Rendezvous mit Biss: Roman (German Edition)
also, wirklich geliebt zu werden. Dies waren die Worte, nach denen ich mich immer gesehnt hatte, und ich weinte, weil es nicht Darius war, der sie sprach. Mit Tränen, die ungebeten meine Wangen hinabliefen, stand ich splitterfasernackt vor Fitz. Das flackernde goldene Kerzenlicht liebkoste meinen Körper und verlieh ihm eine Patina so weich wie Satin.
Fitz’ Gesicht war voller Begehren. »Ich bin ein kranker, verwundeter Mann, aber entweder bringst du deinen wunderschönen Körper zu mir, oder ich riskiere aufplatzende Nähte, indem ich ihn mir hole«, sagte er mit tiefer, aufreizender Stimme.
Ein Hunger, ein Schmerz, ein unwiderstehliches Verlangen wuchs in meinem Innern, breitete sich wie ein rasendes Feuer in meinem ganzen Körper aus. Ich stieg zu ihm ins Bett, und obwohl ich die Kontrolle behalten wollte, übernahm Fitz schon bald die Initiative. Seine starken Arme schlossen sich um meinen Nacken und zogen mich zu sich herunter. Seine Lippen pressten sich auf meine, und abermals unterschätzte ich seine Kraft. Ich unterschätzte jedoch vor allem, wie sehr ich ihn begehrte.
Und bevor ich wusste, wie mir geschah, stöhnte er auf und drang mit seinem harten Glied in mich ein. Dann verblüffte er mich ein weiteres Mal, indem er mit geübten Fingern in die andere Tür des Begehrens eindrang, so dass seine Finger im Einklang mit seiner steifen, von Körpersäften feuchten Männlichkeit in mich eintauchten. Voll ekstatischer Lust rieb ich den zarten Knopf meiner Begierde gegen sein Schambein und wies ihn an, härter zuzustoßen. Das Verlangen wurde zu einem wirbelnden Sturm, der stetig an Kraft zunahm, bis ich spürte, wie sein Glied zu pulsieren begann. Ich schrie auf. »Jetzt!« Er explodierte in mir, und auch ich erklomm den Gipfel der Lust, überwältigt und übermannt. Weinend rief ich immer wieder Fitz’ Namen.
Als es vorbei war, kuschelte ich mich in seinen Arm und schmiegte den Kopf an seinen Hals. Ich fühlte mich befriedigt. Oder beinahe befriedigt. Sein Hals befand sich direkt unter meinen Lippen. Ich fuhr mit der Zunge darüber und schmeckte die salzige Haut. Blindes Verlangen wuchs erneut in mir. Ich kostete ein zweites Mal von dem Salz auf seiner Haut. Doch plötzlich nahm Fitz mein Gesicht in die Hände, küsste mich und sah mir in die Augen.
»Ich weiß, was du gern tun würdest«, sagte er. »Ich habe keine Angst davor. Aber ich bin noch zu schwach. Und wir sollten erst darüber reden. Eines Tages darfst du mich beißen, Daphne, aber nicht jetzt.« Er küsste mich erneut und streichelte meine Haare. Dann beugte er sich hinab zu meinen Brüsten und biss sanft und neckend zu.
Wir erkundeten den Körper des jeweils anderen und benötigten für lange Zeit keine Worte mehr. Und noch vor Ablauf einer Stunde nahm Fitz mich erneut.
Kapitel 16
Die meisten Leute
sind so glücklich,
wie sie sein wollen.
Abraham Lincoln
A ls der Morgen dämmerte und es für mich Zeit wurde, ins Bett – oder genauer, in meinen Sarg – zu gehen, weckte ich Fitz. Ich hatte in den Stunden bis Tagesanbruch viel nachgedacht. St.Julien Fitzmaurice war bezüglich aller Männer das Beste, was mir je passiert war. Unsere Beziehung hatte mehr Substanz als die zwischen Darius und mir, und der Sex war wirklich richtig gut. Im Vergleich zu Darius verspürte ich mit Fitz zwar nicht diese völlige Euphorie, dafür aber auch keine Ernüchterung, denn mit Darius hatte ich mich fast jedes Mal nach dem Sex gestritten.
Ich musste der Wahrheit ins Auge sehen: Darius war kein Typ, der irgendwo sesshaft wurde und sich ein Nest baute. Auch wenn mein Biss ihn zu einem Vampir gemacht hatte, war er zu hundert Prozent ein Glücksritter, ein Mann, der ein Leben voller Abenteuer liebte und gern in der Weltgeschichte herumreiste. Ob nun als Navy SEAL, Vampirjäger, Spion oder Rockstar – jeder dieser Berufe verschaffte ihm den Adrenalinkick, nach dem er sich sehnte. Bezüglich anderer Frauen standen für Männer wie Darius immer alle Möglichkeiten offen, und er war niemand, der diese Möglichkeiten ausschlug.
Als ich Fitz gegen halb sechs am Morgen mit einer Tasse heißem Kaffee so lange anstupste, bis er aufwachte, folgte ein liebevoller, langsamer Aufwach-Fick – ein befriedigendes Ende meiner Nacht und eine schöne Art für ihn, den Tag zu beginnen. Als wir fertig waren und meine Augen vor Müdigkeit langsam zufielen, klärte ich ihn über meinen geheimen Sargraum auf. Fitz versicherte mir, dass ich ruhig schlafen gehen konnte, dass
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