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Rendezvous in Kentucky

Titel: Rendezvous in Kentucky Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jude Deveraux
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Moment schlug er die Hände vors Gesicht. Er war doch kein guter Shawnee, denn der Anblick des Blutes seines Feindes freute ihn nicht.
    Devon ging zurück, zog das Messer aus Cords Bauch und wischte es ab, bevor er es wieder in die Scheide an Cords Gürtel steckte.
    »Wo ist sie?« fragte er den Mann, der ihn anstarrte. »Cord, ich möchte dich nicht töten, aber ich werde es tun. Sag mir, wo sie sich aufhält, und ich werde dich auf dein Pferd setzen. Etwas weiter nördlich ist eine Siedlung. Da wird man dir helfen. Du wirst nur weiterleben, wenn du mir sagst, wo sie ist.«
    »Ich weiß es nicht«, brachte Cord schließlich mühsam hervor. »Sie ist mir davongelaufen. Schon vor sieben oder acht Stunden. Ich bin ihr gefolgt, konnte sie aber nirgends finden.«
    Devon nickte nur. Dann stellte er Cord auf die Füße. Cord protestierte nicht, als Devon ihn in den Sattel hob. Er hatte heute schon einmal Macs Kraft unterschätzt — er würde es nie wieder tun.
    Als Cord gebückt auf seinem Pferd saß, eine Hand auf die Messerwunde in seinem Bauch gepreßt, sah er seinem Bruder in die Augen. Zum ersten Mal stand kein Haß zwischen ihnen, nur ein Band — teuer erkauft durch das vergossene Blut, das von ihrer beider Vater stammte.

10
    Linnet hörte den ruhigen Hufschlag des Pferdes, lange bevor sie jemanden sah. Verzweifelt versuchte sie den Stamm zu bewegen, der sie am Boden festhielt, aber sie vermochte es nicht. Als ein Zweig knackte, wußte sie, daß ein Mensch in ihrer Nähe war.
    »Lynna.« Es war kaum mehr als ein Flüstern, doch sie fuhr sofort herum. Seine Gestalt stand im Licht des frühen Morgens. Tränen rannen über ihre Wangen. Sie breitete die Arme aus. »Devon«, rief sie leise.
    Er eilte schnell zu ihr, nahm sie in die Arme und streichelte sie beruhigend. »Bist du verletzt?«
    »Nein«, stieß sie hervor. »Mein Bein —«
    Er ließ sie los, um das Bein zu untersuchen. Schnell schob er den Baumstamm beiseite. Linnet zog ihn in ihre Arme. »O Devon«, flüsterte sie in sein Ohr. »Du bist gekommen. Du hast es geahnt. Ich weiß nicht wieso, aber du hast es geahnt.«
    Er vergrub sein Gesicht in ihrem duftenden Haar. »Du würdest nie durchbrennen. Du würdest nie vor etwas davonlaufen.«
    Sie lachte freudig auf. Es war so herrlich, ihn zu spüren und zu wissen, daß alles wieder in Ordnung kam. »Du bist immer da, wenn ich dich brauche. Immer bist du da. Du bist der Bruder, den ich nie gehabt habe.«
    Jäh stieß er sie zurück. Sein Gesicht war weiß vor Zorn. »Ich habe dich mit anderen Männern beobachtet«, stieß er hervor, »und mich nennst du Bruder? Es wird Zeit, daß du mich als Mann kennenlernst!«
    Sie öffnete den Mund, um etwas zu sagen, doch sie brachte keinen Ton hervor. Devon riß sein Hemd auf und warf es beiseite. Seine Haut leuchtete in tiefem, schimmerndem Braun — so wie damals, als sie ihn zum ersten Mal gesehen hatte.
    Herrisch zog er sie an sich, und zum ersten Mal berührte sein Mund ihre Lippen. Sein Kuß ähnelte in nichts den Küssen von Cord! Wo dessen Küsse angenehm gewesen waren, war Devons Kuß wie ein Feuer. Ein glühender Strom schien durch ihren Körper zu rinnen. Willig öffnete sie ihren Mund. Ihre Arme schlangen sich um seinen Nacken, und sie zog ihn fest an sich. Als seine Haut die ihre berührte, lief ein Schauer durch ihren Körper.
    Sie preßte sich an ihn und fühlte sein Gewicht auf sich. Linnets Körper brannte vor Verlangen. Sein Mund löste sich von ihr, und sie stöhnte protestierend. Doch als er mit den Lippen ihren Nacken liebkoste, wölbte sie sich ihm entgegen. Sie fuhr durch sein volles Haar.
    Er zerriß ihr Kleid und berührte den Ansatz der Brust. »O Devon«, flüsterte sie. »Ja, Devon. Devon!« Seine Hand umfaßte die Brust, reizte mit dem Daumen die rosafarbene Brustwarze. Heftig preßte sie ihren Mund auf seine Lippen. Erforschte seinen Mund und genoß die fordernde Süße. Er streichelte ihre Beine... Das Blut rauschte in ihren Ohren.
    Da zog er sich plötzlich zurück. Flehend streckte sie die Hände nach ihm aus, doch sie griff in die kalte Luft. Linnet öffnete die Augen. Devon kniete über ihr, ein böses Grinsen umspielte seine verächtlich gekräuselten Lippen. »Erinnere dich an diesen Augenblick, wenn du es das nächste Mal mit anderen Männern treibst. Und denke auch daran, wenn du wieder einmal behauptest, ich sei wie ein Bruder für dich.«
    Sie bemerkte, daß das, was für sie ein wundervolles, neuartiges Erlebnis bedeutet hatte, für

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