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Rendezvous mit Biss: Roman (German Edition)

Rendezvous mit Biss: Roman (German Edition)

Titel: Rendezvous mit Biss: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Savannah Russe
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ist man auf Informationen durch andere Menschen angewiesen: Doppelagenten, Informanten oder Berater. Mehr steht uns in diesem Fall nicht zur Verfügung.«
    Auf Tallmadges Gesicht stand deutlich seine Geringschätzung für J geschrieben. »Keine Dokumente? Abgehörte Gespräche? Nichts dergleichen?«, beharrte er.
    »Nein, nichts dergleichen. Noch nicht, zumindest«, räumte J ein.
    »Tja, offenbar bin ich rekrutiert worden, um gegen Windmühlen zu kämpfen. Ich kaufe Ihnen nicht ab, dass Terroristen dahinterstecken. Ich glaube auch nicht, dass es bloß der erste in einer Reihe von Anschlägen ist. Es scheint doch viel plausibler, dass sich dieser Typ eine Menge Feinde gemacht hat, von denen irgendjemand so sauer auf ihn ist, dass er ihn umbringen will. Aber eine Frage nationaler Sicherheit? Schwachsinn«, ereiferte sich Tallmadge.
    »Agent Tallmadge, Sie sind ›rekrutiert‹ worden, um als Spion zu arbeiten und im Gegenzug nicht eliminiert zu werden. Wenn Sie Ihre Meinung geändert haben, müssen Sie es nur sagen«, sagte J und sah den Neuankömmling wütend an.
    Tallmadge erwiderte seinen Blick ungerührt. »Ich habe meine Meinung nicht geändert. Aber das Ganze scheint eine noch viel größere Farce zu werden, als ich befürchtet habe.«
    Die Schatten in dem nur schwach beleuchteten Raum schienen über mich hereinzubrechen. Ein ungemütliches Schweigen breitete sich zwischen Benny, Cormac und mir aus, während wir stumm dem Schlagabtausch folgten. Keiner von uns hatte sich freiwillig für diesen Job gemeldet. Nachdem wir von amerikanischen Agenten gefasst worden waren, hatte man uns allen dieselben Bedingungen angeboten: Entweder wurden wir Mitglied einer neuen Spionageeinheit, oder man würde uns vernichten. Ich war anfangs ziemlich aufgebracht gewesen, und wahrscheinlich hatten Benny und Cormac nicht anders reagiert. Doch wir stellten schnell fest, wie wichtig das Team Dark Wing für uns war. Wir begannen, uns als Teil von etwas Größerem zu fühlen, und begriffen, dass wir mit unserem Leben mehr anfangen konnten, als nach Blut und Vergnügen zu jagen. Zum ersten Mal besaß ich einen guten Grund, meinen Sarg zu verlassen. Ich hatte mein Herz und meine Seele dafür gegeben, unschuldige Amerikaner vor Terroristen zu beschützen.
    Es überraschte mich nicht, dass Tallmadge nicht freiwillig zum Spion geworden war. Es überraschte mich hingegen sehr, dass er seine Verachtung für J derart offen zur Schau stellte, denn schließlich hing unser Ende – oder weniger euphemistisch, unsere Ausrottung – wie ein Damoklesschwert über unseren Köpfen. Ein Dark Wing konnte nicht einfach kündigen. Falls wir versuchten wegzulaufen, würden sie uns jagen. Und wenn sie uns erwischten, würden sie sicherstellen, dass so etwas nicht noch einmal geschah. Dann gäbe es keine Gnade, nur einen rasch und unbarmherzig ausgeführten Stoß mit einem Holzpflock mitten ins Herz.
    Und doch schienen Tallmadge und J einen kleinen Männlichkeitswettbewerb ausfechten zu wollen, wie zwei Alphatiere, die um die Vorherrschaft im Rudel kämpften. Momentan behielt J noch die Oberhand, doch Tallmadge weigerte sich, klein beizugeben. Ich fragte mich, woher er den Mut dazu nahm. Um ehrlich zu sein, fand ich ihn äußerst interessant, und dieses Interesse beunruhigte mich. Außen kultiviert, innen Macho – eine Kombination, die mir sehr behagte. Außerdem spürte ich etwas Unmoralisches und Dunkles in ihm, das meiner eigenen Neigung entsprach. Tallmadge spiegelte genau die Seite in mir wider, die ich zu unterdrücken versuchte. Schon jetzt fürchtete ich seinen Einfluss auf meine brüchige Selbstbeherrschung.
    Js Stimme unterbrach meine rasenden Gedanken. »Tallmadge, Sie und ich müssen uns unterhalten, aber nicht hier, nicht jetzt«, sagte er und wandte sich damit uns anderen zu. »Um Agentin Polycarps Frage zu beantworten: Wir wissen nicht genau, wer hinter dem geplanten Anschlag steckt, und eine Ihrer Aufgaben wird sein, dies herauszufinden. Vor allem jedoch sollen Sie das Attentat verhindern, indem Sie den Killer lokalisieren und eliminieren.«
    »Wollen Sie damit sagen, dass Sie bereits wissen, wer der Killer ist?«, fragte Cormac verdutzt, und seine Stimme klang mit einem Mal eine Oktave höher als sonst.
    »Ja, wir kennen ihn. Und wir haben auch Hinweise darauf, wann und wo das Attentat höchstwahrscheinlich stattfinden wird.«
    »Wofür brauchen Sie uns dann noch? Sieht doch ganz nach einer todsicheren Sache für das FBI oder jeden

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