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Rendezvous mit einem Mörder

Rendezvous mit einem Mörder

Titel: Rendezvous mit einem Mörder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.D. Robb
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den, dass ich dich gerne ansehe.« Sein Lächeln verflog, als er sie genauer betrachtete. »Was ist los, Eve?«
    Wo soll ich anfangen, dachte sie, zuckte jedoch möglichst gelassen mit den Schultern. »Ich hatte einfach einen langen Tag – der damit geendet hat, dass einer deiner anderen Mieter aus diesem Haus tot in seinem spätabendlichen Snack gelandet ist. Er fiel kopfüber in eine Eiercreme.«
    »Ich denke, es gibt schlimmere Arten, aus dem Leben zu scheiden.« Er drehte seinen Kopf, murmelte jemandem etwas zu, und Eve sah, wie eine Frau hinter Roarke durch den Raum ging und eilig verschwand. »Ich wollte allein sein, wenn ich dich frage, ob du unter dem Laken noch etwas trägst.«
    Sie blickte an sich herab und zog eine ihrer Brauen in die Höhe. »Sieht nicht so aus.«
    »Warum legst du es nicht einfach ab?«
    »Ich werde deine lüsternen Begierden ganz sicher nicht über den Bildschirm befriedigen, Roarke. Du musst dich schon mit deiner Fantasie begnügen.«
    »Das tue ich bereits, seit wir uns voneinander verabschiedet haben. Ich stelle mir vor, was ich alles mit dir machen werde, wenn ich dich das nächste Mal in die Finger bekomme. Ich würde dir also raten, Kräfte zu sammeln, Lieutenant.«
    Sie hätte gern gelächelt, schaffte es jedoch nicht. »Roarke, wenn du wieder da bist, müssen wir miteinander reden.«
    »Das können wir ebenfalls tun. Bisher habe ich sämtliche Gespräche mit dir als durchaus anregend empfunden. Und jetzt sieh zu, dass du ein wenig Schlaf bekommst.«
    »Ja, das werde ich. Bis dann, Roarke.«
    »Denk an mich, Eve.«
    Er beendete die Übertragung und saß dann allein und grübelnd vor dem Bildschirm. Etwas hatte mit ihren Augen nicht gestimmt. Inzwischen kannte er ihre Stimmungen, konnte er hinter der reglosen, kühlen Fassade ihre Gefühle erkennen.
    Und das Gefühl, das er eben entdeckt hatte, war ehrliche Sorge gewesen.
    Er drehte seinen Stuhl um und blickte durch das Fenster in den mit Sternen übersäten Weltraum. Sie war zu weit von ihm entfernt, als dass er etwas anderes hätte tun können als an sie zu denken.
    Und sich abermals zu fragen, weshalb sie ihm so wichtig war.

13
    E ve studierte frustriert den Bericht über die Suche nach Sharon DeBlass’ Bankschließfach. Es schien es einfach nicht zu geben.
    Weder in New York noch in New Jersey noch in Connecticut. Weder in East Washington noch in Virginia.
    Aber irgendwo hatte sie ein Schließfach angemietet. Sie hatte Tagebücher besessen und hatte sie an einem Ort versteckt, von dem sie sie schnell und sicher hervorholen konnte.
    In diesen Tagebüchern, davon war Eve überzeugt, fand sich das Motiv für ihre Ermordung.
    Um nicht Feeney abermals mit der – verstärkten – Suche nach dem Schließfach zu beauftragen, machte sie sich persönlich an die Arbeit, wobei sie mit Pennsylvania begann und sich westwärts und nordwärts bis an die Grenzen nach Kanada und Quebec vorkämpfte. In etwas weniger als der doppelten Zeit, die Feeney gebraucht hätte, kam sie zu demselben Resultat wie er. Nach wie vor hatte sie nirgends auch nur die Spur von einem Bankschließfach entdeckt.
    Also ging sie Richtung Süden über Maryland bis hinunter nach Florida. Ihr Computer begann, sich mit lautem Schnaufen über die Arbeit zu beklagen, worauf sie mit einem bösen Zischen und einem Schlag auf die Konsole reagierte. Sie schwor sich, tatsächlich den bürokratischen Papierkram auf sich zu nehmen und ein neues Gerät zu beantragen, wenn dieses bis zum Ende dieses Falles tapfer durchhielt.
    Mehr aus Starrsinn denn aus Hoffnung überflog sie auch den Mittleren Westen bis hin zu den Rockies.
    Sharon, du warst einfach zu clever, dachte sie angesichts der abermals negativen Resultate. Cleverer, als für dich gut war. Du hast doch sicher nicht das Land oder sogar den Planeten verlassen und jedes Mal, wenn du an die Tagebücher hast herankommen wollen, die Zollkontrollen über dich ergehen lassen. Weshalb hättest du so weit reisen sollen, an einen Ort, für dessen Besuch du extra ein Transportmittel und Reisedokumente gebraucht hättest? Sicher wolltest du doch jederzeit Zugang zu den Tagebüchern haben.
    Wenn deine Mutter wusste, dass du Tagebuch geführt hast, dann wussten es vielleicht auch andere. Du hast damit geprahlt, weil es dir gefallen hat, die Menschen in Unruhe zu versetzen. Und weil du wusstest, dass niemand die Bücher jemals fände.
    Aber sie waren bestimmt in der Nähe, dachte Eve erneut und schloss die Augen, um die Frau, die sie

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