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Rendezvous im Hyde Park

Rendezvous im Hyde Park

Titel: Rendezvous im Hyde Park Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julia Quinn
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zum Kuckuck", hörte er sich sagen. „Wie zum Teufel heißen Sie denn?"
    „Anscheinend sind Sie äußerst erpicht darauf, das zu erfahren", spöttelte sie.
    „Ihren Namen", stieß er hervor.
    „Bevor Sie mir Ihren verraten?"
    Er stieß die Luft aus, ein langes, verärgertes Ausschnaufen, und rieb sich dann den Kopf. „Habe ich mir das nur eingebildet, oder haben wir uns vor nicht mal zehn Minuten noch völlig zivilisiert unterhalten?"
    Sie öffnete den Mund, um etwas zu sagen, doch er ließ sie nicht zu Wort kommen. „Nein, nein", fuhr er fort, vielleicht eine Spur zu betont, „nicht nur zivilisiert. Ich würde so weit gehen zu behaupten, dass unser Gespräch angenehm war."
    Ihr Blick wurde weich, allerdings nicht so weich, dass er auf die Idee gekommen wäre, er könnte sie nun um den Finger wickeln - also gut, weit entfernt davon, aber ein wenig weicher wurde er schon.
    „Ich hätte Sie nicht bitten sollen, mich zu küssen", sagte sie. Ihm fiel allerdings auf, dass sie sich nicht dafür entschuldigte. Weiterhin fiel ihm auf, dass er sehr froh darüber war.
    „Sie sehen doch bestimmt ein", fuhr sie ruhig fort, „dass ich sehr viel dringender erfahren muss, wer Sie sind, als umgekehrt."
    Er sah auf ihre Hände. Weder waren sie zu Fäusten geballt, noch zu Klauen verkrümmt. Die Hände verrieten einen immer. Sie waren entweder verkrampft, oder sie zitterten, oder sie wurden gerungen, als könnte einen das wie durch die sprichwörtliche Zauberhand vor einem dunklen Schicksal bewahren.
    Die junge Frau klammerte sich an ihrem Rock fest. Sie war nervös. Dafür hielt sie sich mit bemerkenswerter Würde.
    Und Sebastian wusste, dass sie recht hatte. Nichts, was sie täte, könnte ihn ruinieren, während er ihren Ruf durch ein unbedachtes oder falsches Wort auf immer zerstören konnte.
    Dies war nicht das erste Mal, dass er unbändig froh war, nicht als Frau auf die Welt gekommen zu sein, aber es war das erste Mal, dass er einen so klaren Beweis dafür bekam, dass Männer es tatsächlich leichter hatten.
    „Ich heiße Sebastian Grey", sagte er und neigte ehrerbietig den Kopf. „Es freut mich, Ihre Bekanntschaft zu machen, Miss ..."
    Aber er konnte nicht fortfahren. Sie keuchte laut auf, wurde kreidebleich und sah aus, als wäre sie sterbenskrank.
    „Ich versichere Ihnen", begann er, wobei er sich nicht sicher war, ob seine Stimme vor Ärger oder Belustigung plötzlich so scharf klang, „dass mein Ruf nicht ganz so schlimm ist, wie Sie anscheinend glauben."
    „Ich sollte nicht hier bei Ihnen sein", sagte sie panisch.
    „Das wissen wir bereits."
    „Sebastian Grey. Du lieber Gott. Sebastian Grey."
    Er beobachtete sie mit lebhaftem Interesse. Auch ein wenig verärgert, aber das war wohl nicht verwunderlich.
    Wirklich, so schlimm war er auch wieder nicht. „Ich versichere Ihnen", sagte er, etwas verstimmt darüber, wie oft er seine Sätze auf diese Weise einleiten musste, „ich werde nicht zulassen, dass Ihr Ruf durch dieses Intermezzo Schaden nimmt."
    „Nein, natürlich nicht", sagte sie, zerstörte den Eindruck dann aber dadurch, dass sie in nervöses Gelächter ausbrach.
    „Das wollen Sie natürlich nicht. Sebastian Grey." Sie blickte zum Himmel empor. Halb erwartete er, dass sie den Göttern mit den Fäusten drohte. „Sebastian Grey", sagte sie. Noch einmal.
    „Darf ich das so verstehen, dass Sie vor mir gewarnt wurden?"
    „O ja", kam ihre Antwort, zu schnell. Und dann besann sie sich und blickte ihm direkt in die Augen. „Ich muss gehen. Sofort."
    „Wie Sie sich vielleicht erinnern, sage ich Ihnen das schon die ganze Zeit", murmelte er.
    Sie sah zum seitlichen Garten und verzog das Gesicht.

    Vermutlich stellte sie sich gerade vor, wie sie einen Rasen mit Liebespaar durchmaß. „Zieh den Kopf ein", sagte sie zu sich. „Lauf, so schnell du kannst."
    „Manche verbringen ihr ganzes Leben getreu diesem Motto", meinte er fröhlich.
    Sie sah ihn scharf an, fragte sich offensichtlich, ob er während der letzten Momente übergeschnappt war. Er zuckte mit den Schultern. Auf eine Entschuldigung hatte er keine Lust. Endlich begann er sich wieder wie er selbst zu fühlen.
    Er hatte jedes Recht, fröhlich zu sein.
    „Sie auch?", fragte sie.
    „Keineswegs. Ich ziehe ein stilvolleres Leben vor. Letztlich ist es doch alles eine Sache der Finesse, finden Sie nicht?"
    Sie starrte ihn an. Blinzelte ein paar Mal. Und sagte: „Ich sollte gehen."
    Und dann ging sie. Sie zog den Kopf ein und lief, so schnell sie

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