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Rendezvous mit einem Mörder

Rendezvous mit einem Mörder

Titel: Rendezvous mit einem Mörder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.D. Robb
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Familie schließen ließ. Keine Erinnerungsstücke. Er war versucht gewesen, sich ihr Schlafzimmer anzusehen, als er noch allein gewesen war, aber er hatte der Versuchung widerstanden.
    Weniger aus Respekt für ihre Intimsphäre als aus dem Bedürfnis, Schlüsse über Eve Dallas nicht aus ihrer Umgebung, sondern allein aus ihrer Persönlichkeit zu ziehen.
    Trotzdem fand er die gedeckten Farben und den Mangel an Nippsachen erhellend. Hier in ihrer Wohnung schien sie lediglich zu existieren. Ihr Leben, nahm er an, fand einzig während ihrer Arbeitszeit statt.
    Er nippte an dem Wein und nickte zufrieden mit dem Kopf. Dann löschte er seine Zigarette und kehrte mit beiden Gläsern ins Wohnzimmer zurück. Das Rätsel dieser Frau zu lösen, würde sicher mehr als interessant.
    Als sie beinahe zwanzig Minuten später auftauchte, deckte gerade ein weiß befrackter Kellner den kleinen Tisch am Fenster. Doch noch nicht einmal die von den Tellern aufsteigenden verführerischen Düfte weckten ihren Appetit. Wieder dröhnte ihr der Schädel, und wieder einmal hatte sie vergessen, sich Tabletten zu besorgen.
    Leise murmelnd entließ Roarke den Kellner und wartete, bis sich die Tür geschlossen hatte und er wieder mit Eve allein war, ehe er sie ansah. »Tut mir Leid.«
    »Was?«
    »Was auch immer Sie derart aus dem Gleichgewicht gebracht hat.«
    Abgesehen von der kurz aufwallenden Zornesröte, als sie ihn in ihrem Apartment entdeckt hatte, war sie bereits, als sie gekommen war, recht bleich gewesen. Nun aber leuchteten ihre Augen allzu dunkel in ihrem geradezu farblosen Gesicht. Als er jedoch auf sie zutrat, schüttelte sie vehement den Kopf.
    »Gehen Sie, Roarke.«
    »Gehen ist einfach. Zu einfach.« Er zog sie in seine Arme und spürte, wie sie starr wurde. »Gönn dir nur eine Minute.« Seine Stimme war verführerisch und leise. »Wäre es wirklich so schlimm, wenn du dich nur eine Minute einmal gehen lassen würdest?«
    Wieder schüttelte sie ihren Kopf, doch dieses Mal eher müde, und als er ihren Seufzer hörte, zog er sie eng an seine Brust. »Kannst du es mir nicht sagen?«
    »Nein.«
    Er nickte, auch wenn seine Augen ungeduldig blitzten. Er wusste, es sollte ihm egal sein. Sie sollte ihm egal sein. Aber so war es einfach nicht.
    »Dann jemandem anderen«, murmelte er beinahe zärtlich.
    »Es gibt niemand anderen.« Als sie merkte, wie dieser Satz gedeutet werden könnte, trat sie eilig einen Schritt zurück. »Ich wollte damit nicht sagen – «
    »Das weiß ich.« Sein Lächeln wirkte müde und nicht allzu amüsiert. »Aber trotzdem wird es in der nächsten Zeit für keinen von uns beiden jemand anderen geben.«
    Ihr nächster Satz nach hinten war kein Zeichen des Rückzugs, sondern der Distanz. »Sie nehmen allzu vieles als selbstverständlich hin.«
    »Nicht im Geringsten. Ich nehme nie etwas als selbstverständlich hin. Sie bedeuten Arbeit, Lieutenant. Eine Menge Arbeit. Außerdem wird langsam Ihr Abendessen kalt.«
    Sie war zu müde, um sich weiter zu wehren, zu müde, um sich weiter zu streiten. Also nahm sie Platz und griff nach ihrer Gabel. »Waren Sie letzte Woche in Sharon DeBlass’ Apartment?«
    »Nein, weshalb hätte ich das gesollt?«
    Sie sah ihn reglos an. »Weshalb hätte irgendjemand das gesollt?«
    Er erkannte, dass die Frage nicht akademisch gemeint gewesen war. »Um die Tat noch einmal zu durchleben«, schlug er ihr denn auch vor. »Oder um sicherzugehen, dass nichts zurückgeblieben ist, was ihn verraten könnte.«
    »Und als Eigentümer des Gebäudes hätten Sie ebenso problemlos in die Wohnung kommen können wie heute in meine.«
    Er presste kurz die Lippen aufeinander. Er war verärgert, war es leid, immer dieselben Fragen beantworten zu müssen. Es war ein, wenn auch bescheidenes, so doch positives Zeichen seiner möglichen Unschuld. »Ja. Ich glaube, dass ich problemlos dort hineingekommen wäre. Mit einem Mastercode habe ich schließlich überall Zugang.«
    Nein, dachte sie, mit seinem Mastercode hätte er das Polizeisiegel nicht brechen können. Dafür hätte er ein Experte in Sicherheitsfragen sein müssen.
    »Sie scheinen zu glauben, dass nach dem Mord noch jemand anderes als die Polizei in Sharons Wohnung war.«
    »Da haben Sie Recht«, gab sie unumwunden zu. »Wer kümmert sich um Ihre Sicherheitsbelange, Roarke?«
    »Sowohl geschäftlich als auch privat verwende ich immer Lorimar.« Er hob sein Glas und prostete ihr zu. »Es ist die bequemste Lösung, weil das Unternehmen mir

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