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Remes; Ilkka - 5 - Höllensturz

Remes; Ilkka - 5 - Höllensturz

Titel: Remes; Ilkka - 5 - Höllensturz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ilkka Remes
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richtete den Blick wieder auf Stenlund.
    »Na gut. Wir haben Ihre Angaben und kommen auf Sie zurück, wenn wir Fragen haben sollten«, sagte sie.
    »Nur zu. Wann bekommen wir unsere Waffen zurück?«
    »Wenn wir sie nicht mehr benötigen.«
    Stenlund stand auf und war bereits an der Tür, als Johanna sagte: »Sie sind ein aufbrausender Mensch. Haben Sie mittlerweile gelernt, sich zu beherrschen?«
    Johanna hatte gehofft, den Mann zu überraschen, musste aber feststellen, dass ihr das nicht gelungen war.
    »Das habe ich. Ich gerate mit mir selbst nicht mehr in Schwierigkeiten«, sagte Stenlund ruhig und sah Johanna dabei ohne zu blinzeln gerade in die Augen. »Auch nicht mit anderen. Das sind alte Informationen, die Sie da haben. Ich habe reinen Tisch gemacht. Hier spricht sich alles schnell herum, und ich will schon wegen meiner Firma nicht in Schwierigkeiten kommen. Das Tourismusgeschäft basiert auf Vertrauen.«
    »Wir wollen niemandem etwas verderben. Solange alle ehrlich zu uns sind.«
    Stenlund schaute Johanna noch einen Moment in die Augen, dann nickte er und verließ den Raum.
    Johanna war es nicht gelungen, ihn zu überrumpeln. Trotzdem hatte es sich gelohnt, seine Reaktion zu testen.
    Hier hatte sie es eindeutig mit einem Mann zu tun, der nicht bei jeder Kleinigkeit zusammenzuckte.
9
    Das Ruderboot trieb auf dem einsamen See, dessen Oberfläche umrahmt von den schmalen verschneiten Ufern rundum schwarz wirkte. Tief im Wald war der Schnee geschmolzen. Ein grauer Tag hüllte die stille Landschaft ein.
    Der zwitschernde Klingelton des Handys sorgte für einen Riss in der friedlichen Natur. Die Stimme der Anruferin wurde weit über das unbewegte Wasser getragen.
    Karri saß gebeugt auf der Ruderbank und hielt sich mit dem Angelhandschuh das Telefon ans Ohr. Er war niedergeschlagen vom Polizeirevier gekommen und hatte versucht, sein Gewissen zu beruhigen, indem er sich einredete, das Wildern habe mit den Mordermittlungen ja nichts zu tun.
    Es war Lea Alavuoti, die ihn aus Oulu anrief, nachdem sie von der unfassbaren Tragödie gehört hatte. Sie klang leicht hysterisch. Lea war am Freitag mit ihren Freundinnen zusammen gewesen und in der Nacht zurück nach Oulu gefahren. Alles war gewesen wie immer, nichts hatte darauf hingedeutet, dass man Erja und Anne-Kristiina noch am selben Wochenende brutal ermordet auffinden würde. Karri hätte Lea gern getröstet und beruhigt, aber angesichts eines solchen sinnlosen Trauerspiels war das unmöglich. Saara wäre das vielleicht gelungen.
    Lea und Saara hatten etwas gemeinsam. Sie waren rational, zielstrebig, beide auf ihre Art ziemlich weit entfernt von Erjas und Anne-Kristiinas religiösem Konservatismus. Trotzdem trafen sich die vier ab und zu. Karri hatte Saara gegenüber behauptet, das sei doch reine Nostalgie, eine Rückkehr in die Schulzeit, aber Saara hatte ihm nicht zugestimmt.
    »Ich möchte mit Saara reden«, sagte Lea mit weinerlicher Stimme. »Wann kann ich sie erreichen?«
    »Wahrscheinlich heute Abend.« Während er sprach, griff Karri nach einem Ruder und hob dessen Blatt aus dem Wasser. Tropfen fielen auf den Wasserspiegel, der in den kommenden Nächten gewiss zufrieren würde. »Auf der irakischen Seite gibt es kein Netz, aber in Jordanien schon.«
    Luuk van Dijk besaß ein Thuraya -Satellitentelefon, aber sie hatten vereinbart, dass es nur in Notlagen benutzt werden sollte. Karri wollte Saara auf keinen Fall mit den Mordnachrichten schockieren.
    »Ich komme heute nach Pudasjärvi«, sagte Lea. »Können wir uns morgen treffen?«
    »Na klar. Und mach dich darauf gefasst, dass sich bald die Polizei mit dir in Verbindung setzt.«
    Karri steckte das Handy ein und kümmerte sich wieder um das Einholen der Netze. Nachdem er in der Nacht schlecht geschlafen hatte, beruhigte es ihn, etwas mit den Händen zu tun, außerdem brachte es ihn auf andere Gedanken. Der Fang bestand aus ein paar Barschen, die er bewusstlos schlug und in den Eimer warf. Wenn er das nächste Mal käme, würde er durch das Eis stoßen müssen, um in Neptuns Reich vorzudringen.
    Karri nahm noch einmal das Telefon zur Hand und wählte Saaras Nummer. Sie meldete sich noch immer nicht. Das beunruhigte ihn ein wenig, andererseits wurde dadurch die Mitteilung der erschütternden Nachricht aufgeschoben.
    Gerade als er das Handy wieder einstecken wollte, klingelte es. Karri erkannte die Nummer nicht, sie kam aus dem Helsinkier Netz.
    »Hier spricht Maj-Brit Husu von der Konsulatsabteilung des

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