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Rendezvous mit einem Mörder

Rendezvous mit einem Mörder

Titel: Rendezvous mit einem Mörder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.D. Robb
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Blieb in New York eigentlich nie jemand zu Hause? »Sonst wären es keine Klischees«, beendete sie ihre Erklärung und schaltete auf Auto-Drive, um sich die Hände in den Taschen wärmen zu können. »Es gibt auch noch andere kleine Hinweise. Sie hatte ihren Schmuck in einer separaten Schublade sortiert. Eine Ecke für Ringe, eine für Armreifen und so weiter. Als ich noch mal nachgesehen habe, lagen ein paar Ketten an der falschen Stelle.«
    »Die Spurensicherung – «
    »Sir, ich war nach der Spurensicherung noch einmal dort. Ich weiß, dass er noch einmal in der Wohnung war.« Eve unterdrückte ihren Unmut und sagte sich, dass Whitney wie jeder ordentliche Verwaltungsbeamte eben vorsichtig war. »Er hat unsere Sicherheitsvorkehrungen umgangen und war erneut in der Wohnung. Ganz sicher hat er etwas gesucht – etwas, was er vergessen hatte. Etwas, was in ihrem Besitz war. Etwas, was wir übersehen haben.«
    »Wollen Sie, dass die Wohnung noch mal auf den Kopf gestellt wird?«
    »Ja. Und ich will, dass Feeney noch mal sämtliche Dateien auf Sharons Computer durchgeht. Irgendwo muss etwas sein. Und dieses Etwas macht ihm solche Sorgen, dass er das Risiko eingegangen ist, noch mal an den Tatort zurückzukehren.«
    »Also gut, ich werde die Genehmigung zur erneuten Durchsuchung unterschreiben. Auch wenn der Polizeipräsident darüber ganz sicher nicht in Jubel ausbrechen wird.« Der Commander schwieg einen Moment. Dann, als hätte er sich plötzlich daran erinnert, dass er sich auf einer gesicherten Leitung unterhielt, schnaubte er verächtlich. »Zum Teufel mit dem Präsidenten. Gut gemacht, Dallas.«
    »Danke – « Doch ehe sie weitersprechen konnte, legte er schon auf.
    Zwei von sechs, dachte sie und erschauderte nicht nur wegen der Kälte. Irgendwo dort draußen liefen noch vier Menschen herum, deren Leben in ihren Händen lagen.
    Sie fuhr in die Garage und schwor sich, am nächsten Tag endlich einen Termin mit dem Mechaniker zu machen. Wenn es lief wie immer, würde er ihren Wagen mindestens eine Woche lang in der Werkstatt behalten und an irgendeinem idiotischen Chip in der Heizungskontrolle herumfummeln. Der Gedanke an all den Papierkram, den sie erledigen müsste, um sich aus der Polizeigarage ein Ersatzfahrzeug zu leihen, war derart erschreckend, dass sie ihn sofort wieder verwarf.
    Außerdem hing sie an ihrem Wagen, auch wenn er zahllose Macken haben mochte. Im Übrigen wusste alle Welt, dass sich sowieso die Uniformierten ständig die besten Transportmittel unter den Nagel rissen, während die von der Kripo die Schrottkisten bekamen.
    Nun, sie müsste sich entweder auf die öffentlichen Verkehrsmittel verlassen oder sich tatsächlich einen Wagen aus der Polizeigarage holen und den bürokratischen Preis dafür bezahlen.
    Noch während sie stirnrunzelnd über diese beiden wenig verlockenden Möglichkeiten nachdachte und sich vornahm, Feeney persönlich anzurufen, um ihn darum zu bitten, sich die letztwöchigen Überwachungsdisketten des Gorham-Komplexes anzugucken, fuhr sie mit dem Fahrstuhl in ihre Etage und hatte kaum, die Tür ihres Apartments aufgestoßen, als sie schon ihre Waffe zog.
    Die Stille in der Wohnung war anders als gewöhnlich. Sofort wusste sie, dass sie nicht allein war. Mit gesträubten Nackenhaaren lenkte sie eilig sowohl ihre Augen als auch ihre Waffe abwechselnd nach links und rechts.
    Im Dämmerlicht des Zimmers hingen dunkle Schatten, und immer noch war es vollkommen still. Dann bemerkte sie eine Bewegung, spannte sich an und legte den Finger auf den Abzug.
    »Hervorragende Reflexe, Lieutenant.« Roarke erhob sich aus dem Sessel, in dem er es sich bequem gemacht und sie beobachtet hatte. »So gut«, wiederholte er mit leiser Stimme und berührte eine der Lampen, »dass ich das vollste Vertrauen habe, dass Sie Ihre Waffe nicht gegen mich einsetzen werden.«
    Vielleicht hätte sie es tun sollen. Vielleicht hätte sie ihm einen ordentlichen Dämpfer verpassen sollen, nur, um sein selbstgefälliges Lächeln auszuwischen. Doch jeder Schuss mit der Dienstwaffe bedeutete ein Übermaß an Papierarbeit, das sie nur, um Rachegelüste zu befriedigen, ganz sicher nicht auf sich nehmen würde.
    »Was zum Teufel machen Sie hier?«
    »Ich habe auf Sie gewartet.« Er hob seine Hände. »Ich bin unbewaffnet. Wenn Sie mir nicht glauben, dürfen Sie mich gern durchsuchen.«
    Langsam und mit einem gewissen Widerwillen schob sie ihre Waffe wieder in das Holster. »Sicher haben Sie eine ganze Armada sehr

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