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Rendezvous mit einem Mörder

Rendezvous mit einem Mörder

Titel: Rendezvous mit einem Mörder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.D. Robb
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der Sache abziehen, gebe ich meine Dienstmarke gleich mit ab.«
    Whitney starrte sie an, und dann fluchte er noch einmal. »Sorgen Sie verdammt noch mal dafür, dass Roarke von der Liste der Verdächtigen gestrichen werden kann, Dallas. Dass er entweder als Verdächtiger ausscheidet oder innerhalb der nächsten sechsunddreißig Stunden hinter Schloss und Riegel verfrachtet wird. Und stellen Sie sich eine Frage.«
    »Die habe ich mir schon gestellt«, unterbrach sie, schwindelig vor Erleichterung darüber, dass er nicht die Abgabe ihrer Dienstmarke von ihr verlangt hatte. »Woher wusste Simpson, wo ich die letzte Nacht verbracht habe? Offenkundig stehe ich unter Überwachung. Zweite Frage wäre die nach dem Warum. Erfolgt die Überwachung auf Simpsons Geheiß oder auf das von DeBlass? Oder hat jemand die Information an Simpson weitergegeben, damit meine Glaubwürdigkeit und somit die gesamten Ermittlungen in Frage gestellt werden?«
    »Ich erwarte, dass Sie die Antworten auf diese Fragen finden.« Er wies mit dem Daumen Richtung Tür. »Seien Sie auf dieser Pressekonferenz besser vorsichtig, Dallas.«
    Sie hatten kaum drei Schritte im Korridor getan, als Feeney auch schon platzte. »Was zum Teufel hast du dir dabei gedacht? Verdammt, Dallas.«
    »Ich hatte es nicht geplant, okay?« Sie drückte auf den Knopf des Fahrstuhls und vergrub anschließend die Hände in den Taschen ihrer Jeans. »Reg dich also einfach wieder ab.«
    »Er ist einer unserer Verdächtigen. Er ist einer der letzten Menschen, die Sharon unseres Wissens nach lebend gesehen haben. Er hat mehr Geld als der liebe Gott und kann sich alles kaufen, sogar Immunität.«
    »Derartige Morde passen einfach nicht zu ihm.« Sie stürmte in den Fahrstuhl und bellte die Nummer ihres Stockwerks. »Ich weiß, was ich tue.«
    »Du weißt überhaupt nichts. In all den Jahren, in denen ich dich kenne, habe ich nie auch nur erlebt, dass du irgendeinen Typen angesehen hättest. Und jetzt steigst du Hals über Kopf zu irgendeinem dahergelaufenen Kerl ins Bett.«
    »Es war bloßer Sex. Nicht jeder von uns hat ein nettes, angenehmes Leben mit einer netten, angenehmen Frau. Ich wollte, dass mich jemand berührt, und er wollte derjenige sein. Außerdem geht es dich, verdammt noch mal, nichts an, mit wem ich ins Bett gehe.«
    Ehe sie aus dem Lift rasen konnte, packte er sie unsanft am Arm. »Den Teufel geht es mich nichts an. Schließlich habe ich dich wirklich gern.«
    Sie unterdrückte den Zorn darüber, dass man sie derart ausquetschte, derart in Frage stellte, derart in ihre Intimsphäre eindrang, drehte sich zu Feeney um und senkte ihre Stimme auf ein so leises Flüstern, dass keiner der Vorübergehenden sie hätte verstehen können.
    »Bin ich ein guter Cop, Feeney?«
    »Du bist der Beste, mit dem ich je zusammengearbeitet habe. Das ist ja auch der Grund, weshalb ich – «
    Sie hob abwehrend die Hand. »Was macht einen guten Cop aus?«
    Er seufzte. »Sein Hirn, sein Gefühl, seine Geduld, seine Nervenstärke, sein Instinkt.«
    »Mein Hirn, mein Gefühl, mein Instinkt sagen mir alle, dass Roarke es nicht gewesen ist. Jedes Mal, wenn ich versuche, die Sache herumzudrehen und ihn als möglichen Täter zu betrachten, stoße ich auf eine Mauer. Ich habe die Geduld, Feeney, und auch die Nervenstärke, an der Sache dranzubleiben, bis wir wissen, wer der wahre Täter ist.«
    Er sah sie reglos an. »Und wenn du dich dieses Mal irrst, Dallas?«
    »Wenn ich mich irre, brauchen sie gar nicht erst meine Dienstmarke zu fordern.« Sie atmete tief ein. »Feeney, wenn ich mich in dieser Sache, wenn ich mich in diesem Menschen irre, dann bin ich sowieso am Ende. Vollkommen am Ende. Denn wenn ich keine gute Polizistin bin, dann bin ich ganz einfach gar nichts.«
    »Himmel, Dallas, das darfst du – «
    Sie schüttelte den Kopf. »Überprüf als Erstes für mich die Cops, die Waffen sammeln, ja? Ich selbst muss noch ein paar Gespräche führen.«

12
    P ressekonferenzen hinterließen in Eves Mund von jeher einen ekligen Geschmack. Sie stand auf den Stufen der Stadthalle neben Simpson, der, eine Krawatte in den Landesfarben um den Hals und einen goldenen I-Love-New-York-Sticker am Revers, ganz der angesehene Bürger dieser wunderbaren Stadt, mit volltönender Stimme seine Erklärung verlas.
    Eine Erklärung, in der es, wie Eve angewidert dachte, von Lügen, Halbwahrheiten und Beschönigungen nur so wimmelte. Simpson behauptete, er fände keine Ruhe, ehe nicht der Mörder der jungen Lola

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