dann brachte er eine Stunde damit zu, die komplizierten Schaltungen anzuschließen. Als er fertig war, trat er einen Schritt zurück und sagte: »Das ist das erstemal, daß du mich an einem der Strahlelemente arbeiten ließest.«
    »Du hast deine Sache gut gemacht«, lobte Altas mit rätselhaftem Lächeln. »Doch nun muß sich erst noch herausstellen, ob es auch funktioniert.«
    »Aber natürlich!« versicherte ihm Than in jungenhaftem Stolz. »Ist es nicht genau nach den Anleitungen in deinem Werkbuch angeschlossen? Es wird funktionieren!«
    »Wir werden sehen«, murmelte Altas. »Wir werden sehen!«
     
    Barney Carroll und James Baler durchschnitten die dünne Marsluft mit hoher Geschwindigkeit mit ihrem Triebflügler. Es war die einzige Art von Flugzeug, auf die man sich auf dem Mars einigermaßen verlassen konnte, da es mehr vom Auftrieb seiner Triebwerke abhing als von dem seiner Tragflächen. Sie schafften auf ihrem Weg von Canalopsis nach Lincoln Head mehr als fünfzehnhundert Stundenkilometer, würden also etwa eineinhalb Stunden brauchen.
    Während sie über den roten Marssand schossen, fiel Barney etwas metallisch Glänzendes auf, und er brüllte.
    »Was hast du?« fragte Jim.
    »Kehr um und flieg etwa fünfzehnhundert Meter zurück. Ich hab’ dort unten was gesehen, das bestimmt nicht in die Wüste gehört!«
    Jim machte eine Wendung, die ihnen fast den Kopf herumriß, und brauste zurück.
    »Dort!« schrie Barney. »Dort ist es! Glänzendes Metall! Vielleicht von einer Bruchlandung.«
    »Halt dich fest!« mahnte Jim. »Wir tauchen hinunter.«
    Jims Flugkünste hätten einem Flugakrobaten Ehre gemacht. Glücklicherweise war Barney daran gewöhnt. Sie stießen fast senkrecht hinab, bis wenige Meter über dem Sand, ehe Jim den Triebflügler auf den Schwanz stellte und aufrecht dahinglitt, um abzubremsen. Ganz nahe neben dem glitzernden Ding hielt er an.
    »Keine Bruchlandung«, stellte Baler fest. »Das sieht eher wie die Überreste eines Flugstraßenleuchtturms aus.«
    »Meinst du? Aber nicht von einem, wie ich sie kenne. Ich finde, er erinnert eher an die Maschinenteile, die man da und dort findet – Relikte der Alten. Sie haben Zeug wie das gebaut.«
    »Schalt mal den Sandblaser ein«, forderte Baler ihn auf. »Wir legen es erst einmal frei, dann können wir uns vielleicht ein besseres Bild davon machen. Ich finde immer noch, daß es wie ein Hochleistungssuchlicht aussieht.«
    Barney hob das Gerät aus dem Triebflügler und schloß es an einen kleinen Bordmotor an. Eine Stunde lang verursachte der Blaser einen Miniatursturm, der von dem Archäologen in die jeweils beste Richtung gelenkt wurde. Mit der Erfahrung, die er sich bei den Ausgrabungen von mindestens einem Dutzend antiker Städte erworben hatte, legte er die Überreste des Turmes frei.
    Die Spitze war durch den trockenen Sand gut erhalten. Etwa zehn Meter unter der Plattform war der schlanke Turm abgebrochen.
    »Ein beachtlicher Fund«, sagte Jim. »Hat Ähnlichkeit mit einigen der Abbildungen im Tempel der Wissenschaft in Canalopsis – das kleine Haus oben auf der Spitze mit dem Einmeterlaufsteg ringsum, und dann dieses Dingsda oben auf dem Dach. Hab’ mir nie einen Reim daraus machen können.«
    »Wir wissen nicht, ob die Augen der Marsianer wie unsere reagierten«, gab Barney zu bedenken. »Das könnte ein Suchscheinwerfer

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