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Rendezvous mit einem Vampir (German Edition)

Rendezvous mit einem Vampir (German Edition)

Titel: Rendezvous mit einem Vampir (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynsay Sands
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keine Ahnung, dass sie auf mehr zugreifen konnte als nur auf die Gedanken an der Oberfläche. Was wiederum bedeutete, dass Lucian zumindest über Stephanies grundsätzliche Eigenart Bescheid wusste. Sie sah, wie Anders sie mit zusammengekniffenen Augen anschaute, und sie seufzte frustriert, als ihr klar wurde, wieso er davon wissen konnte: Er hatte ihre Gedanken gelesen, und er machte es sogar jetzt in diesem Augenblick.
    »Ist auch egal«, sagte Drina erschöpft und ging an ihm vorbei, um ihre Jacke zu holen.
    Anders wandte sich ein weiteres Mal zur Tür. »Ich fahre noch mal raus und suche nach ihr.«
    »Warte auf uns«, gab Mirabeau zurück und griff an Drina vorbei zu ihrer eigenen Jacke und zu der von Tiny. »Du kannst Tiny und mich am Casey Cottage absetzen. Unser SUV steht noch da. Dann können wir uns an der Suche beteiligen.«
    Drina hatte Stephanies Bomberjacke angezogen, als sie auf einmal unsicher zu Harper hinsah und ihr bewusst wurde, dass sie einfach vorausgesetzt hatte, dass er sich an der Aktion beteiligen würde. Auf die Idee, ihn zu fragen, war sie dabei nicht gekommen. »Tut mir leid. Würde es dir was ausmachen, wenn wir …«
    »Nein, natürlich nicht«, sagte er mit ernster Miene. »Gib mir meine Jacke.«
    Mit einem erleichterten Seufzen reichte sie ihm seine Jacke. Drina selbst nahm ihre Stiefel und ging ins Esszimmer, um sich dort an den Tisch zu setzen und sie anzuziehen. Teddy hatte gerade den Telefonhörer aufgelegt, und als Drina ihm einen fragenden Blick zuwarf, schüttelte er nur den Kopf, bevor er das Telefonbuch auf einer anderen Seite aufschlug.
    »Ich werde noch ein paar Leute anrufen«, ließ er sie wissen. »Die Angestellten bei Tim Hortons, im Supermarkt und in den anderen Geschäften, die noch geöffnet haben, sollen die Augen offen halten. Dann werde ich noch einen Suchtrupp zusammenstellen. Ruft mich sofort an, wenn ihr irgendetwas seht oder hört.«
    Drina nickte. Als sie mit den Stiefeln fertig war, hatten sich Mirabeau, Tiny und Anders bereits auf den Weg gemacht, während Harper letzte Hand an seine Schuhe legte.
    »Bereit?«, fragte er.
    Sie nickte und ging vor ihm her zu Victors Wagen.
    »Wo sollen wir anfangen?«, fragte Harper, als er den Motor anließ. »Bei der Tankstelle am Highway?«
    Sie überlegte kurz, dann schüttelte sie den Kopf. »Anders ist vermutlich schon auf dem Weg dahin, dann müssen wir nicht auch noch da suchen.«
    »Da wäre ich mir nicht so sicher«, wandte Harper ein, während er vom Grundstück auf die Straße zurücksetzte. »Vielleicht versteckt sie sich ja vor Anders, weil er sie nach Toronto bringen will. Vor dir wird sie sich bestimmt nicht verstecken. Wenn sie uns da irgendwo sieht, wird sie sich womöglich zeigen.«
    »Meinst du wirklich?«, fragte sie und hoffte inständig, dass er recht damit hatte.
    »Ganz sicher sogar«, bekräftigte er.
    Teddy hatte nicht übertrieben, die Tankstelle lag tatsächlich sehr weit außerhalb der Stadt. Es kam ihr wie eine Ewigkeit vor, bis sie dort ankamen, und die ganze Zeit über schaute sie aus dem Fenster und hielt nach Stephanie Ausschau. Bei jedem Fußgänger sah sie zweimal hin, ob es sich nicht vielleicht doch um die Gesuchte handelte. Gleichzeitig wurde sie immer unruhiger, da sie sich auszumalen begann, was Stephanie alles zustoßen konnte, wenn sie allein unterwegs war.
    Ihre Sorge betraf weniger irgendwelche perversen oder kranken Sterblichen, die sie überfallen könnten, denn so stark und schnell, wie Stephanie seit der Wandlung war, konnte sie sich praktisch gegen jeden Sterblichen zur Wehr setzen. Genau genommen würde jeder Sterbliche, der dumm genug war, in der zierlichen Blondine ein leichtes Opfer zu sehen, sehr schnell feststellen, dass er einem gravierenden Irrtum aufgesessen war. Doch jemand hatte es gewagt, sie anzugreifen, und wenn dieser Jemand Leonius war …
    Der Gedanke daran, was Stephanie alles zustoßen konnte, wenn sie ihm in die Finger fiel, verursachte Drina Übelkeit.
    An der Tankstelle sahen sie zwar Anders, aber von Stephanie war keine Spur zu entdecken, weshalb sie sich daranmachten, die weitere Umgebung abzusuchen, die aus freien Feldern und Ladenlokalen bestand. Als nach einer Weile Wohnhäuser und Gärten die Straßen säumten, war dies ein Signal, dass sie sich wieder einer Stadt näherten.
    »Gibt es irgendeinen Ort, wo sie hingehen würde, wo es ihr gefällt oder von dem du dir vorstellen könntest, dass sie dorthin gehen könnte?«, fragte Harper nach gut zwei

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