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Rendezvous mit einem Mörder

Rendezvous mit einem Mörder

Titel: Rendezvous mit einem Mörder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.D. Robb
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stäche sie in ein Hornissennest. Also entschied sie sich für die Wahrheit. »Nein. Und er wird so lange weiterverfolgt werden, bis ich als Leiterin der Ermittlungen mit den Ergebnissen der Untersuchungen zufrieden bin. Allerdings«, übertönte sie die aufgeregten Zwischenrufe, »wird dem Tod von Sharon DeBlass nicht mehr Aufmerksamkeit gewidmet als allen anderen Fällen. Einschließlich des Falles Lola Starr. Alle Fälle, die auf meinem Schreibtisch landen, werden gleich behandelt, ungeachtet des familiären oder sozialen Hintergrunds der Opfer. Lola Starr war eine junge Frau aus einer einfachen Familie. Sie hatte keinen besonderen sozialen Status, keine einflussreichen Verwandten, keine wichtigen Freunde. Nun, ein paar Monate nach ihrem Umzug nach New York, ist sie tot. Ermordet. Sie hat es verdient, dass ich alle Möglichkeiten ausschöpfe, um ihren Mörder ausfindig zu machen, und genau das werde ich auch tun.«
    Eve überflog die Menge und wandte sich dann direkt an Nadine. »Sie wollen eine Story, Ms. Fürst. Ich will einen Mörder. Ich bin der Ansicht, dass das, was ich will, wichtiger ist, und deshalb habe ich nichts weiter zu sagen.«
    Sie drehte sich um, bedachte Simpson mit einem zornschwelenden Blick und ging davon. Während sie in Richtung ihres Wagens stapfte, konnte sie hören, wie er verzweifelt versuchte, weitere Fragen abzuwehren.
    »Dallas.« Nadine kam ihr auf eleganten und gleichzeitig bequemen, flachen Schuhen hinterhergerannt.
    »Ich habe dem, was ich gesagt habe, nichts mehr hinzuzufügen. Wenden Sie sich also mit weiteren Fragen an Simpson.«
    »He, wenn ich mir lauter Unsinn anhören wollte, könnte ich auch einfach das DVZ anrufen. Das war eine ganz schön leidenschaftliche Rede. Klang nicht so, als hätte einer von Simpsons Schreiberlingen sie verfasst.«
    »Ich spreche lieber für mich selbst.« Eve erreichte ihren Wagen und begann, die Fahrertür zu öffnen, als Nadine sie an der Schulter berührte.
    »Sie sind ziemlich direkt. Ich auch. Hören Sie zu, Dallas, wir gehen die Dinge vielleicht verschieden an, aber wir haben durchaus ähnliche Ziele.« Als sie erkannte, dass sie endlich Eves Aufmerksamkeit besaß, verzog sie den Mund zu einem Lächeln. Dadurch bekam ihr Gesicht die Form von einem hübschen Dreieck, das von ihren schräg stehenden grünen Augen beherrscht wurde. »Ich werde also nicht extra das öffentliche Recht auf Informationen anführen, um etwas herauszubekommen.«
    »Damit würden Sie sowieso nur Ihre Zeit vergeuden.«
    »Was ich sage, ist, dass wir zwei Frauen haben, die innerhalb von einer Woche ums Leben gekommen sind. Mein Informant und mein Instinkt sagen mir, dass sie beide ermordet worden sind. Ich denke nicht, dass Sie mir das bestätigen?«
    »Da denken Sie richtig.«
    »Ich möchte Ihnen ein Geschäft vorschlagen. Sie lassen mich wissen, ob ich auf der richtigen Fährte bin, und dafür halte ich alles zurück, was Ihre Ermittlungen gefährden könnte. Wenn Sie etwas Solides haben und im Begriff stehen zuzuschlagen, dann rufen Sie mich an. Ich bekomme also die Exklusivrechte an der Verhaftung – und zwar live.«
    Beinahe amüsiert lehnte sich Eve gegen ihr Auto. »Und was wollen Sie mir dafür geben, Nadine? Vielleicht einen warmen Händedruck und ein freundliches Lächeln?«
    »Im Gegenzug werde ich Ihnen alles geben, was mir von meinem Informanten zugespielt wurde. Alles.«
    Eves Interesse war geweckt. »Einschließlich des Informanten selbst?«
    »Das könnte ich selbst dann nicht, wenn man mich dazu zwingen würde. Die Sache ist die, ich kenne meinen Informanten selbst nicht. Was ich hingegen habe, Dallas, ist eine Diskette, die mir ins Studio geschickt wurde. Auf der Diskette befinden sich Kopien von Polizeiberichten einschließlich der Autopsieberichte beider Opfer sowie zwei hässliche kurze Videos von zwei toten Frauen.«
    »Unsinn. Wenn Sie auch nur die Hälfte dieser Dinge hätten, wären Sie damit längst auf Sendung gegangen.«
    »Ich habe es in Erwägung gezogen«, gab Nadine unumwunden zu. »Aber hier geht es um mehr als bloße Einschaltquoten. Um viel mehr. Ich will eine Story, Dallas, eine, die mir den Pulitzer, den International News Award und ein paar andere große Preise einbringt.«
    Ihre Augen wurden dunkler, und ihr Lächeln schwand. »Außerdem habe ich gesehen, was jemand diesen Frauen angetan hat. Vielleicht ist mir meine Story wichtig, aber sie ist einfach nicht alles. Ich habe Simpson und auch Sie unter Beschuss genommen. Es hat

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