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Rendezvous mit Biss: Roman (German Edition)

Rendezvous mit Biss: Roman (German Edition)

Titel: Rendezvous mit Biss: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Savannah Russe
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ein paar Seiten vor.
    Kapitel fünf: Die Rache der Römisch-Katholischen Kirche an der Rasse der Vampire – und die Vernichtung der Bibel
Vampire besitzen einen Todfeind auf dieser Erde: die Kirche Roms. Anders als die jetzige Verfolgung durch Hitlers SS, die nur so lange andauert, bis der Diktator gestürzt wird, verfolgt die Römisch-Katholische Kirche die Rasse der Vampire seit der Zeit Konstantins des Großen unbarmherzig und rachsüchtig.
Warum?
Ich kann nur schlussfolgern, dass der Gott der Christen ein eifersüchtiger Gott ist. Er hält sich Seine eigenen Engel als Diener und besteht auf die Zurückweisung aller anderen Gottheiten. Engel, die sich Seinen Befehlen widersetzen, werden vertrieben und Dämonen genannt.
Vampire sind keine gefallenen Engel, aber wir sind auch nicht unsichtbar oder unterwürfig. Vielleicht werden uns die Menschen eines Tages verehren – ein Risiko, das die Kirche nicht eingehen kann.
Als Vorsichtsmaßnahme haben die Kirchenväter während des Konzils von Nicäa beschlossen, jegliche Hinweise auf uns aus den Kirchenliedern und heiligen christlichen Testamenten zu entfernen. Bei dieser historischen Versammlung wurde verordnet, dass unsere Existenz öffentlich geleugnet werden soll, während man im Geheimen versuchte, uns von der Erde zu tilgen.
Die Aufzeichnungen über den Beschluss des Konzils liegen zusammen mit einer Liste von Vampirnamen im Vatikan. Jeder Pfarrer in jeder Gemeinde jedes christlichen Landes wurde ermahnt, nach Anzeichen von uns Ausschau zu halten. Über Jahrhunderte hinweg wurden Akten angelegt. Ein religiöser Orden aus Vampirjägern wurde gegründet, dessen Mitglieder dahingehend ausgebildet waren, uns umzubringen, und regelmäßig ausgesandt wurden, um ihr Wissen anzuwenden.
Ich behaupte nicht, dass die Römisch-Katholische Kirche einen Fehler begeht. Vampire jagen Menschen. Vielleicht ist es nur gerecht, dass auch wir gejagt werden. Es ist die Leugnung unserer Existenz, die ich so schwer ertragen kann. Doch auch dies wird sich eines Tages ändern …

Kapitel 11
    Etwas Böses kommt hierher.
    William Shakespeare

    D er österreichische Vampir hatte noch viele weitere Kapitel niedergeschrieben, doch die Nacht glitt langsam in den Tag über, und Müdigkeit übermannte mich. Meine Augen wurden schwer, und die Worte verschwammen auf den Seiten. Ich legte das Manuskript zur Seite, stellte mich unter die Dusche und hoffte, nicht nur den Schmutz des Opus-Dei-Hauptquartiers von mir abzuschrubben, sondern auch die Erinnerungen an die vergangene Nacht.
    Sobald ich körperlich sauber war, wurde ich noch müder. Meine Handflächen brannten an den aufgeschürften Stellen, und meine Knie sahen aus, als hätte sie jemand mit einem Käsehobel bearbeitet. Ich ging nackt in meine geheime Kammer, kroch in den Sarg und taumelte hinab in die dunklen Tiefen des Schlafes.
    Ich wusste nicht, wie viel Stunden vergangen waren, als plötzlich eine große Unruhe von mir Besitz ergriff. Ich träumte davon, mit einer riesigen Brechstange gegen eine weiße Decke zu schlagen, und hörte in meinem Schlummer das wiederholte Aufschlagen des Eisens auf der Rigipsplatte. Wieder und wieder schlug ich auf die Decke ein, doch sie brach nicht. Dann erschien J in meinem Traum und ermahnte mich zur Eile. Unter ihm bildete sich eine Blutlache, und noch während ich sie betrachtete, rann ein kleines rotes Rinnsal auf meine Füße zu. Plötzlich erschien auch Jade in meinem Traum. Sie leckte das Rinnsal auf, dann bellte sie ein Geschöpf an, das aus dem Nichts erschienen war und das sie einen Baum hinaufgejagt hatte.
    Doch als das Bellen und das furchtbare Klopfgeräusch nicht aufhörten, wurde meinem schlafenden Selbst bewusst, dass die Geräusche keineswegs nur in meinem Kopf existierten. Jemand hämmerte gegen die Wohnungstür wie mit einem Hammer auf meinen Schädel, und Jade bellte wie ein anständiger Wachhund.
    Ich stöhnte und setzte mich auf. Mir blieb keine andere Wahl, als aus meiner kuscheligen Bettstatt zu klettern und nachzusehen, wer kurz davor war, meine Wohnungstür einzuschlagen. Ich erinnerte mich an ein Gedicht von Poe: »Ein Besuch wohl noch«, so dacht’ ich, »den der Zufall führet her – ein Besuch und sonst nichts mehr.«
    Ich legte mir einen abgenutzten Frotteebademantel um, trat in den Flur hinaus und lugte durch den Türspion. Ich war nicht im Mindesten überrascht, meine Mutter zu sehen, zusammen mit einem ihrer Helfer, einem alternden Hippie mit ergrautem Pferdeschwanz,

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