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Relaistation Venus

Relaistation Venus

Titel: Relaistation Venus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: George O. Smith
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Tisch hinunter, wo es liegenblieb.
    »Was passiert, wenn wir eine Feder zusammenwickeln und festbinden?« fragte Jim.
    Sie versuchten es. Nichts geschah.
    »Es arbeitet mit kinetischer, nicht mit potentieller Energie«, sagte Barney. Er hob einen schweren Hammer auf und versuchte auf den Tisch zu schlagen. »Als würde man einen Prügel durch Wasser schwingen«, stellte er laut fest.
    »Wäre nützlich, Leuten, die von hoch herabstürzen, das Leben zu retten«, murmelte Jim nachdenklich.
    »Aber sicher. Schlepp das Ding auf ein Lastauto und rase zur zukünftigen Unglücksstelle.«
    »Das meinte ich nicht. Ich dachte an Brände, wenn die Menschen aus den Fenstern springen müssen. Oder man könnte ein Klavier aus dem fünften Stock ohne Mühe hinunterschaffen.« Jim spielte mit dem Hammer und schwang ihn dabei auch zum anderen Röhrenende.
    Barney riß die Augen auf. In dieser Richtung gab es keinen Widerstand. An Jims Gesicht war zu erkennen, daß er verzweifelt versuchte, den Schwung abzubremsen, ehe der Hammer am Röhrenende herabsauste. Aber genausogut hätte er eine Lawine aufhalten können. Der Schwung endete erst, als der Hammer aufschlug.
    Funken sprühten. Die Wucht trug Jim weiter. Er verlor das Gleichgewicht und landete unsanft auf dem Boden – in der Dunkelheit! Nur die brennende Isolierung der überlasteten Leitungen verschaffte ein wenig Licht.
    Jim fand Kerzen. In ihrem Schein betrachteten sie besorgt die Röhre. Sie sah aus wie zuvor. Aber der Hammerkopf war verschwunden. Der Schaft war glatt durchtrennt. Was aus dem Kopf geworden war, konnten sie nicht sagen, aber die gegenüberliegende Wand hatte Sprünge, die zuvor nicht dort gewesen waren, das beschwor Jim, und diese Sprünge waren von beachtlichem Ausmaß, genauso, schätzte Barney, als wäre Jims Hammerschlag gleichmäßig über die Wand verteilt.
    »Also tatsächlich eine Waffe«, murmelte Barney.
    »Natürlich. Du brauchst mit deinem Gewehr, oder was immer, nur in dieses Ende zu schießen, und der Schlag wird vom anderen Ende über eine ziemlich große Fläche verteilt. Und inzwischen brennen sämtliche Kraftwerke auf dem ganzen Planeten durch. Wenn ein Hammerschlag schon diese Kraft hat, was glaubst du, würde eine 16-zöllige Kanone erst ausrichten? Wahrscheinlich den ganzen Planeten anhalten. Weißt du, was ich denke?«
    »Nein, weißt du es denn?«
    »Barney, ich fürchte, wir wissen überhaupt noch nichts über den Zweck und die Bedienung dieses Dingsbums.«
    »Für diese Erkenntnis solltest du einen Orden bekommen.«
    »Danke.« Jim verneigte sich spöttisch. »Wir haben ein Buch, das das ganze Schaltschema dieses Dingsdas genauestens beschreibt, aber leider nicht, wozu es benutzt wird. Könnten wir es nicht durch Überlegung herausbekommen?«
    »Ich wüßte nicht, wie. Der Turm ist mitten in der Wüste. Außer hoch eisenoxydhaltigem Sand befindet sich nichts zwischen Canalopsis an der Kreuzung des Großen Kanals und Lincoln Head. Möglicherweise sind natürlich noch ein paar solche Türme vergraben. Wir werden eine Mannschaft mit Metalldetektoren ausschicken, die fünfzehnhundert Meter in jede Richtung vom Fundort aus suchen soll. Aber ich bezweifle, daß viel dabei herauskommt.«
    »Und wie gelangst du – ah, das Licht ist wieder an – zu diesem Schluß?« fragte Jim.
    »Dieses Ding ist, oder vielmehr war, für die Marsianer wichtig. Trotzdem werden die Türme im Tempel für Wissenschaft und Industrie in Canalopsis kaum erwähnt. Allerdings einen Turm zeigen die Piktogramme, offenbar zwischen zwei Städten und dazwischen wellige Linien. Heh! Ich wette, es ist eine Art Sendegerät!«
    »Ein Richtstrahlsender?« Jim wirkte skeptisch. »Ein bißchen viel Drumherum bloß für Nachrichtenverbindungen, vor allem, wenn sich mit normalen Funkgeräten eigentlich alles machen läßt. Eine hochentwickelte Zivilisation, wie die Marsianer sie doch sicher gehabt haben, würde bestimmt keine Relaisstationen zwischen zwei Städten einrichten, die nur ein paar tausend Kilometer voneinander entfernt sind. Mit all dem Strom, den dieses Ding verschlingen kann, könnten sie leicht einen starken Rundfunksender betreiben, der mit der Bodenwelle den halben Planeten erreicht. Wozu braucht man dann eine Relaisstation?«
    »Trotzdem werde ich noch so ein Dingsda zusammenschustern und versuchen, ob man damit Nachrichten übertragen kann.«
    Christine Baler kam eine Zeitung schwenkend herein. »Das Neueste!« rief sie. »Seht euch bloß die Schlagzeilen an!

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