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Rendezvous mit einem Vampir (German Edition)

Rendezvous mit einem Vampir (German Edition)

Titel: Rendezvous mit einem Vampir (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynsay Sands
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Leute bei Timmy H., noch Val im Quicky Mart, niemand hat sie gesehen«, hatte Teddy ihr gesagt und sich dabei so frustriert angehört, wie sie sich fühlte.
    »Keine Freude, wie?«
    Drina sah den dürren, blonden Tankstellenmitarbeiter hinter der Theke an. Auf dem Namensschild stand ›Jason‹. »Keine Freude?«, wiederholte sie und fragte sich, was er wohl damit meinte.
    »Na, kein Erfolg, meine ich«, erklärte Jason, während sein Adamsapfel auf und ab tanzte. »Keiner hat sie gesehen, wie?«
    »Oh. Nein, niemand«, antwortete sie und schob ihm das Telefon hin. »Danke, dass ich telefonieren durfte.«
    »Kein Problem«, sagte er unbekümmert und stellte den Apparat zurück an seinen angestammten Platz. »Das ist das Mindeste, was ich für Sie tun kann. Schließlich haben wir hier kein Münztelefon. Aber die sieht man auch immer seltener, weil immer mehr Leute ein Handy haben.«
    »Ja«, stimmte Drina ihm zu und sah zu den Schokoriegeln, die vor der Kasse aufgereiht lagen. Auch wenn sie noch so aufgewühlt war, meldete ihr Körper ihr, dass er Hunger hatte. Harper musste es genauso ergehen.
    »Kaum zu glauben, dass sie immer noch niemand gesehen hat. Mir kommt es so vor, als würde alle zehn Minuten ein anderer Wagen hier vorfahren, mit Leuten drin, die nach ihr suchen. Teddy muss die halbe Stadt mobilisiert haben.« Nach einer kurzen Pause fügte er hinzu: »Wenn sie zu Fuß unterwegs wäre, müsste sie längst entdeckt worden sein. Vielleicht ist sie ja per Daumen weitergereist.«
    »Per Daumen?«, fragte Drina und zuckte ratlos mit den Schultern.
    »Na, so.« Er streckte den Arm aus, machte eine Faust und hob den Daumen hoch. Als sie noch immer nicht begriff, sagte er: »Per Anhalter, meine ich. Sie muss von irgendwem mitgenommen worden sein.« Er lächelte flüchtig, als ihr anzusehen war, dass sie endlich verstanden hatte. »Sagen Sie, Ihr Akzent … Sie sind nicht aus der Gegend, richtig?«
    »Aus Spanien«, antwortete sie beiläufig.
    »Cool.« Er nickte, als sei das irgendeine großartige Leistung. »Da wollte ich schon immer mal hin. Eines Tages schaffe ich das auch noch.«
    »Waren noch andere Wagen hier, als Anders getankt hat?«, fragte sie plötzlich.
    »Anders?« Jason überlegte sekundenlang, wo er den Namen einordnen sollte, dann aber hellte sich seine Miene auf. »Oh, Sie meinen den coolen Schwarzen, dem die Kleine abhandengekommen ist?«
    Sie nickte.
    »Ja, ja, da war einer. Ein alter Kerl, der seine Tankfüllung bezahlte und noch Essen mitnahm. Ein richtiges Arschloch«, sagte er abfällig. »Er sah diesen Anders aussteigen und tanken, und da meinte er zu mir: ›Du solltest besser die Tür abschließen und deine Kasse verstecken. Der Nigger da draußen ist sicher nur hier, um dich auszurauben, Junge.‹« Jason schnaubte wütend. »So ein Rassistenarsch. Nachdem er weg war, hab ich mir das Band angesehen, und soll ich Ihnen was sagen? Er war der eigentliche Dieb. Während ich mich umgedreht hatte, um ihm seine Lotterielose zu holen, hat er mindestens drei Schokoriegel eingesteckt.«
    Drina wurde hellhörig. »Das ›Band‹?«
    »Ja.« Er deutete in eine Ecke. »Mein Boss hat das letztes Jahr installieren lassen, weil die Versicherung dann günstiger wird.«
    Sie sah in die Ecke und entdeckte einen gewölbten Spiegel, dann überlegte sie, in welche Richtung der zeigte.
    »Dieser Anders hatte auch schon danach gefragt, aber wir haben draußen keine Kameras, und die da ist nicht auf die Zapfsäulen gerichtet. Die erfasst nur den Verkaufsraum, deswegen hat er sich auch nicht weiter darum gekümmert. Aber wenn Sie wollen, kann ich Ihnen das Band gern vorspielen.«
    Einen Moment lang zögerte sie, aber dann entschied sie sich, das Angebot anzunehmen. Bislang hatten sie Stephanie nirgends gefunden. Vielleicht würde sie ja auf dem Band einen nützlichen Hinweis entdecken. »Ja, bitte.«
    »Dann kommen Sie bitte rum«, forderte er sie auf und zeigte ihr, wie sie hinter die Theke gelangen konnte.
    Drina kam zu ihm, während sich Jason auf den Boden gekniet hatte, um dort unter der Ladentheke eine Tastatur zu bedienen, die mit einem winzigen Bildschirm verbunden war.
    »Was machen Sie da?«, fragte sie, während er etwas eintippte, eine Maus hin und her schob und wieder etwas eintippte.
    »Ich starte das Programm und gebe den Zeitraum ein, ab wann die Aufnahme wiedergegeben werden soll«, erklärte er. »Es lief eine Wiederholung von Two and a Half Men, deshalb war das zwischen halb elf und

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