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Rendezvous mit einem Mörder

Rendezvous mit einem Mörder

Titel: Rendezvous mit einem Mörder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.D. Robb
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eleganten Club gestern Abend so unverhofft die Ehre gegeben hat, nicht wahr?«
    »Ja, das war Roarke.«
    »Ich wäre beinahe in Ohnmacht gefallen, als er plötzlich an deinen Tisch kam. Was hat er von dir gewollt? Hilfst du ihm vielleicht bei der Verbesserung der Sicherheitsanlagen in seinem Haus?«
    »Ich habe mit ihm geschlafen«, platzte es aus Eve heraus, und Mavis reagierte mit einem regelrechten Erstickungsanfall.
    »Du – Roarke.« Tränen schossen ihr in die Augen, und eilig griff sie nach einem neuen Taschentuch. »Himmel, Eve. Himmel, du schläfst doch nie mit jemandem. Und jetzt willst du mir erzählen, du hättest ausgerechnet Roarke diese Ehre zuteil werden lassen?«
    »Das ist nicht ganz präzise. Geschlafen haben wir im Grunde nicht.«
    Mavis entfuhr ein Stöhnen. »Geschlafen habt ihr im Grunde nicht. Und wie lange habt ihr nicht geschlafen?«
    Eve zuckte mit den Schultern. »Keine Ahnung. Ich bin über Nacht bei ihm geblieben. Ich würde sagen, acht, neun Stunden.«
    »Stunden.« Mavis durchlief ein leichter Schauder. »Und es gab keine Pausen?«
    »Wenn, dann nur kurz.«
    »Ist er gut? Dämliche Frage«, schalt sie sich sofort selbst. »Andernfalls wärst du nicht die ganze Nacht geblieben. Wow, Eve, was ist bloß in dich gefahren? Ich meine, außer seinem anscheinend unglaublich energischen Schniedel?«
    »Keine Ahnung. Es war dumm.« Sie fuhr sich mit den Händen durch die Haare. »So etwas habe ich noch nie erlebt. Ich hätte nicht gedacht, dass es – dass ich – so sein könnte. Bisher war es mir nie wichtig, und jetzt plötzlich – Scheiße.«
    »Schätzchen.« Mavis schob eine Hand unter der Decke hervor und umfasste Eves erstarrte Finger. »Wegen irgendwelcher Dinge, an die du dich kaum erinnerst, hast du dein Leben lang sämtliche normalen Bedürfnisse verdrängt. Jetzt hat endlich jemand eine Möglichkeit gefunden, zu dir durchzudringen. Darüber solltest du froh sein.«
    »Es gibt ihm die Oberhand, nicht wahr?«
    »Was für ein Unsinn«, unterbrach Mavis, ehe Eve fortfahren konnte. »Sex muss nicht unbedingt etwas mit Macht zu tun haben. Und ganz sicher muss es keine Strafe sein. Eigentlich soll es Spaß machen. Und wenn man Glück hat, ist es hin und wieder sogar etwas ganz Besonderes.«
    »Vielleicht.« Eve schloss müde ihre Augen. »O Gott, Mavis, durch diese Sache habe ich meine gesamte Karriere aufs Spiel gesetzt.«
    »Was willst du damit sagen?«
    »Roarke hat etwas mit einem Fall zu tun, den ich bearbeite.«
    »Verdammt.« Mavis musste sich unterbrechen, um sich wieder zu schnauzen. »Aber du musst ihn doch wohl hoffentlich nicht wegen irgendetwas hochnehmen?«
    »Nein.« Und dann noch einmal, energischer. »Nein. Aber wenn ich den Fall nicht möglichst schnell und möglichst gründlich aufkläre, werde ich garantiert davon abgezogen. Dann wäre ich erledigt. Jemand benutzt mich, Mavis.« Ihr Blick wurde schärfer. »Irgendjemand macht mir den Weg in eine Richtung frei und wirft mir in der anderen Richtung lauter Steine vor die Füße. Ich weiß einfach nicht, warum, und wenn ich es nicht bald herausfinde, wird mich das alles kosten, was ich habe.«
    »Dann wirst du es eben herausfinden müssen, meinst du nicht?«
    Erneut drückte Mavis Eve mitfühlend die Finger.
    Sie würde es herausfinden, versprach sich Eve, als sie nach zehn Uhr abends endlich die Eingangshalle ihres Wohnhauses betrat. Selbst wenn sie momentan nicht darüber nachdenken wollte, war das noch lange kein Verbrechen. Schließlich hatte sie gerade erst einen Rüffel vom Büro des Polizeipräsidenten bekommen, weil sie sich während der Pressekonferenz nicht mit dem Verlesen der offiziellen Erklärung begnügt hatte.
    Auch die inoffizielle Unterstützung durch ihren Commander hatte ihren Zorn darüber nicht gänzlich zu mildern vermocht.
    Sobald sie in ihrer Wohnung war, sah sie nach ihren E-Mails. Sie wusste, es war geradezu idiotisch, zu hoffen, sie fände vielleicht eine Nachricht von Roarke.
    Natürlich hatte er sich nicht gemeldet. Doch sie merkte, dass sie stattdessen eine Gänsehaut bekam.
    Die Videonachricht hatte als Absender irgendein öffentlich zugängliches Gerät. Das kleine Mädchen. Sein toter Vater. All das leuchtend rote Blut.
    Eve erkannte anhand des Blickwinkels der Kamera, dass es sich um die offiziellen Aufnahmen der Polizei handelte, die der Dokumentation des Mordes und des von ihr rechtmäßig angewandten gezielten Todesschusses dienten.
    Dann kamen die Geräusche. Ihre eigene Aufnahme von

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