Relaistation Venus
ein!«
Altas hob abwehrend die Hand, als Than nach dem, Hauptschalter griff. »Warte«, sagte er. »Startet man mit einem Himmelsflieger mit Höchstgeschwindigkeit? Oder läßt man einen Verbrennungsmotor sofort mit voller Drehzahl laufen?«
»Nein, langsam zuerst.«
»Auch unsere Röhre muß erst abgleichen. Schiebe deinen Leistungsregler um eine Zehntelstufe hoch, dann werden wir die Ablenkanoden justieren.«
»Ich hole die Meßgeräte«, sagte Than. »Das hatte ich glatt vergessen.«
»Laß schon.« Altas lächelte. »Schau zu.«
Er nahm ein schraubenzieherähnliches Werkzeug und steckte es in das Labyrinth von Drähten um die Röhre. Er blickte durch ein Röhrenende und drehte das Werkzeug, bis die Kathodenoberfläche etwas heller wurde, dann justierte er solange, bis die Kathode am hellsten leuchtete und legte das Werkzeug wieder zur Seite.
»Das genügt für unser Experiment.« Wieder lächelte Altas. »Für den wirklichen Betrieb ist die Einstellung viel kritischer und nicht ohne Meßgeräte durchzuführen. Aber für einen einzelnen Versuch kann sich ein Fehler nicht gefährlich aufschaukeln; wenn die Ablenkplatten nicht die richtige Spannung bekommen, wird der Versuch allerdings fehlschlagen. Das Funktionieren der Röhre hängt von der exakten Einstellung der Ablenkplattenspannungen ab.«
»Man braucht also keine Meßgeräte?«
»Man hätte sie natürlich benutzen sollen«, erwiderte sein Vater bescheiden. »Aber während meiner langen Jahre als Strahlturmwärter habe ich gelernt, die Platten nach Augenmaß einzustellen. Und jetzt, mein Sohn, können wir fortfahren.«
Barney ließ den Leistungsschalter einrasten. Die Zeiger von Ampèremetern sausten quer über die Skalen, und dann erlosch im ganzen Haus das Licht.
»Verdammt, die Sicherung ist durchgebrannt«, fluchte Barney. Er tapste schimpfend durch die Dunkelheit und ersetzte die Sicherung. Lächelnd kehrte er zurück. »Das hätten wir. Ich habe eine Unterlegscheibe dahintergeklemmt.«
Wieder schlugen die Zeiger aus. Ein Ächzen kam von der Röhre und es stank nach durchgeschmorten Isolierungen. Ein Ampèremeter explodierte mit beachtlicher Lärmentfaltung, und sofort gingen im ganzen Block die Lichter aus.
»Richte die Sicherung diesmal, indem du eine Münze dahinter klemmst«, schlug Jim grinsend vor.
»Das überlasse ich lieber dem Marselektrizitätswerk.«
In der Unterstation des Elektrizitätswerks fand ein Angestellter den offenen Sicherungsautomaten und ließ ihn mit einem grimmigen Lächeln wieder einrasten. Dann schaute er zum Strommesser hoch und brummte etwas. Der Verbrauch war hoch für das Viertel, aber nicht gefährlich. Er drehte sich im Gehen um, da ließ das Krachen des Automaten ihn erschrocken herumwirbeln. Er fluchte etwas, das sich nicht drucken ließe, schaltete wieder ein und drehte den Abschaltstrom an der Justierschraube auf den doppelten Wert herauf. Gleich darauf rief das heftige Klingeln des Fons ihn in sein Büro zurück. Er mußte einer Menge Leute in fast pausenloser Reihenfolge erklären, weshalb das Licht in ihren Häusern aus und an ging. Natürlich machte er sich Gedanken über den übermäßigen Verbrauch. Vielleicht hat sich jemand eine neue Motorsäge angeschafft, dachte er.
»Wir werden mit dem halben Saft arbeiten«, erklärte Barney, »dann können wir wenigstens weitermachen, bis wir herausgefunden haben, was dieses Ding braucht. Nach dem schlauen Buch sollte das Dingsda nur ein Zehntel des Stromes fressen. Irgend etwas machen wir noch nicht richtig.«
»Laß mich mal die Schaltung sehen«, bat Jim. Nach einer Minute blickte er hoch. »Sag mal, wofür sind diese beiden Schrauben?«
»Sie stellen die Spannung der seitlichen Platten zwischen etwa dreihundert und dreihundertfünfzig Volt ein. Ich habe sie jetzt auf Mittelstellung gedreht.«
»Gib die halbe Spannung auf die Röhre und dreh an den Schrauben herum.«
»Das dürfte keinen allzu großen Unterschied machen«, meinte Barney.
»Junge, wir wissen ja nicht einmal, wozu dieses Ding gut ist«, erinnerte ihn Jim, »und noch weniger wissen wir, welche Wirkung es haben könnte. Also, dreh schon.«
Barney schaltete die halbe Spannung ein, tastete in das Drahtlabyrinth und hantierte an einer Schraube. »Hmm«, murmelte er kurz darauf. »Wirkt sich tatsächlich aus. Es scheint eine Resonanzstelle oder so was Ähnliches zu sein, wo der Strom durch ein Minimum geht. Jetzt hab’ ich’s! Und nun versuche ich die andere Schraube.«
Eine
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