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Rendezvous im Hyde Park

Rendezvous im Hyde Park

Titel: Rendezvous im Hyde Park Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julia Quinn
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sondern nur um mehr Zeit gebeten.
    Wortlos darum gebeten, korrigierte er sich. Vielleicht sollte man besser sagen, dass sie der Frage insgesamt aus dem Weg gegangen war.
    Immerhin hatte er sie gebeten, ihn zu heiraten. Glaubte sie, er stellte diese Frage einfach so? Er hatte sich immer vorgestellt, wenn er einmal einen Heiratsantrag machte, würde die fragliche Dame vor Glück in Tränen ausbrechen, weil sie so viel Seligkeit nicht fassen konnte. Am Himmel würde ein Regenbogen erscheinen, über ihnen würden die Schmetterlinge tanzen, und die ganze Welt würde sich die Hand reichen und einen Jubelgesang anstimmen.
    Zumindest hatte er erwartet, dass sie Ja sagen würde.
    Bisher hatte er sich nicht für die Sorte Mann gehalten, die einer Frau einen Heiratsantrag machen würde, wenn zu befürchten stand, dass die Frau Nein sagen könnte.
    Er stand auf. Inzwischen war er zu unruhig, um noch länger still zu sitzen. All die schöne Ruhe, die Schwerelosigkeit - unwiederbringlich dahin.
    Was zum Teufel sollte er jetzt denn tun?

    Annabel sah zu, wie Sebastian zum Teich ging. Er stellte sich ans Ufer, beinahe so nah am Wasser, dass er sich die Schuhe nass machte. Er sah zum anderen Ufer. Seine Haltung war steif und unnachgiebig.
    Es sah ihm so gar nicht ähnlich. Es war irgendwie so ... falsch.
    Sebastian war gelenkig, anmutig. Seine Bewegungen waren wie ein geheimer Tanz, jedes Lächeln ein stilles Gedicht.
    Das hier war nicht richtig. Es passte nicht zu ihm.
    Seit wann kannte sie ihn eigentlich so gut, dass sie seiner Haltung entnehmen konnte, dass er nicht er selbst war? Und warum tat ihr dieses Wissen so weh? Dass sie ihn kannte?
    Nach einiger Zeit, die ihr wie eine Ewigkeit vorkam, drehte er sich schließlich zu ihr um und sagte mit herzzerreißender Förmlichkeit: „Aus deinem Schweigen schließe ich, dass du keine Antwort für mich hast."
    Sie schüttelte den Kopf, eine winzige Bewegung, gerade genug, um ein Nein zu signalisieren.
    „Das verunsichert mich, um mich mal deiner Worte zu bedienen."
    „Es ist alles sehr kompliziert", erklärte Annabel.
    Er verschränkte die Arme vor der Brust und betrachtete sie mich hochgezogenen Brauen. Und plötzlich war er wieder da. Die Steifheit war verschwunden, an ihre Stelle war das alte, lässige Selbstvertrauen getreten, und als er auf sie zukam, zeigte er jene arrogante Geschmeidigkeit, die sie förmlich hypnotisierte.
    „Es ist überhaupt nicht kompliziert", versetzte er. „Es könnte gar nicht einfacher sein. Ich habe dich gebeten, mich zu heiraten, und du willst. Du brauchst nur noch Ja zu sagen."
    „Aber ich ..."

    „Selbstverständlich willst du mich heiraten", erklärte er mit schier unerträglicher Selbstgewissheit. „Du weißt, dass du es willst."
    Auch wenn er damit natürlich recht hatte, ärgerte Annabel sich über seine Großspurigkeit. „Du bist dir deiner selbst ja ziemlich sicher."
    Er tat einen Schritt auf sie zu und lächelte träge. Verführerisch. „Sollte ich es denn nicht sein?"
    „Meine Familie ...", flüsterte sie.
    „Wird nicht verhungern." Er legte einen Finger unter ihr Kinn, hob ihr Gesicht sanft an. „Ich bin nicht arm, Annabel."
    „Wir sind acht Geschwister."
    Er ließ sich das durch den Kopf gehen. „Also gut, verhungern muss keiner, ihr werdet höchstens ein wenig dünner."
    Unwillkürlich entfuhr ihr ein Lachen; sie hasste es, dass er sie in einem solchen Augenblick dazu bringen konnte.
    Nein, sie liebte es. Nein, sie liebte ihn.  O Gott.  Sie fuhr zurück.
    „Was ist denn?", fragte er.
    Sie schüttelte den Kopf.
    „Sag es mir doch", drängte er, ergriff ihre Hand und zog sie zu sich zurück. „Irgendetwas ist gerade passiert. Ich habe es in deinem Blick gesehen."
    „Nein, Sebastian ..."
    „Komm, komm, ich habe es doch gesehen." Er küsste sie auf die Stirn.
    „Nein...", krächzte sie. Das Sprechen fiel ihr schwer, wenn er so nah war. Das Denken fiel ihr schwer.
    Er streifte ihre Wangenknochen mit den Lippen, leicht und weich. „Mir stehen Mittel und Wege zur Verfügung, dich zum Reden zu bringen", raunte er.
    „W...was?"
    Er knabberte an ihrer Unterlippe, widmete sich dann ihrem Ohr. „Was hast du gerade gedacht?", murmelte er.
    Sie stöhnte nur.
    „Ich muss wohl ein wenig nachdrücklicher werden." Er umfasste sie, ließ die Hände an ihrem Rücken nach unten gleiten, bis er ihren Po umfasste und sie an sich drückte. Annabel legte den Kopf zurück, um dem sinnlichen Ansturm auszuweichen, bekam aber dennoch kaum

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