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Rendezvous mit einem Mörder

Rendezvous mit einem Mörder

Titel: Rendezvous mit einem Mörder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.D. Robb
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gewesen. Weshalb sollte irgendjemand glauben, mein Vater hätte etwas mit der Sache zu tun?« Er erschauderte, als bliese ihm mit einem Mal ein eisiger Wind entgegen. »Rockmans Erklärung sorgt demnach lediglich dafür, dass gar nicht erst irgendein Verdacht gegen ihn aufkommt.«
    »Wie würde Ihr Vater von East Washington nach New York und wieder zurückreisen, wenn er nicht wollte, dass irgendjemand etwas davon erfährt?«
    »Keine Ahnung. Falls er sein Flugzeug nehmen würde, würde das ihm Logbuch vermerkt.«
    »Logbücher kann man manipulieren«, warf Roarke leise ein.
    »Ja.« Richard hob den Kopf, als fiele ihm jetzt erst wieder ein, dass auch sein Freund im Raum war. »Mit diesen Dingen kennst du dich natürlich besser aus als ich.«
    »Damit bezieht er sich auf meine Tage als Schmuggler«, sagte Roarke zu Eve. »Aber das ist schon ziemlich lange her. Die Manipulation eines Logbuchs ist natürlich möglich, aber sie würde ein paar Zahlungen erforderlich machen. An den Piloten, vielleicht den Mechaniker und ganz sicher den Menschen im Tower.«
    »Dann weiß ich zumindest, wo ich ein bisschen Druck ausüben muss.« Wenn Eve beweisen könnte, dass sein Flugzeug in der Nacht gestartet war, hätte sie neben einem möglichen Motiv auch die Möglichkeit der Tatbegehung eruiert. Ganz sicher genug, um den Kerl endlich zu knacken. »Was wissen Sie über die Waffensammlung Ihres Vaters?«
    »Mehr als mir lieb ist.« Richard stand unsicher auf, trat an die Bar, schenkte sich ein Glas ein und leerte es in einem Zug. »Er liebt seine Waffen und gibt ziemlich mit seiner Sammlung an. Als ich noch jünger war, hat er versucht, mein Interesse an den Dingern zu wecken. Roarke kann Ihnen bestätigen, dass er damit keinen sonderlichen Erfolg hatte.«
    »Richard betrachtet Waffen als gefährliches Symbol des Machtmissbrauchs. Und ich kann sagen, dass DeBlass tatsächlich hin und wieder Waffen auf dem Schwarzmarkt erstanden hat.«
    »Warum hast du das nicht vorher schon erwähnt?«
    »Du hast mich nicht danach gefragt.«
    Sie ließ das Thema fallen. »Kennt sich Ihr Vater mit den technischen Aspekten von Sicherheitsanlagen aus?«
    »Natürlich. Er ist stolz darauf zu wissen, wie er sich am besten schützt. Das ist eins der wenigen Themen, über die wir miteinander reden können, ohne uns in die Haare zu geraten.«
    »Würden Sie sagen, er ist ein Experte auf diesem Gebiet?«
    »Nein«, antwortete Richard langsam. »Eher ein talentierter Amateur.«
    »Seine Beziehung zu Polizeipräsident Simpson. Wie würden Sie die charakterisieren?«
    »Eigennützig. Seiner Meinung nach ist Simpson ein Idiot. Mein Vater bedient sich gerne irgendwelcher Narren.« Er sank schwer in seinen Sessel. »Entschuldigung. Ich kann nicht mehr. Ich brauche etwas Zeit. Ich brauche meine Frau.«
    »In Ordnung. Mr. DeBlass, ich werde die Überwachung Ihres Vaters beantragen. Sie werden nicht an ihn herankommen, ohne dabei gesehen zu werden. Bitte versuchen Sie es also gar nicht erst.«
    »Sie denken, ich könnte versuchen, ihn umzubringen?« Mit einem humorlosen Lachen starrte Richard auf seine schlaffen Hände. »Ich würde es wirklich gerne tun. Für das, was er meiner Tochter, meiner Schwester und dadurch indirekt auch mir angetan hat. Aber ich hätte ganz sicher nicht den Mut.«
    Als sie wieder draußen waren, marschierte Eve, ohne Roarke auch nur eines Blickes zu würdigen, schnurstracks in Richtung ihres Wagens. »Du hast also etwas Derartiges vermutet?«, fragte sie erbost.
    »Dass DeBlass mit der Sache zu tun hat? Ja.«
    »Aber du hast mir nichts davon gesagt.«
    »Nein.« Ehe sie die Tür aufreißen konnte, baute er sich vor ihr auf. »Es war nur so ein Gefühl, Eve. Von der Sache mit Catherine hatte ich nicht die geringste Ahnung. Ich hatte den Verdacht, Sharon und DeBlass hätten ein Verhältnis.«
    »Das ist ein viel zu sauberes Wort für eine derart schmutzige Angelegenheit.«
    »Ich hatte den Verdacht«, ging er achtlos über ihren Einwand hinweg, »weil sie während unseres einzigen gemeinsamen Abendessens ein paar seltsame Bemerkungen über den Senator fallen gelassen hat. Aber es war nur so ein Gefühl, ich wusste nichts Konkretes. Ein bloßes Gefühl hätte dich nicht weitergebracht. Und« – er drehte ihr Gesicht so, dass sie ihn ansehen musste – »nachdem ich dich etwas näher kennen gelernt hatte, habe ich dieses Gefühl für mich behalten, um dich nicht zu verletzen.« Sie wandte sich ruckartig von ihm ab, doch mit sanften Fingern

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